Nach dem Desaster zum VLN-Saisonauftakt hatte man bei dem Privatteam und langjährigem KW Competition Kunden Derscheid Motorsport alles an einen Start zum zweiten VLN-Lauf gesetzt. Der zweite E90 wurde in den Tagen um Ostern mit viel Einsatz auf den neuesten Stand gebracht.
Somit konnte gemäß dem Motto „Aufgeben gilt nicht“ der orange BMW mit der neuen Startnummer 647 in der Produktionswagenklasse bis 2500 ccbm, der sogenannten V4 zum 43. DMV 4-Stunden-Rennen an den Start gebracht werden. Mehr als 180 Fahrzeuge hatten zu dem letzten VLN Rennen vor dem 24h-Rennen genannt.
Freitags wurden erfolgreich die Testfahrten absolviert und das Setup angepasst. Leider sind wir mit dem Fahrzeug nicht in der gleichen Entwicklungsstufe beim Fahrwerk wie bei dem ursprünglichen Einsatzauto, aber wir sind guten Mutes dass wir den Speed in den Top-Five mitgehen können, so Team Chef Derscheid nach dem Freitagstraining.
Die Klasse war mit 20 Autos auch mehr als gut besetzt. Das Training verlief für uns nicht ganz so positiv. Lediglich von Startplatz 7 aus gingen wir mit Startfahrer Michael Flehmer in die 4-Stunden Renndistanz, bei der mehr als 180 Fahrzeuge in drei Startgruppen pünktlich um 12:00 Uhr gestartet waren. Flehmer fuhr mit seiner ganzen Routine und Erfahrung und brachte den BMW nach acht Runden bereits auf Platz 5 liegend an die Box.
Schorle übernahm das Auto mit frischen Vorderreifen. Er fand direkt seinen Rhythmus, der allerdings in seinem gesamten Turn durch mehrere mit Code 60 abgesicherte Unfallstellen immer wieder gebremst wurde. Schorle konnte dann nach 8 problemlosen Runden den BMW für den Schlussturn an Teamchef Derscheid auf Platz 4 liegend übergeben. Die Mannschaft machte wieder einen schnellen und koordinierten Boxenstopp und schickte Derscheid wieder auf die Strecke.
Da die Abstände zu den vorderen drei Plätzen doch schon erheblich angewachsen waren, war es seine Mission den BMW heil über die Distanz zu bringen und die wichtigen Punkte für die Meisterschaft zu sichern. Derscheid kam auch schnell in seinen Rhythmus und ging, wissend um seine Mission, allen Scharmützel aus dem Weg, als er im Bereich Schwalbenschwanz, den bis dato auf Platz 3 liegenden Konkurrenten am Streckenrand stehen sah. Damit wurden die vielen Stunden Arbeit die die Mannschaft in den Ersatzwagen gesteckt hatte schlussendlich nach 24 Runden mit einem Podiumsplatz belohnt.
Ein großes Lob an meine Mannschaft, die gestern Abend noch ein Radlager getauscht hat, und an meine Co Fahrer, die mit Ihrer erfahrenen und umsichtigen Fahrweise den BMW ohne Kratzer durch den Dschungel der GT Fahrzeuge bewegt haben. Der Podiumsplatz war Balsam auf die Teamseele nach dem Desaster beim ersten Lauf. Unsere ganze Aufmerksamkeit gilt jetzt dem Wiederaufbau des anderen Einsatzfahrzeuges. Wir werden die lange Pause nutzen um dann im Juni noch weiter vorne bei der Musik sein zu können, so ein sichtlich erleichterter Team Chef nach dem Rennen.
Foto Thorsten und Hartmut Haas
