Die unendliche Qual der Wahl: M3 oder GT-R? Wenigstens beim Fahrwerk sind wir uns ja einig …

Biturbo-V6 und Allradantrieb oder hochdrehender Sauger-V8? Wenn man sich zwischen dem BMW E92 M3 und Nissan R35 GT-R entscheiden muss, fällt vielen die Entscheidung bestimmt nicht leicht.

Allrad oder Heckantrieb? JDM oder “BDM – Bavarian Domestic Market”? Schwierig. Vor allem wenn beide Sportwagen mit einem KW Gewindefahrwerk ausgerüstet sind und dabei noch so dynamisch auf einer x-beliebigen Nebenstraße im US-Bundesstaat Washington in der Nähe von Kirkland auftauchen. Die beiden Sportler schauen dermaßen gut aus, dass man eigentlich keine “fancy Location” braucht, um den Nissan und BMW in Szene zu setzen.

Jetzt machen wir uns vielleicht keine Freunde, wenn wir Euch verraten, dass der rote Duke Dynamics Godzilla alias Nissan GT-R eigentlich auf den Bildern dem M3 nur als Kulisse dient – aber für was für eine …

Seit drei, vier Jahren feiern Bodykits mit breit ausgestellten Radhäusern wieder ein Revival. Das gilt nicht nur für japanische Fabrikate, sondern die schwer in Mode gekommenen Widebodykits von Liberty Walk, RauhWeltBegriff, RocketBunny und Co. zieren selbst Ferraris, Lamborghinis und Porsche.

Vorbei die Zeiten,als nur ein cleaner Look, große Räder und eine extreme Tiefe als das Maß der Dinge beim Stance galten? Der am M3 montierte Karosseriebausatz stammt von Duke Dynamics und den gibt es in zwei Varianten: entweder als reines Gfk-Set oder aus ultraleichten Kohlefasern mit und ohne Sicht-Carbon-Elementen.

Das neunteilige Karosseriekleid beinhaltet neben der Frontschürze, Seitenschweller und der Heckschürze mit Diffusoreinsatz auch die formschönen Kotflügelverbreiterungen. Sie bauen gut zehn Zentimeter nach außen und harmonieren perfekt mit der Linienführung des M3.

Von BMW Performance USA stammen der Nierengrill und die seitlichen M3-Kotflügelentlüftungsblenden. Die selbstverständlich auch in die passgenauen Duke Dynamics Kotflügel mit ihren Radhausentlüftungsschlitzen passen. Von Macht Schnell ist die rote Abschleppschlaufe in der Frontschürze, die leuchtstarken Angel Eyes gibt’s bei AutoTecknik und die Facelift-Rückleuchten hatte BMW im Programm.

Der M3 ist für den Performance-Stance mit einem KW Gewindefahrwerk Variante 3 und einem Competition Radsatz von MORR Wheels aufgerüstet worden. Bei der Tieferlegung ließen es die Amerikaner bei einer dezenten Tiefe, schließlich braucht der M3 wegen seiner superflachen Reifen einen Ticken mehr Federweg.

Im obigen YouTube-Video seht ihr übrigens, wie wir eine Variante 3 fertigen und Klaus Wohlfarth erklärt Euch dazu auch wenig die Hintergründe, warum ein KW Gewindefahrwerk eigentlich so besonders ist.

Im Rahmen des Teilegutachtens könnt ihr übrigens die bereits ab Werk tiefergelegten M3 (E9x Baureihe) zusätzlich stufenlos zwischen 10 und 40 mm vorne und  5 – 35 mm an der Antriebsachse tieferlegen. Dies entspricht etwa einer Tieferlegung von 50 mm am E92 Coupé bzw. 60 mm am E90 und E91.

Die montierten MORR Räder bringen es auf stolze 9,5 x 20 Zoll vorne und 11 x 20 Zoll an der Antriebsachse. Kaum weniger überdimensioniert fällt die Reifendimension aus. Ultraflach spannen sich die Pilot Supersport Pneus von Michelin in 285/25-20 und 325/25-20 über die in ein leuchtendes Rot getauchten Felgen mit ihren Project Kics NeoChrom Radmuttern. Hinter den Speichen lauert eine Brembo GT Bremsanlage, schließlich sorgt der Aeromotion GT Heckflügel nicht umsonst für Abtrieb.

Unter der Vörsteiner Karbon-Motorhaube arbeitet ein überarbeiteter V8. Während der neue M3 bzw. M4 über eine Zwangsbeatmung per Turbo verfügt, bläst an diesem M3 ein nachgerüsteter ESS Tuning Kompressor-Kit den Leistungsmarsch.

Der VT1-550 Kompressor ist das sogenannte Einstiegspaket von ESS und benötigt nicht einmal einen Ladeluftkühler. Bei einem Ladedruck von 0,4 Bar mobilisiert der V8 seine 410 kW (552 PS) an Leistung und hat dabei ein brachiales Drehmoment von 515 Nm.

Ergänzt wird das ESS Kompressorpaket noch mit einer Wasser-Methanol-Einspritzung und einer Komplettauspuffanlage von Innotech Performance Exhaust mit einer Abgasklappensteuerung.

Die Klappen der Auspuffanlage öffnen entweder per Funkfernbedienung oder per Taster im Cockpit. Hier fesselt nach wie vor unsern Blick das BMW Performance Sportlenkrad mit digitaler Schaltpunktanzeige. Aber um es überhaupt erst in unseren Händen zuhalten müssen wir uns in die roten Recaro Pole Position Schalensitze zwängen. Beim restlichen Interieur blieb beinahe alles in der M-Ausstattung und nur punktuell wurde das Cockpit aufgewertet.

Jetzt stellt sich einfach wieder die eingangs gestellte Frage, ob wir nun lieber den M3 oder den GT-R mit nach Hause nehmen würden? Wenn wir einen Wunsch freihätten, nehmen wir doch gleich am besten Beide – sofern sie auch mit einem KW Gewindefahrwerk ausgerüstet sind …

Fotos Carrozzeria Motorsport / Cullen Cheung Photos

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