WRC: Toyota- und Reiger- Festspiele in Mexiko

Es ist März, es ist heiß, es ist staubig und die Luft ist dünn. Willkommen bei der WRC Gunajuato Rallye Mexiko 2023. In der WRC-Saison 2023 rüsten wir mit unserer Marke Reiger Suspension alle Ford Puma Rally1 Hybrid, Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid, Ford Rally2, Citroen Rally2, Ford Rally3 und Ford Rally4 aus. Die 23 Wertungsprüfungen in über 2000 Meter über dem Meeresspiegel sowie loser Untergrund in Zentralmexiko wirbeln jedes Jahr aufs Neue das Starterfeld durcheinander.

Neuer Wallfahrtsort für Rallyefans im Untergrund von Guanajuato: In den Tunneln des Weltkulturerbes wurde die bei einem tragischen Schneemobilunfall verstorbene Rallye- und YouTube-Ikone Ken Block verewigt, der damals bei Gymkhana 10 durch die Tunnel räuberte

Der Auftakt in Mexiko ist meist im pittoresken Guanajuato in Zentralmexiko. Die Rallye führt dabei mitten durch die wunderschöne Altstadt sowie der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Straßenführung durch ehemalige Bergwerkschächte und Flussbetten.

Eine “Sinfonie in quer” und unverfälscht und roh: Das Beste von WRC Mexiko ungefiltert

Zunächst sah es in Mexiko für unseren langjährigen Reiger-Suspension-Motorsportkunden M-Sport Ford noch so aus, als würde der Auftrieb aus Schweden in Nordamerika fortgesetzt.

Bei den ersten beiden Wertungsprüfungen führte kein Weg an Ott Tänak und Martin Järveoja in ihrem Ford Puma Rally1 Hybrid (#8) vorbei. Sie dominierten mit einem starken Auftakt in Guanajuato.

Der Franzose Pierre-Louis Loubet und sein belgischer Co-Pilot Nicolas Gilsoul im Ford Puma Hybrida Rally1 (#7) setzten beim Shakedown ein starkes Zeichen. Leider verunfallten sie zweimal.

Lehrgeld in Mexiko mussten die Ford-M-Sport-Teamkollegen bezahlen. Pierre-Louis Loubet fuhr im zweiten Ford Puma Rally1 Hybrid zum ersten Mal außerhalb Europas eine Rallye.

Auch für den dritten Ford Puma Rally1 Hybrid (#9) mit Jourdan Serderidis und Copilot Frédéric Miclotte war es ein sehr schwieriges Wochenende in Mexiko. „Ein schwieriges Wochenende für uns, denn wir haben uns ein paar Fahrfehler erlaubt“, räumt Pierre-Louis Loubet ein. „Aber wir nehmen dies als Erfahrung für die Zukunft mit. Ich bin mir sicher, es kommen auch wieder bessere Tage.“

Von ihrer Performance und Vorsprung bei den ersten Wertungsprüfungen konnten Ott Tänak und Martin Järveoja in ihrem Ford Puma Rally1 Hybrid (#8) nicht lange zehren. Ein technischer Defekt am Turbolader machte alle Pläne und den beeindrucken Speed zu nichte.

Nach einer grandiosen Aufholjagd aus den letzten Reihen arbeiteten sie sich am Samstag und Sonntag wieder vor. Mit dem neunten Platz im Gesamtklassement sowie der zweitbesten Zeit auf der “Power Stage” haben die beiden Esten noch WM-Punkte gesammelt.

Dagegen drehte jemand anderes von Tag zu Tag mehr auf. Ein Routinier, der nicht einmal aus Termingründen über die gesamte Weltmeisterschaft im Cockpit sitzen wird. Die Rede ist von keinem geringeren als Sébastien Ogier.

Nach seinem Gesamtsieg in Monte-Carlo pausierte der “WRC-Teilzeit-Rallyefahrer” bei der Rallye in Schweden. Aber Sébastien Ogier liebt Mexiko und Mexiko liebt Sébastien Ogier. Bereits sechsmal hat der achtfache WRC-Champion in den “Vereinigten Mexikanischen Staaten” einen Gesamtsieg gefeiert.

2023 war es dann nicht anders. Ab der dritten Wertungsprüfung war der Altmeister immer auf direkter Schlagdistanz zu den Führenden. Je länger die Rallye dauerte, umso mehr Luft bekam Sébastien Ogier mit seinem Co-Piloten Vincent Landais im Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid (#17).

Auf den ersten beiden Wertungsprüfungen (WP) in der Altstadt von Guanajuato stapelte Sébastien Ogier vor den vollen Zuschauerrängen mit Volksfestcharakter mit dem siebten und fünften Platz noch tief.

Sprichwörtlich in den Himmel schrauben sich die Schotterpisten in Mexiko und schon die dritte Wertungsprüfung “El Chocolate” ist am höchsten Punkt über 2660 Meter über dem Meer. Dementsprechend dünn wird die Luft und die 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbomotoren verlieren einiges an Leistung. Dank der zusätzlichen Elektrohybridpower wird das aber in den Rally1-Boliden kompensiert.

Ab der dritten WP fing Sébastien Ogier an, Blut zu lecken und legte Meter für Meter zu. WP 3 bis WP 10 brachte der Franzose immer als Zweitschnellster nach Hause. Ab der elften Wertungsprüfung gewann er jede ohne Fehler und das restliche Feld war chancenlos. Selbst seine gesamten Teamkollegen von Toyota Gazoo Racing.

Einziger der mithalten konnte von WP 3 bis WP 23 inklusive Power Stage war Elfyn Evans und mit seinem Navigator Scott Martin. Sie waren insgesamt einmal Sechste, zweimal Vierte, achtmal Dritte und zwölfmal Zweite bei allen Wertungsprüfungen.

Während die über 305 Kilometer langen Wertungsprüfungen Sébastien Ogier mit einer Zeit von 3:16.094,4 Stunden gewann, wurden die beiden Briten mit einem Rückstand von 27,9 Sekunden Dritte in Mexiko. Er war nur 0,4 Sekunden langsamer als Thierry Neuvielle im Hyundai.

Der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä hatte in Mexiko das Glück gepachtet und rettete zig Mal seinen Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid (#69). Er küsste Böschungen, hatte zig Dreher und immer wieder Fortuna auf seiner Seite.

Kalle Rovanperä und Jonne Halttunen holten am Ende als Vierte weitere wichtige Punkte für ihre Titelverteidigung, nachdem sie den Freitag bereits mit einer Minute Rückstand auf die Spitze beendet hatten. In der WM-Wertung ist der Finne nun Dritter, vier Punkte hinter Sébastien Ogier.

„Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis. Letztes Jahr waren wir auf heißen und rauen Schotterrallyes wie dieser ziemlich weit von der Pace entfernt. Jeder hatte Zweifel, wie wir hier in Mexiko zurechtkommen würden“, ergänzt Teamchef Jari-Matti Latvala.

Mit seinem siebten Sieg kürt sich Sébastien Ogier im Toyota GR Yaris Rally1 Hybrid mit Reiger Fahrwerk zum unangefochtenen “Rallye-König” der Schotterpisten von Mexiko und hat sich wahrlich seinen Sombrero verdient. In der WM-Wertung führt Sébastien Ogier nun mit 56 Zählern; obwohl er gar nicht die gesamte Meisterschaft 2023 fahren wird.

Fotos WRC, Toyota Media, Ford Media

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