DTM 2023: Porsche-Motorsportkunden bauen in Zandvoort ihre Führung weiter aus

Endlich ging es in der DTM wieder ins niederländische Zandvoort, wenn das kein Grund zur Freude ist. Wunderschöne Bergauf- und Bergab-Passagen, enge Steilkurven und eine Kulisse die mit ihren Dünen im DTM-Kalender einfach einmalig ist.

In der DTM-Tabellenführung der Fahrerwertung und an der Spitze der DTM-Herstellerwertung liegen unsere Motorsportkunden vorne und feierten bei den beiden Rennen jeweils den zweiten Platz.

Eine starke Performance zeigten in Zandvoort unsere in der DTM startenden Motorsportkunden, obwohl der 4,259 Kilometer lange Kurs mit seinen 15 Kurven und engen Streckenführung nicht gerade zum Überholen einlädt. Erschwerend kam noch der Erfolgsballast aus Oschersleben für die Porsche-Motorsportkunden mit ihren homologierten KW V6 Racing Fahrwerken sowie eine neue Balance-of-Performance-Einstufung (BoP) hinzu.

So mussten alle Porsche-Teams für das Rennen in Holland ein Zusatzgewicht von 20 Kilogramm einladen und dazu kam noch ein rund 1,5 Millimeter kleinerer Restriktor, der die Motorleistung der 911 GT3 R (992) reduzierte.

Als Erfolgsgewicht musste Christian Engelhart im Toksport WRT (#99) Porsche 911 GT3 R für seinen Gesamtsieg beim zweiten DTM-Rennen in Oschersleben zusätzliche 20 Kilogramm Erfolgsgewicht einladen, während sein Teamkollege und der KW Motorsportverstriebler Tim Heinemann (#9) für seinen zweiten Platz beim zweiten Rennen in der Magdeburger Börde in seinem “From-Sim-to-DTM”-Porsche zusätzliche zehn Kilogramm Erfolgsgepäck mit auf die Strecke nehmen musste.

Thomas Preining im Manthey EMA Porsche 911 GT3 R (#91) hatte es mit seinem dritten Platz im Vorfeld etwas leichter und bekam nur zusätzliche 5 Kilogramm Erfolgsballast zu der ganzen “BoP-Geschichte” an Bord (25 Kilogramm). Zuladen mussten auch Ferrari (zehn Kliogramm) und Lamborghini (30 Kilogramm), dagegen blieb bei den mit dem KW V6 Racing Dämpfern homologierten BMW M4 GT3 alles beim Alten und es gab keine BoP-Anpassungen.

Noch besser erging es dagegen den Motorsportteams mit Audi- und Mercedes-Rennwagen, durften sogar für das erste Rennen in Zandvoort fünf (Audi) beziehungsweise 15 (Mercedes) Kilogramm im Zuge der BoP-Anpassungen ausladen.

Dementsprechend sieht auch das Samstags-Ergebnis in Zandvoort aus: Polesetter Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 (#48) vom Team Mann Filter / Mercedes-AMG Team Landgraf gewann nach 39 Runden mit sechs Sekunden Vorsprung vor dem amtierenden DTM-Champion Sheldon van der Linde im BMW M4 GT3 (#1) von Schubert Motorsport, der als Zweiter über die Ziellinie fuhr.

Während sich an der Spitze zwischen Maro Engel und Sheldon van der Linde über die gesamte Distanz ein Kopf-an-Kopf-Rennen abspielte, focht man im Verfolgerfeld mit harten Bandagen. Die M4-GT3-Fahrer Sheldon van der Linde #1 (Schubert Motorsport) und Marco Wittmann im Project-1-BMW #11 verfolgten den Sieger-Mercedes auf den Plätzen zwei und drei.

Dahinter reihten sich zwei (#94 und #92) der drei SSR-Performance-Lamborghini ein. Durch eine gelungene Boxenstrategie der Lamborghinis fuhr Marco Wittmann am Ende als Fünfter über die Ziellinie.

Manthey-EMA-Pilot Thomas Preining arbeitete sich im gesamten Rennen von seinem zehnten Startplatz mit seinem DTM-Grello (Porsche 911 GT3 R #91) auf den siebten Platz vor.

Dries Vanthoor, der bei Schubert Motorsport als Ersatzmann von René Rast einsprang, ging auf dem 16. Startplatz ins Rennen und fuhr in die Top-10 vor. Als Neunter überquerte er im BMW M4 GT3 #33 die Zielline.

Zwar startete der KÜS-Team-Bernhard-Fahrer Ayhancan Güven (#24) von Position elf in das erste Rennen in Zandvoort, kam aber am Ende auf Position 13 ins Ziel. Dabei erging es ihm auf jeden Fall besser als seinem Teamkollegen Laurin Heinrich (#75). Der zweite Porsche 911 GT3 R des KÜS Team Bernhard schied aus.

16. wurde Dennis Olsen im zweiten Manthey-EMA-Porsche (#90), während Tim Heinemann (#9) als 19. und sein Teamkollege Christian Engelhart (#90) als 23. keine Punkte im ersten Rennen verdienten.

