KW Berg-Cup: “Gipfelsturm auf die Homburg”

Das Rennen in Homburg bot mit stets staubtrockener, bekannt selektiver 2,6 km langer Piste vom Saarland nach Rheinland-Pfalz für die Aktiven und Fans gleichermaßen optimale Voraussetzungen. Das Nennergebnis ist mit 146 Renn- und 16 GLP-Teilnehmern ansehnlich hoch, die darin enthaltene Qualität lockt gefühlt erfreulich viele Zuschauer an.

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Der NSU-Bergpokal muss in der nächsten Zeit auf Mike Vogel verzichten, der seinen NSU TT im letzten Probe-Heat bei einem Ausflug in den Wald nachhaltig beschädigt, selbst aber ohne Blessuren bleibt. Der erste Rennlauf sieht Jörg Davidovic klar in Führung, vor Thomas Krystofiak (P2), an den Frank Kleineberg (P3) näher heran gerückt ist. Im zweiten Run setzt Thomas Krystofiak mit 1:29,453 die Laufbestzeit, während Jörg Davidovic über die 1:30er Marke rutscht.

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Thomas liegt nun nur mehr 0,541 Sekunden hinter Jörg zurück, Frank Kleineberg (P3) verliert etwas den Anschluss an die beiden Spitzenreiter. Die finale dritte Auffahrt muss die endgültige Entscheidung bringen. Wieder bleibt Jörg der Sprung unter die 1:30er Marke versagt, dieses Mal um sieben Hundertstel. Thomas Krystofiak seinerseits findet weitere 109 Tausendstel, fährt mit 1:29,344 zum Klassensieg. Sein Vorsprung auf Jörg Davidovic (P2) beträgt 0,185 Sekunden, Frank Kleineberg wird Dritter.

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Als Vierter läuft Walter Voigt ein, er steht ständig unter Druck von Alex Follmann, der sich Rang fünf sichert. Der Neueinsteiger liegt lediglich 0,395 Sekunden hinter dem Routinier zurück. Carsten Daube beendet sein Gastspiel übrigens auf der Sechs.

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In der 1150er Klasse, der gemeinsam gewerteten Gruppen H, FS und E1, erwischt Jürgen Heßberger den besten Rennstart und setzt sich 0,155 Sekunden vor Jürgen Schneider (P2) an die Spitze. Jörg Eberle ist Dritter, handelt sich aber 2,654 Sekunden Rückstand auf Rang zwei ein. Und muss obendrein auf Bernd Deutsch im Schneider Audi 50 achten, der ihm im Windschatten folgt.

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Fünfter ist Rolf Rauch im Fiat 128 Rally. Motorenbauer Jürgen Schneider findet wenig Gefallen am Aufstand von Jürgen Heßberger im Fiat 127 Sport Martini Racing, der zudem über acht Ventile weniger verfügt als er selbst. Also noch etwas mehr auf die Tube gedrückt, schon geht’s 1,249 Sekunden flotter in jetzt 1:25,611 den Berg hinauf. Doch Jürgen Heßberger ist ein zäher Verfolger und fährt jetzt unter 1:26, liegt damit nach Run zwei 0,217 Sekunden hinter dem jetzt führenden Schneider Polo 16V zurück. In Lauf drei wiederholt sich das Spiel, die beiden Spitzenreiter legen fast identische Zeiten vor, mit einem 12 Hundertstel Vorteil für Jürgen Schneider. Der sich final den Klassenerfolg sichert, 0,338 Sekunden vor Jürgen Heßberger.

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Jörg Eberle steigt als Dritter mit auf das Podium, Bernd Deutsch bleibt knapp zurück auf Rang vier, Rolf Rauch wird Fünfter, Silvia Ebenhöh im VW Polo Weißdorn Racing Sechste. Die 1,15 Liter KW 8V-Trophy Wertung ergibt sich, indem ihr bitte einfach den 16V an der Spitze abzieht, dann habt ihr das Resultat in Rot.

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Bei den 1400ern kann man den Endstand gleich vorweg nehmen. Zumindest bei den Podestplatzierungen. Vorne fliegt Armin Ebenhöh im Minichberger Scirocco einsam auf und davon zum Sieg, diktiert das Geschehen nach Belieben. Was auch Armins 24. Gesamtrang deutlich unterstreicht. 9,734 Sekunden hinter Armin wird Luxemburgs Canio Marchione im wahrlich nicht untermotorisierten Fiat 127 16-Ventiler Zweiter.

