KW Berg-Cup: 2:2 Unentschieden zwischen Österreich und dem KW Berg-Cup

2:2, das ist der Spiel-Endstand im Action geladenen Gipfelturnier zwischen den Hill-Climb-Assen in Rot-Weiß-Rot und der angereisten KW Berg-Cup Delegation beim 17. Internationalen Bergrennen St. Anton an der Jeßnitz am 30. und 31. Mai 2015. Das genannte Ergebnis ist bezogen auf die Siege in den vier Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung. Die vom EMSI-Motorsport Team bestens inszenierte Veranstaltung, die auch zur Österreichischen Berg-Meisterschaft zählte, sorgte für spannende Heats.

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Starten wir mit der Klasse bis 1400 Kubikzentimeter der gemeinsam gewerteten Gruppen GT, E1 und H – das ist in Österreich so der Brauch und mit den KW Berg-Cup Regeln durchaus kompatibel.  Zwei der drei darin mitspielenden Berg-Cup’ler sind 1150er. Respekt vor dem Unternehmungsgeist und dem Mut von Silvia Ebenhöh im 8-Ventiler und Thomas Stelberg im 16V Polo mit den 1,15-Liter Motörchen! Sie stellen sich unerschrocken der Hubraum überlegenen Konkurrenz. An deren Spitze Armin Ebenhöh im Minichberger Scirocco 16V die Schlagzahl vorgibt und am Sonntag unangefochten 5,62 Sekunden vor Lokalmatador Jakob Löffler (P2) im Suzuki Swift GTi gewinnt. Dahinter gibt es ein Duell um Rang drei zwischen Markus Krendl in einem weiteren 16V Swift und Thomas Stelberg.

Nach Rennlauf eins ist Thomas starker Dritter, 69 Tausendstel vor Markus Krendl.  Markus Krendl erobert in Run zwei die dritte Position, 0,183 Sekunden vor Thomas Stelberg. Der aber will das maximal Machbare aus diesem Wochenende mit nach Hause ins Bergische Land nehmen, schaltet in den absoluten Angriffsmodus um, knallt mit 1:34,122 seine persönliche Bestmarke auf die Piste. Nimmt seinem direkten Widersacher über drei Sekunden ab, fährt dabei einen Schnitt von 123,7 km/h, ist damit endgültig hochzufriedener Dritter. Silvia Ebenhöh hält als Sechste Lokalmatador Stefan Pieber im Autobianchi A112 in Schach und wird mit dem KW 8V-Trophy Siegerpokal ihrer Klasse belohnt.

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1:0 also für die KW Berg-Cup’ler, danke Armin für den Führungstreffer! Unsere 1,6-Liter Speerspitzen Manfred Schulte, Helmut Maier und Werner Heindrichs haben einen schweren Stand und knallharte, ehrgeizige Gegenspieler. Aber mehr als Position sieben ist für Heindrichs nicht drin. Einen Platz vor ihm – als Sechster – beendet Helmut Maier im Spiess Golf 16V seinen St. Anton Einsatz. Der Routinier findet nicht den optimalen Rhythmus für die anspruchsvolle Strecke. Erst im letzten Run durchbricht er die 1:30er Schallmauer mit 1:29,897. Manfred Schulte absolviert im Citroen AX Kit-Car mit dem neuen Nemeth Triebwerk den Steinleiten-Sprint zwar fast 5,5 Sekunden(!) flotter als im Vorjahr, kann aber die Rot-Weiß-Rote Podest-Bastion vor ihm nicht knacken, wird Klassenvierter mit Luft nach vorne und hinten. Austria-Express Manuel Michalko presst aus seinem Citroen Saxo wahre Fabelzeiten heraus, stürmt unangefochten zum Klassengewinn. Stockerlplatz Nummer zwei geht an den einheimischen Golf 1 Piloten Christian Speckl, Dritter wird Christian Schneider im Peugeot 205 RS 16 Evo 2.

