Schwarz auf weiß: 2,5 sec schneller pro Runde dank KW Variante 3

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Im Spätherbst 2014 waren unsere Kumpels von der Speed Academy bei der Targa Newfoundland mit einem Scion FR-S mit KW Clubsport Gewindefahrwerk sehr schnell unterwegs.

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Wie viel Potenzial dagegen bereits schon in einem KW Gewindefahrwerk Variante 3 steckt, zeigen uns die Speed-Academy-Macher Dave Pratte und Peter Tarach an einem Infiniti G35. Dass von 2003 bis 2007 vor allem in Asien und Nordamerika erhältliche Coupé leistet je nach Modelljahr zwischen 264 PS und 302 PS. Der auch in zahlreichen Fahrzeugen von Renault und Nissan wie beispielsweise Espace, Vel Satis, Samsung SM7, 350Z, Skyline V35, Pathfinder und weiteren Modellen eingesetzte 3,5-Liter-V6 (VQ35DE) birgt jede Menge Tuningpotenzial.

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Allein mit einem Stillen Intake, MotorDyne Ansaugkrümmer, Stillen Auspuffanlage inklusive Fächerkrümmer und Metall-Kats sowie einer Software-Optimierung holten Dave und Peter auf einem Rollenprüfstand ganze 40 Extra-PS an der Hinterachse aus ihrem 2004er Infiniti heraus. Auf ihrer Hausstrecke, dem Toronto Motorsports Park, machte sich das schon mit etwas kürzeren Rundenzeiten von knapp einer Sekunde bemerkbar.

Wir brauchen Grip

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Zunächst kamen 10 x 18 Zoll große Advan Racing RS Leichtmetallfelgen mit Goodyear Eagle F1 „Asymmetric“ Reifen in 265/35R18 an Bord. Die schnellste Zeit in Toronto war dann 1:28.142 Minuten (mit den 40 Extra-PS). „Das war uns natürlich immer noch nicht genug“, sagt Dave. „Um schneller zu werden, mussten wir was am Fahrwerk machen. Der G35 hat in der Serie eine viel zu starke Rollneigung und auf dem Toronto Motorsports Park kommt im Grenzbereich noch ein auffälliges Untersteuern hinzu.“

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“Was uns am besten am KW Gewindefahrwerk Variante 3 gefällt, ist die separate Einstellung der Lowspeed-Druckstufe und Zugstufe”, so Dave. Dadurch ist es möglich, das Fahrverhalten individuell anzupassen. Wenn beispielsweise über eine lange Bodenwelle gefahren wird und das Rad eintaucht, werden im Dämpfer die Druckstufenventile gefordert.

Sie steuern im eigentlichen Sinne die Eintauchgeschwindigkeit der Kolbenstange. Klar hat dabei, auch die Federrate noch ein Wörtchen mitzureden. Der maximal wirksame Einstellbereich der Druckstufe beträgt beim Variante 3 Gewindefahrwerk 0 – 12 Klicks und wird direkt am unteren Ende des Dämpfergehäuses eingestellt. Das KW Druckstufen-Grundsetup ist beim Infiniti G35 übrigens 6 Klicks offen an der Vorderachse und 5 Klicks offen an der Hinterachse.

Auf das Setup kommt es an

Die einstellbare Zugstufe am oberen Ende der Kolbenstange ermöglicht dagegen, das Ausfedern des Rades und das Entspannen der Feder zu berücksichtigen. Sozusagen können mit einer einstellbaren Zugstufe die Handling-Eigenschaften eines Fahrzeugs fein abgestimmt werden. Das KW Grundsetup für die Zugstufe beim G35 liegt an der Vorder- und Hinterachse jeweils 9 Klicks offen.

„Warum das beim Fahren viel bringt, ist schnell erklärt“, erläutert Dave. „Wenn ihr Kurven fahrt, taucht das kurveninnere Rad ein und das kurvenäußere Rad aus. Mit einem Gewindefahrwerk mit einstellbaren Dämpfern wie beim KW V3 könnt ihr darauf zielgerichtet Einfluss nehmen. Selbst wenn ihr nur mit Serienrädern unterwegs seid, habt ihr durch das Fahrwerk jede Menge Einstellreserven. Aber das Fahrwerk kann noch mehr: Durch die separat einstellbare Zug- und Druckstufe habt ihr Einfluss auf den Fahrkomfort. Bei uns in Kanada sind meistens nur noch die Highways gut ausgebaut und viele Straßen haben eher den Charakter von Nebenstraßen im Norden. Und da wir hier noch lange Winter haben, ist das Gewindefahrwerk mit seinen Edelstahl-Federbeinen unser Favorit.“