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Nils Abb meldet sich als Dritter auf dem Klassenpodium zurück. Im 8-Ventiler Schneider Polo verliert Nils in keinem Race-Heat mehr als 1,247 Sekunden auf Canio, in den beiden ersten Läufen sind es sogar deutlich weniger als jeweils eine Sekunde. Um die Plätze vier bis sechs gibt es einen heißen Fight zwischen Marcel Hellberg im Brügge Polo, Frank Lohmann im Steilheck Polo und Ronnie Bucher im Schneider Polo 16V. Lauf eins endet exakt in der geschilderten Reihenfolge. Dann reißt bei Ronnie der Geduldsfaden und mit diesem platzt zugleich ganz offensichtlich auch irgendein blockierender Knoten. Er findet auf der Käshofer Straße nach Run eins urplötzlich insgesamt 2,675 Sekunden, überholt so zunächst Frank Lohmann und im Finale auch noch Youngster Marcel Hellberg.

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Auf Position vier endet sein Vorwärtsdrang. An den gleichmäßig schnell agierenden Nils Abb kommt er zwar noch nahe heran, aber nicht mehr vorbei. Marcel behält den Ehrenplatz des Fünften, Frank wird Sechster der Endabrechnung. Damit ist Nils auch der 1,4-Liter KW 8V-Trophy Sieger vor Marcel Hellberg (8V-P2) und Frank Lohmann als Drittem. Sonderwertungsvierter ist in Homburg Golf Pilot Markus Hülsmann, Stefan Winkler belegt im Fiat 127 Rang fünf.

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Im Rennlauf I. bei den 1600ern bläst André Stelberg im VW Schneider RSB Corrado zur Attacke. Führt 64 Hundertstel vor Manfred Schulte im Citroen Nemeth AX Kit Car, der Sven Koob im Fiat Uno etwas distanzieren kann. Dieser steht nun seinerseits plötzlich unter Druck von Andy Heindrichs, der im Schneider Corsa 16V nur 0,187 Sekunden mehr benötigt. Der zweite Heat bringt keine Änderungen bei den Platzierungen, nur die Abstände präsentieren sich neu, werden etwas größer.

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Die Sache scheint entschieden. Das ist sie aber nicht. Beim Start zur letzten Auffahrt zerbröselt an Andrés Corrado die Antriebswelle, er ist völlig überraschend out of Race. Manfred Schulte lässt nichts mehr anbrennen, gewinnt locker vor Sven Koob (P2). Knapp dahinter wird Andy Heindrichs Dritter. Position vier geht an Nissan Micro Pilot Johannes Dambach. Auf Klassenplatz fünf ist Benedikt Schulte im Citroen AX Sport zugleich der 1,6-Liter KW 8V-Trophy Sieger.

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Bei den 2-Litern führt im ersten Lauf Jörg Weidinger im BMW 318i STW vor Björn Wiebe (P2), Patrick Orth (P3), Roman Sonderbauer als Viertem und Christian Auer auf der Fünf. Patrick klagt vor dem zweiten Run über nachlassenden Grip seiner Reifen, Roman gelingt eine Verbesserung. Die Plätze werden getauscht, Roman ist von da an Dritter und bleibt dies auch bis Rennende. Mit einer beeindruckenden Serie von Topzeiten, die alle zwischen 1:15,451 und 1:15,473 liegen, gewinnt Jörg Weidinger vor Björn Wiebe (P2) und Roman Sonderbauer (P3).

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Vierter wird Patrick Orth. Dahinter tragen die schnellsten 8-Ventiler Piloten ein ganz heißes Match aus. In dem Christian Auer sich im ersten Run 0,374 Sekunden Luft auf Bernd Ehrle verschafft. In der zweiten Auffahrt gehört die kürzere Fahrzeit Bernd, er pirscht sich an Christian bis auf 172 Tausendstel heran. Dieser bleibt im finalen Run über der 1:20er Marke, Bernd setzt eine weitere 1:19er Zeit. Das genügt. Bernd Ehrle holt sich Klassenplatz fünf und den 2-Liter KW 8V-Trophy Sieg, 0,359 Sekunden vor Christian Auer (P6).

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Andreas Kokor wird im Ford Escort Mk 1 Siebter, Jürgen Schuster im Wankelmotor angetriebenen Mazda RX 7 Achter. Günter Göser verlässt Homburg als Neunter, Jens Weber als Zehnter (beide Kadett 16V). Zusammen mit Gewinner Bernd Ehrle und dem Zweiten, Christian Auer, steigt Christian Dümler als Dritter auf das 2-Liter KW 8V-Trophy Podest. 8-Ventiler Position vier sichert sich Johann Hatezic im Opel Ascona, Fünfter wird Bernhard Lang im Ford Escort RS 2000 Spezial.

