KW Berg-Cup: Packendes Finale im Österreichischen St. Agatha

low_DSC_2743

Es mangelte an nichts, beim Finale des KW Berg-Cups 2015 im Rahmen des „Int. EUROL Automobil Bergrennens Esthofen – St. Agatha“ am 26. und 27. September. Nicht an spannendem, mitreißendem Bergrennsport, nicht an attraktiven 192 Startern, nicht an begeisterten, disziplinierten Fans. Von denen allein am Renn-Nachmittag 12.000 an der bestens einsehbaren 3,2 Kilometer langen Highspeed-Powerpiste gezählt werden konnten.

low_DSC_0594

Die 1150er Abteilung freut sich über fünf Starter. Das ist bei den Wettbewerben in Österreich nicht immer so, schreiben doch unsere rot-weiß-roten Nachbarn diese Klasse der stark verbesserten Tourenwagen bei ihren Bergrennen üblicherweise nicht aus. Also gibt es bei den Hubraumwinzlingen auch keine „Local Heros“, die „Gaststarter“ aus Deutschland sind unter sich. Was diese aber nicht von schnellen Fahrten abhält. Thomas Stelberg im Schneider Polo 16V gewinnt zum vierten Mal in dieser Saison seine Klasse, rettet ganze zwei Zehntel seines Vorsprungs auf Platz zwei. Den sich schlussendlich Jürgen Heßberger holt. Jörg Eberle beendet sein St. Agatha Wochenende ganze 229 Tausendstel hinter Jürgen als Dritter. Vierte wird Silvia Ebenhöh, Rang fünf geht an Tobias Mayer. Die 1,15-Liter KW 8V-Krone darf sich Jürgen Heßberger aufsetzen, flankiert von Jörg Eberle (8V-P2) und Silvia Ebenhöh als Dritter der Sonderwertung in Rot.

low_DSC_1326

Waren bei den 1,4-Litern 16-Ventiler in der Saison 2015 bisweilen Mangelware, so ändert sich dieses Bild beim Finale. Im Rennen sind die Positionen schnell bezogen. Armin Ebenhöh dreht voll auf, sprintet an die Spitze, sichert sich Saison-Klassenerfolg Nummer zehn. Der zweite Stockerlplatz geht an „Mr. Berg-Cup“ Franz Weißdorn, er liegt 1,385 Sekunden hinter Armin zurück. Gerhard Moser beendet sein Gastspiel nach exakt einem Jahr Berg-Pause als starker Dritter, es ist sein achter St. Agatha Podestplatz seit 2005, zwei Siege inklusive. Dank seiner Routine büßt er auf Franz lediglich 1,607 Sekunden ein. Mit Respektabstand wird Thomas Pröschel Vierter. Ganze 0,702 Sekunden vor, ja, liebe Leser, vor dem schnellsten 8V’ler, vor Frank Duscher, der sich auf Klassenrang fünf platzieren kann. Und hier die weitere Rangliste in der KW 8V-Trophy hinter dem Sieger Frank Duscher: Platz zwei geht an Nils Abb, auf der Drei läuft Marcel Hellberg ein, Vierter wird KW Berg-Cup Rookie Stefan Winkler im ex-Thomas-Kohler Fiat 127.

low_DSC_2879

Bei den 1600ern kommt der Top-Favorit aus Niederösterreich: Manuel Michalko im Citroen Saxo. In den Übungsdurchgängen setzt er mit 1:21,097 die klare Bestzeit. Markenkollege Manfred Schulte im AX Sport Kit Car ist Zweiter, kreuzt 3,514 Sekunden hinter Manuel die Ziellinie. Auf die Drei fährt Christian Schneider im Peugeot 205 RS, auf der Vier taucht bereits St. Agatha Neuling Andy Heindrichs im Schneider Opel Corsa auf, Position fünf holt sich Stefan Faulhaber im Risse Kadett. Platz eins und zwei sind auch im Wettbewerb fest an das Citroen Duo vergeben. Manuel Michalko gewinnt rund 6 Sekunden vor Manfred Schulte (P2) die Klasse. Rang drei hat zunächst Golf-Pilot Christian Speckl inne, vor Christian Schneider (P4) und Stefan Faulhaber auf der Fünf. Die Plätze zwei bis einschließlich acht liegen innerhalb eines Fensters von 1,216 Sekunden zusammen. In diesem befinden sich auch die Top-Aspiranten auf den Sieg in der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung, Andy Heindrichs und Sven Koob.