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Zu viert mit Sasha von OnPoint Dyno und Kumpel Moose war der „Outdoor-Fahrwerkwechsel“ und der Einbau der Stillen Querlenker direkt an der Rennstrecke schnell erledigt. Dabei stellte Dave die Zugstufe noch etwas „schärfer“. Vorne wie hinten wählte er 13 Klicks. Die Druckstufe stellte er auf 8 Klicks. Bei der stufenlosen Tieferlegung machte eine Tiefe von 28 mm an der Vorderachse und 20 mm an der Hinterachse das Rennen. Federweg dürft ihr nie unterschätzen, schließlich muss ein Fahrwerk noch arbeiten können.

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Um die Achsen zu vermessen und die Spur einzustellen, griffen die Kanadier zu einer „hemdsärmlichen Methode“: Per Maßband und tragbarem Spursturzmessgerät wählten sie an der Vorderachse einen negativen Sturz von 2,5 Grad mit 1,5875 mm Vorspur. Hinten wurde ein Sturz-Setup von 1,5 Grad ohne Vorspur bzw. Nachlauf eingestellt. Noch eine Anmerkung: Die progressiven KW Federraten bei der Variante 3 für den Infiniti liegen bei 6 kg/mm an der Vorderachse und 4 kg/mm an der Hinterachse (wenn die progressiven Windungen komprimiert sind).

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„Schon nach den ersten Runden mit dem KW V3 war mir klar, dass der G35 sich viel kontrollierter fahren lässt. Selbst bei schnellerer Fahrt musste ich nicht mehr mit dem Untersteuern kämpfen und bei Lastwechseln fühlte sich der Wagen viel neutraler an“, lautet Daves erstes Fazit.

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Schneller als die Serie

Nach einem Blick auf den MSD G2X Datalogger war den Kanadiern klar, dass sich in dem Fahrwerk noch mehr Potenzial verbirgt. Nachdem Dave die Druck- und Zugstufe um weitere Klicks steigerte (Druckstufe Vorderachse 12 Klicks, Hinterachse 10 Klicks), hatte er noch mehr Kontrolle über den Infiniti und die Reifen richtig Grip.

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„Dieses Setup war für die Strecke in Toronto die Lösung“, schwärmt Dave. „Meine Rundenzeit lag nur noch bei 1:25.618 Minuten, das war 2,5 Sekunden schneller als mit dem Serienfahrwerk und den Goodyear Reifen.“

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Nach dem die Speed Academy alle Daten des G2X Dataloggers ins Laptop importierte, stand es schwarz auf weiß auf dem Bildschirm: Die Querkräfte und Kurvengeschwindigkeiten haben sich gewaltig gesteigert. Sprich: Dave konnte mit dem KW V3 viel schneller durch die Kurven fahren!

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In den schnellen Kurven wuchsen die g-Kräfte um 0,2 g bis 0,3 g. Bei den engen, fast haarnadelähnlichen Kurven war der Unterschied zwischen dem Serienfahrwerk und dem KW Gewindefahrwerk geringer. Je nach Kurvenwinkel zwischen 0,05 g bis 0,09 g. Aber dennoch war der Infiniti auch in diesen Kurven schneller. „Das KW Gewindefahrwerk Variante 3 macht sich gemeinsam mit der geänderten Spur durch die einstellbaren Stillen Querlenker auf jeden Fall bezahlt.“

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Laut der Speed Academy könnt ihr generell davon ausgehen, dass man mit einem KW Variante 3 Gewindefahrwerk in einem Serienauto durchschnittlich 1,5 – 2 Sekunden pro Runde auf einer ähnlichen Strecke wie in Toronto rausholt. „Beim Infiniti war das am Ende mit der 2,5 Sekunden kürzeren Rundenzeit gegenüber dem Serienfahrwerk noch krasser.”

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“Aber auch der Restkomfort auf unseren kanadischen Straßen lässt kaum Raum für Kritik”, fasst Dave zusammen. „Der G35 fährt sich nun etwas straffer und man spürt beim schnellen Fahren ein wenig Bodenunebenheiten; aber dafür liegt das Coupé einfach besser auf der Straße.“ Und, dass der Infiniti durch die Tieferlegung einfach besser aussieht, versteht sich von selbst.

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Fotos Speed Academy

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