Jetzt machen wir uns eventuell keine Freunde, aber hinter vorgehaltener Hand verrieten uns so manche US-Automobiljournalisten, dass der amerikanische Ford Mustang Fahrer oft Ähnlichkeiten mit einem Opel Manta Fahrer habe und man eigentlich froh sei, dass 2016 der Ford Focus RS endlich da sei. Es ist uns ein Rätsel, warum immer gewisse Fahrer bestimmter Fahrzeuge immer als Projektionsfläche für diverse Scherze herhalten müssen …
Und die neue Ford Allrad “Allzweckwaffe” in der Kompaktklasse hat es mit seinem aus dem aktuellen Ford Mustang stammenden 2,3-Liter-Turbovierzylinder mit 350 Serien-PS sofort geschafft, sich bei den Fans zu etablieren. Dass, da mehr als “nur” 350 PS geht, hat auf der SEMA 2016 der KW Partner Full-Race Motorsports deutlich unter Beweis gestellt.
Der sogenannte Full-Race Motorsports Concept RS leistet aktuell standfeste 450 PS. Dazu wurde nicht nur das neue Full Race Turbo-Kit auf Basis eines BorgWarner EFR 7670 Laders, ein größerer Ladeluftkühler und eine Klappenauspuffanlage installiert, sondern die Amerikaner überarbeiteten auch den Vierzylinder mit neuen Pleueln, Kurbelwellen, Ventilen, Zylinderkopf und Co.
Als Goodies gibt es noch eine Wasser-Menthanol-Einspritzung, Ölkühler und die Benzinpumpe stammt vom Ford Mustang RTR. Aber der RS hat noch mehr zu bieten. So wurden sämtliche Serien-Antriebswellen gegen verstärkte Wellen vom “DriveShaftShop” ersetzt und anstatt der Serienkardanwelle zur Hinterachse, setzen die Amerikaner bei ihrem 450 PS starken “Concept RS” auf eine Kardanwelle aus Kohlefaser (!) – schade, dass man die Hardware auf den Bildern leider nicht sieht.
Dank der Klappenauspuffanlage spuckt der RS auch mächtig Feuer. Aber die offiziellen Vertreter von Ford haben uns den Spaß leider unterbunden. Naja, dann müssen wir uns eben rein mit der Optik begnügen.
Die mehrfarbige Lackierung ist eigentlich an sich schon ein Hingucker. Wie gelungen bereits die Serien-Optik am aktuellen Ford Focus RS ist, unterstreicht Full Race Motorsports dadurch, dass sie einfach von Velox Motorsports Frontsplitter, Heckdiffusor und Schweller installierten! Damit das sportliche Seriendesign noch besser zur Geltung kommt, setzten die Amerikaner als Kontrast zum “Stealth-Grey” auf ein “Fire Orange”, das uns sofort ans beliebte Ford Electric-Orange erinnert.
Klar hätte Full-Race Motorsports auch das gesamte Karosseriedesign auf den “Kopf stellen” können, aber dann wäre es in den Augen des Tuners, aber gar kein richtiger Focus RS mehr.
Beim Interieur dominiert die Serienausstattung und neben digitalen Zusatzinstrumenten kam ein Vierpunkt-Überrollbügel in den Fond sowie Schroth-Gurte.
Hinter den Speichen der gefrästen 9,5 x 19 ZollF110 Räder von Dedicated Motorsports mit ihren Toyo Proxes R888 Räder in 245/35-19 blinzeln übrigens die Federbeine bzw. Edelstahldämpfergehäuse unseres KW Gewindefahrwerk Variante 3 hervor.
Die Variante 3 sorgt am RS aber nicht nur für mächtig Tiefgang, sondern der 450 PS starke Focus fährt sich auch um Welten besser. Zwar hat der Ford in Serie adaptive Dämpfer und mehrere “Dynamik-Fahrprogramme”, aber im Grunde können die Seriendämpfer nur zwei Kennlinien: straff und hart.
Durch die unabhängige Druckstufen- und Zugstufeneinstellung der Variante 3 kann dagegen eine individuelle Dämpfereinstellung gewählt werden, falls ihr unsere Grundabstimmung auf Eure Rad-/Reifenkombination einstellen möchtet. Full Race Motorsports hat aktuell für den Focus RS noch mehr in der Pipeline und wer regelmäßig mit seinem neuen RS an Trackdays teilnimmt oder ausgiebig über die Nordschleife räubert, kann sein Serienfahrwerk gleich gegen unser KW Clubsport 2-Way Gewindefahrwerk upgraden.
Übrigens, auf der SEMA räumte Full-Race Motorsports den “Ford Design – Special Recognition” Preis ab, vielleicht gibt es ja demnächst in der Full-Race-Optik ein Sondermodell des Focus RS …
