Im “Klassik-Extra” der Schweizer “Auto-Illustrierte” 5/2018 widmeten sich die Schweizer unseren neuen KW Klassik Fahrwerken und legten dabei den Schwerpunkt auf unsere Anwendungen für den klassischen Porsche 911. Dabei besuchten die Schweizer Journalisten den Porsche-Experten Nicola Wydler.

Stefan Fritischi hat uns freundlicherweise den Artikel samt den Bildern von Vesa Eskola zur Verfügung gestellt und wir möchten hier auch noch ein Dankeschön an Nicola Wydler aussprechen. Ein Porsche 911 erfüllt seit 50 Jahren höchste Fahransprüche. Doch wer ein altes Exemplar fährt, merkt schnell, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist. Ein KW-Nachrüstfahrwerk wirkt wie ein Jungbrunnen.

Schweizer sind Originalitätsfanatiker, während beispielsweise Amerikaner alles ans Auto schrauben, was es schneller macht. Das ist die Erfahrung von Peter Banz, Geschäftsführer von KW Automotive (Schweiz) in Rotkreuz.

Trotzdem möchten Oldie-Besitzer auch in der Schweiz ihr Fahrwerk optimieren, aber so, dass es später auf den Urzustand zurückgerüstet werden kann.

Ein solcher Kandidat ist unser Porsche 911 SC Turbolook von 1981, der auf der Hebebühne des Porsche-Experten Nicola Wydler in Dübendorf parkiert und für einen Kunden wurde das KW Clubsport 2-way installiert.

Der deutsche Spezialist KW, der auch hochkarätige Neuwagen wie den BMW M4 GTS oder die «Black Series» von Mercedes-AMG ab Werk ausrüstet, hat für das von 1973 bis 1989 gebaute Porsche G-Modell zwei Nachrüstlösungen entwickelt (rechts im Bild KW Clubsport 2-way inkl. geschmiedeter Achsschenkel).

Die einfachere Variante ist der V3-Stoßdämpfer. Er ermöglicht die Weiternutzung der Serien-Drehstabfedern und eignet sich daher zu einem Update im Rahmen einer Restauration.

Die in Druck- und Zugstufe separat verstellbaren KW V3 Dämpfer (linkes Bild; KW Clubsport 2-way rechtes Bild) werden inklusive neu geschmiedeter Radnaben geliefert.

Mit den integrierten Einstellrädchen ist es ein Leichtes, das empfohlene Dämpfer-Grundsetup individuell auf das eigene Fahrzeug sowie die Fahrweise einzustellen.

Beispielsweise erlaubt die mit 16 Klicks einstellbare Zugstufe, direkt Einfluss auf die Handling-Eigenschaften sowie den Fahrkomfort Einfluss zu nehmen.

Durch das unabhängig in zwölf Stufen einstellbare Lowspeed-Druckstufenventil kann das Fahrverhalten weiter verändert werden. So ermöglicht eine höhere Druckstufe an der Vorderachse eine direktere Lenkung, und an der Hinterachse wirken höhere Druckstufenkräfte dem Übersteuern entgegen. Bei schlagartigem Einfedern, wie beim Überfahren von Bodenwellen, lässt die vorkonfigurierte Highspeed-Druckstufendämpfung ein schnelles Einfedern zu, und ein Springen wird unterbunden.

Ein mit den einstellbaren KW Dämpfern ausgerüsteter klassischer Elfer zeigt im Vergleich zum Serienauto ein spontaneres Handling mit mehr Nick- und Rollabstützung. An der Antriebsachse steigert sich der Reifengrip deutlich. Das ist insbesondere wichtig, wenn man mit Slicks oder Semi-Slicks unterwegs ist. Mit deren höherer Haftung ist das 30 oder mehr Jahre alte Serienfahrwerk schlicht überfordert. Ein KW Variante 3 Dämpfersatz reicht aber vielen Kunden allerdings nicht aus.

Neue Grenzerfahrungen

Das KW Clubsport-2-Way-Gewindefahrwerk geht deshalb noch einen Schritt weiter. Es verfügt nebst Rennsportfedern und einstellbaren Alulagern über Zweiwege-Hochleistungsdämpfer, natürlich ebenfalls mit separater Druck- und Zugeinstellung.

Dabei werden die Dämpfer an der Vorderachse in Upside-down-Ausführung und an der Hinterachse als Alu-Gewindefederbein geliefert. Für den Einbau müssen acht bis zehn Arbeitsstunden inklusive Vermessung der Lenkgeometrie einkalkuliert werden.

Ältere 911er sind dadurch für den sportlichen Straßeneinsatz genauso gerüstet wie für Trackdays, bei denen der Grenzbereich ausgelotet wird. So entstehen neue Grenzerfahrungen, die mit dem originalen Fahrwerk einst undenkbar gewesen wären.

Natürlich ist das längst nicht das Ende der Fahnenstange. KW bietet für den historischen Motorsport, sei es für die Rund- oder Langstrecke sowie zu Rallyeeinsätzen, spezielle und individuell abgestimmte Competition-Fahrwerke, die aber nur bedingt alltagstauglich und dem Profi vorbehalten sind.

Wichtig ist, dass man beim Einbau nicht selber Hand anlegt, sondern unbedingt einen anerkannten und erfahrenen Spezialisten oder Einbaupartner wie Wydler-Motorsport konsultieren sollte. Er weiß anhand der Wünsche des Piloten genau, welches Fahrwerk zu ihm passt.

Fotos Auto-Illustrierte, KW