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Bei den Selbstzündern erobert Karl-Heinz Meurer die Pole-Position. Vor Golf R TDI Kollege Jürgen Fechter und Sepp Koller im Alfa Romeo 147. Im Rennen selbst stellt Jürgen Fechter aber sofort die bisher gewohnte Hackordnung eindeutig wieder her, führt von Beginn an, „dieselt“ im Eilzugtempo souverän zum Sieg vor Karl-Heinz Meurer und Routinier Sepp Koller.

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Die Abteilung bis 3000 Kubikzentimeter ist mit neun Teilnehmern besetzt bietet Spannung pur. Bernhard Permetinger liegt nach dem ersten Run 0,635 Sekunden vor Hans-Peter Wiebe. Nach der zweiten Auffahrt sind vom ursprünglichen Vorsprung nur mehr deren 0,14 übrig geblieben.

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Bernhard  treibt daraufhin seinen M3 in weniger als 1:20 den Berg hinauf. Damit gehört der Siegerpokal ihm. Hans-Peter Wiebe steigt als Zweiter mit auf das Podium, Ralf Kleinsorg tut dies als Dritter. Hinter den Podestplätzen hat Helmut Knoblich Marcel Gapp den Vierten Rang abgeluchst. Dennoch hinterlässt der Neueinsteiger bei seinem KW Berg-Cup Debüt als Fünfter einen starken Eindruck.

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Auf der Sechs gewinnt Thomas Ostermann den 3-Liter 8-Ventiler Pokal auf seinem BMW E30 Hartge, Sonderwertungszweiter der „Roten“ wird der Vorarlberger Werner Walser mit seiner C-Kadett Limousine.

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Über 3000 Kubikzentimeter trifft man in Homburg nur Porsches und Allrad-Turbos an. Wobei die Fahrer der Boliden aus Zuffenhausen das Siegerstockerl ganz alleine für sich beanspruchen. Auf die höchste Stufe sprintet Herbert Stolz, der in seinem 935 DP II gleich alle Klassen-Zutaten vereint: Allrad sowieso und zur Sicherheit gleich zwei Turbos dazu, dies alles in einem Porsche verpackt. Das ist das Siegerrezept. Da kann auch der mehrfache französische Meister Nicolas Werver mit seinem 997 Cup nichts daran ändern, mit lediglich zwei angetriebenen Rädern muss er mit Rang zwei vorlieb nehmen. Belgiens Renn- und Rallyelegende Yanick Bodson komplettiert im GT3 Cup das Siegerpodest. Norbert Handa wird immer noch von allerlei Technik-Gremlins heimgesucht, er absolviert im Lancia Delta Integrale nur zwei der drei Läufe.

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Bei den E2-Silhouetten Fahrzeugen gibt Norbert Brenner im Opel Vectra GTS V8 DTM eine Galavorstellung, gewinnt mit einem Vorsprung von 13,016 Sekunden vor Holger Hovemann (P2) auf seinem Kadet C Risse V8. Musste Holger am Samstag in den Probeläufen noch Alex Hin und dessen Opel Kadett GT/C knapp den Vortritt lassen, so kann er das Blatt im Rennen wenden, behauptet sich 1,664 Sekunden vor Alexander, der final Dritter wird.

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Auf Gesamtrang acht ist Jörg Weidinger schnellster Tourenwagen und damit Sieger der Division 1 vor Herbert Stolz und Björn Wiebe. 24 Teilnehmer umfasst die erste Seite des Rankings „Over All“. Elf Tourenwagenpiloten haben den Sprung darunter geschafft, acht davon kommen aus dem KW Berg-Cup. Bernd Ehrle ist als Gewinner der 2-Liter KW 8V-Trophy auf Platz 21 zu finden.

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Damit beweisen die aktiven KW Berg-Cup’ler ihren Speed und ihre Klasse. Die sie sicher auch in den nächsten Rennen zeigen werden. Mit dem Europameisterschaftslauf „20. Int. ADAC Glasbachrennen“ (25./26. Juli) beginnt die zweite Halbzeit der 28. KW Berg-Cup Saison, in der die Würfel noch lange nicht gefallen sind. Nicht in den Klassen, nicht in den Sonderwertungen und schon gar nicht im Gesamt-Ranking.

Fotos: lucographics rennfotos.de

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