low_DSC_0717

Nach Run eins ist der 21 Jahre junge Belgier Andy Siebter, liegt einen Platz und 57 Hundertstel vor seinem 24-jährigen Kumpel Sven aus dem Odenwald im Fiat Uno 16V. Der zweite Run bringt Änderungen. Christian Schneider und Stefan Faulhaber werden schneller, schieben sich im Formationsflug an Christian Speckl vorbei. Christian Schneider sichert sich als Dritter den letzten noch freien Platz auf dem Siegerpodium, eine winzige Tausendstel-Sekunde hinter ihm sprintet „Fauli“ Stefan Faulhaber (P4) über den Zielstrich. Christian Speckl bleibt final Rang fünf, ihm fehlen in der Addition der beiden Läufe ganze sechs Zehntel auf den Risse Kadett vor ihm. Valentin Schneider belegt im bärenstarken TSM Golf Platz sechs, 0,117 Sekunden hinter ihm sichert sich Andy Heindrichs als Siebter auch den Sieg bei den KW Berg-Cup Ravenol Youngsters. Sven Koob wird als Klassen-Achter Zweiter der Junioren, Marcel Hellberg komplettiert das Nachwuchs-Podium.

low_DSC_0833

Fast unglaublich, aber einmal mehr wahr: In der 2-Liter Klasse sind in St. Agatha 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start. Und logisch, auch hier sind die Abstände knapp. Die oberste Stufe auf dem Siegerstockerl gehört Andreas Marko. Zweiter ist Roman Sonderbauer, Dritter Thomas Strasser. Ehrenplatz vier sichert sich Christopher Neumayr, Rang fünf geht an Patrik Nickel. Position sechs ist die Angelegenheit von Markus Reich, auf der Sieben läuft Markus Habeler im VW Scirocco ein. Im BMW 320 WTCC fährt Marco Fink auf Platz acht, Norbert Wimmer ist im BMW 2002 auf der Neun bester KW 8V-Trophy Vertreter. Franz Roider schließt als Zehnter im ex-Christian-Auer Ford Mondeo STW die 2-Liter Top-Ten ab. Seine Zeitdifferenz zur Spitze beträgt bereits 6,917 Sekunden. Norbert Wimmer gewinnt die Sonderwertung in Rot 1,668 Sekunden vor Bernd Ehrle (8V-P2). Auf die Drei fährt Jung-Papa Christian Dümler im VW Golf, Platz vier der Sonderwertung sichert sich Bernhard Lang im Ford Escort RS 2000 Spezial, Fünfter wird Thomas Schmid mit seinem Opel Kadett C-Coupé.

low_DSC_0731

Alles, was an stark verbesserten Tourenwagen über Motoren mit mehr als 2000 Kubikzentimetern Hubraum verfügt, wird in Österreich in nur einer einzigen Klasse zusammengefasst. An deren Spitze tummeln sich drehmomentgewaltige PS-Monster, die allesamt über Turbo-Aufladung und Allrad-Antrieb verfügen. Den Sieg heftet hier Ing. Andreas Gabat im Ford Escort Cosworth an seine Fahnen. Final liegt er 0,651 Sekunden vor Karl Schagerl im VW Golf Rallye TFSI-R. Der Schweizer Shooting Star Ronnie Bratschi hat im von Hans Schori ausgeliehenen Mitsubishi Evo vor allem sichere Punkte zum FIA International Hill Climb Cup im Visier, sieht sich daher das Prestige-Duell der ehrgeizigen rot-weiß-roten Gipfelstürmer vor ihm mit Respektabstand an, lässt es mit Platz drei bewenden. Der für ihn bedeutet: Mission erfolgreich beendet, FIA Hill Climb Cup der E1-Renner 2015 gewonnen. Den KW 8V-Trophy Pokal dieser großen Klasse sichert sich Karl-Heinz Schlachter im Alpina BMW 2002 tii vor Werner Walser mit seiner Opel C-Kadett Limousine.

low_Buzet 2015.3

Bleibt noch das Geschehen bei den E2-SH Silhouetten-Boliden zu beleuchten. Dies bedarf eines kurzen Vorwortes. Denn in unserem Gastgeberland zählt man die E2-SH Renner aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes zu den Tourenwagen. Das ist jetzt für die Klassenwertung nicht relevant, sehr wohl aber für das Tourenwagen Gesamt-Ranking. Norbert Brenner gewinnt final 51 Tausendstel vor Erich Edlinger (P2). Klassendritter bleibt Herbert Pregartner. Tourenwagenplatz drei inklusive der E2-SH Autos gehört Andreas Gabat, der auf Gesamtrang zehn schnellster der kompletten E1-Meute ist. E2-SH hin oder her, die seit 2007 vom unvergessenen Georg Plasa im BMW 320 Judd V8 gehaltene Tourenwagen-Bestmarke von 1:12,696 widersteht ein weiteres Jahr alle Attacken der Konkurrenz.

low_DSC_2856

Damit ist das aktive Geschehen auf der Piste in der 28. KW Berg-Saison nun bereits Geschichte. Es hat uns Emotionen aller Art beschert, jubelnde Gänsehaut-Momente genauso wie tiefe Betroffenheit. Allen, die in 2015 Schäden erlitten haben, drücken wir fest die Daumen zur baldigen Rückkehr. Und unserem Peter Naumann natürlich ganz, ganz fest zur vollständigen Genesung: „Keep Fighting Peter!“

Fotos Austria Racing Pics Vorarlberg, Privat

Related Posts