Bevor es am Rennsonntag in Zandvoort weiter ging, gab es eine neue BoP-Einstufung für die Porsche-Mannschaften. So durften alle Porsche 911 GT3 R fünf Kilogramm des “BoP”-Hüftgolds ausladen. Noch größer fiel das “BoP-Fasten” bei allen Audi R8 LMS GT3 Evo II aus: Alle Audi-Mannschaften konnten 20 Kilogramm ausladen.

Die Mercedes-AMG-Fraktion musste dagegen nur fünf Kilogramm an BoP-Gewicht dazupacken. Bei den startenden BMW- und Lamborghini-Rennwagen wurde an der BoP für das Sonntagsrennen nichts geändert. Beim Ferrari 296 GT3 speckte man wie bei den Mercedes fünf Kilogramm ab.

Wer auf Strecken wie in Zandvoort in der DTM nach dem Qualifying vorne liegt, kontrolliert meist auch das Rennen. Nach dem Restart des Qualifying verwertete der Abt-Sportsline-Rennfahrer Ricadro Feller (#7) seine einzige fliegende Runde am besten und zementierte eine 1:33.020 in den Asphalt. Somit war 0,344 Sekunden schneller als Thomas Preining im Manthey-EMA-Porsche-911-GT3-R (#91).

Beim Start setzte sich Ricardo Feller im Audi R8 LMS GT3 Evo II (#7) ab und fuhr zu seinem ungefährdeten Sieg. Dagegen ging es hinter dem “Abt-Mann” hoch her und Maro Engel attacktierte im Mercedes erfolgreich den gelbgrünen DTM-Grello von Thomas Preining (#91).

Im Windschatten von Maro Engel lauerte über das erste Renndrittel der Porsche von Manthey EMA (#91) auf seine Chance. Beim Pflichtboxenstopp gelang es der Manthey-Mannschaft den Porsche 911 GT3 R (#91) perfekt abzufertigen und wieder zurück auf die Strecke zu schicken. Thomas Preining fuhr als Zweiter ins Rennen.

Dem Samstagssieger Maro Engel (#48) luchsten durch den Undercut beim Boxenstopp auch Luca Stolz im HRT-Mercedes (#4) und Marco Wittmann im BMW M4 GT3 (#11) von Project 1 einen Platz ab.

Mit einem Vorsprung von 2.719 Sekunden gewann Ricardo Feller (#7) vor Thomas Preining (#91) im Porsche 911 GT3 R. Im Project-1-BMW wurde Marco Wittmann Vierter, während KÜS Team Bernhard sich über den siebten Platz ihres Fahrers Ayhancan Güven im Porsche 911 GT3 R (#24).

Thomas Preinings Teamkollege Dennis Olsen wurde im Manthey-EMA-911 (#90) Neunter. „Der heutige Tag lief viel besser als erwartet, alle in unserem Team haben mega abgeliefert. Wir waren in der Box mit die Schnellsten und die Strategie war top. Daher geht ein riesiger Dank an die Mannschaft. Schön, dass die harte Arbeit Früchte getragen hat. Tabellenführer zu sein ist immer schön. Aber wichtig ist, wo wir am Saisonende im Oktober stehen“, sagte Thomas Preining nach dem Rennen den Kollgen von ADAC Motorsport.

In der Fahrerwertung führt aktuell der Manthey-EMA-Fahrer Thomas Preining (#91) mit insgesamt 55 Zählern

Auf die Zehn kam Sheldon van der Linde von Schubert Motorsport im BMW M4 GT3 (#1). Auf den Plätzen Zwölf und 16 fuhren die Toksport-WRT-Rennfahrer Christian Engelhart (#99) und unser Kollege Tim Heinemann (#9) ins Ziel. Ausgeschieden sind am Sonntag dagegen Laurin Heinrich und Dries Vanthoor.

In der Fahrerwertung führt aktuell der Manthey-EMA-Fahrer Thomas Preining (#91) mit insgesamt 55 Zählern. Fünfter ist unser Kollege Tim Heinemann (#9), der in Zandvoort keine Punkte in den Rennen holte und aktuell 45 Punkte auf seinem Meisterschaftskonto verbucht. Sein Teamkollege Christian Engelhardt (#99) ist auf dem siebten Platz mit 36 Punkten.

In der Teamwertung führen auf dem ersten Platz SSR Performance mit 84 Punkten. Auf der Zwei ist Toksport WRT mit 76 Zählern und auf dem dritten Platz in der Wertung liegt Manthey EMA mit ebenfalls 76 Punkten. Schubert Motorsport konnte durch die Rennen in Zandvoort ihren Punktestand ein wenig auffüllen und liegt nun mit 49 Zählern auf dem sechsten Platz. Siebte ist das KÜS Team Bernhard (28 Punkte) und Neunte ist Project 1 (24 Punkte).

In der Wertung der Hersteller liegt mit insgesamt 118 Punkten Porsche vorne; während BMW mit nur drei Fahrzeugen im diesjährigen Starterfeld der DTM vorerst auf dem vorletzten Platz mit 76 Punkten liegt.

Fotos Gruppe C Photography, Videos ADAC/DTM

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