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Nun steht es 1:1. Die 2-Liter Abteilung ist mit 28 Teilnehmern hervorragend besetzt.  Jörg Weidinger gewinnt im BMW 318i STW mit 1:19,762 final 7,399 Sekunden vor dem Zweiten Andreas Marko. Peter Naumann feilt weitere 19 Hundertstel vom Vorsprung des Quattro Piloten weg, wird in der Endabrechnung 0,446 Sekunden hinter dem ehemaligen Werks-STW-Audi Dritter. Es folgen Thomas Strasser jun. als Vierter und Jürgen Halbartschlager im VW Golf 16V als Fünfter. Roman Sonderbauer bleibt auf Position sechs, Dirk Preißer gelingt mit einem fulminanten Schlussspurt von 1:23,411 die Verbesserung auf Platz sieben. Die weitere Reihung zeigt Michael Wels im Scirocco 16V auf der Acht und Opel Astra 16V Pilot Heiko Fiausch auf der Neun. Die Top-Ten vervollständigt Michael Emsenhuber im VW Corrado 16V. Damit gelingt dem Junior von EMSI-Teamchef Helmut Emsenhuber bei seinem Heim Grand-Prix das fest angepeilte Wunsch-Resultat. Hinter ihm läuft das KW 8V-Trophy Spitzen-Quartett im Ziel ein. An der Reihung hat sich nichts geändert, Norbert Wimmer gewinnt bei den „Roten“ vor Hansi Eller und Christian Dümler, der zwischen Lauf zwei und drei noch flugs sein Getriebe reparieren und die Zahnräder des fünften Ganges tauschen muss. Sonderwertungs-Ehrenplatz vier sichert sich KW Berg-Cup Rückkehrer Stefan Glass, Fünfter wird Johann Hatezic im Opel B-Ascona. Edmund Bodenmüller holt sich im Opel Kadett 16V Schlussrang fünfzehn. Nicolas Reiter hat sich in den beiden Läufen nach seinem Leitplankenkontakt wieder Platz um Platz nach vorne gefahren, beendet seinen St. Anton Ausflug 2015 als Sechzehnter. Jürgen Schuster wird beim ersten Einsatz des verbesserten Mazda RX-7 Achtzehnter, KW Berg-Cup Rookie und Steinleiten-Erstbezwinger Dieter Altmann im ex-Rainer-Bühler Peugeot 405 Mi 16 Einundzwanzigster.

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Damit ist der neue Hillclimb-Spielstand 1:2 für die Gastmannschaft des KW Berg-Cups. Aber bei den nun noch ausstehenden „Überlitern“ hat Rot-Weiß-Rot dicke Allrad-Turbo-Trümpfe mit schwindelerregenden PS-Zahlen in der Hand. Die in Deutschland mittlerweile übliche Unterteilung in „bis“ und „über“ 3000 Kubikzentimeter gibt es in Österreich traditionell nicht. Auf Bernhard Permetinger sowie Karl Heinz Schlachter und Werner Walser mit ihren Hinterrad angetriebenen „Saugern“ wartet eine unlösbare Aufgabe. Also gilt es, sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen. Was dem KW Berg-Cup Trio auch super gelingt. Unter den 13 Klassenstartern arbeitet sich Bernhard Permetinger im BMW M3 E30 bis auf Endrang fünf nach vorne, damit ist er bester Nicht-Turbo. Im BMW 2002 tii gelingt Rookie Karl Heinz Schlachter final Platz acht, zusätzlich gewinnt er die KW 8V-Trophy Wertung seiner Klasse. 8-Ventiler Kollege Werner Walser wuchtet seine Opel Kadett C-Limousine als Zehnter noch in die Klassen-Top-Ten, ist zugleich Zweiter der roten Startnummern. Karl Schagerl steigt definitiv als umjubelter Sieger auf die oberste Stufe des Klassenpodests, flankiert vom Zweiten, Thomas Holzmann im Mitsubishi Lancer, und Markus Hochreiter im Seat Ibiza Turbo als Drittem.

2:2 unentschieden also, das erscheint gerecht und verlangt nicht nach Revanche, sondern fordert Entscheidung nach Verlängerung. Werfen wir noch schnell einen Blick auf das Tourenwagen- und das absolute Gesamtranking. Bei den Autos mit Dach trägt sich Karl Schagerl im 550 PS starken Golf ganz oben in die Siegerliste ein. 2,845 Sekunden vor dem schnellsten 2-Liter-Fahrer Jörg Weidinger, der als Zweiter seinerseits Mitsubishi Pilot Thomas Holzmann als Dritten um 0,707 Sekunden hinter sich lässt. Der St. Anton Gesamttriumph geht zum zweiten Mal nach 2013 an Uwe Lang. Bereits auf Platz zwei „Over All“ taucht der erste Tourenwagen auf: „National Hero“ Karl Schagerl im VW Golf Rallye TSFI-R, der sich 0,245 Sekunden vor Ferdinand Madrian im brandaktuellen Norma M20 F auf Position drei behaupten kann.

Den umfangreichen St. Anton-Report 2015 finden alle “Berg-Sportler” auf der Website des KW Berg-Cup.

Fotos Stefan Brodnig – Austria Racing Pics Vorarlberg

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