TWC: Steffen Lykke Gregersen siegt auf der schnellen Ardennen-Achterbahn

Am vergangenen Wochenende stand eine weitere der bekanntesten und traditionsreichsten Rennstrecken im 2021er Rennkalender auf dem Programm: Der Grand Prix Kurs im belgischen Spa-Francorchamps. Steffen Lykke Gregersen gewinnt erneut und führt die TWC-Meisterschaft an.

Eingebettet in die hügelige Landschaft im Südosten Belgiens kann sie nämlich mit einem absoluten Highlight für jeden Renn-Fahrer aufwarten: Nach der ersten Kurve, La Source genannt, kommt entlang der historischen Boxengasse ein Streckenabschnitt den die Piloten meist ehrfürchtig beschreiben.

Möglichst mit Vollgas hinunter nach Eau Rouge um dort direkt wieder bergauf quasi in den Himmel zu fliegen – mit Orientierung an den je nach Veranstaltung aufgebauten Zusatz-Tribünen, großflächigen Werbeflächen und Strecken-Posten-Unterständen direkt wieder hoch zur schnellen Kurven-Kombination, Raidillon, genannt.

Dieser einzigartigen Kombination und vor allem den dort auftretenden Fliehkräften verdankt die Strecke ihren ausgesprochen prägnanten Beinamen. Und besonders die Fans lieben diesen markanten Bereich. Hier können sie unmittelbar live erleben, welche Renner mit welchem Piloten es schaffen, dieses Stück „voll“ zu nehmen.

Ohne den Gas-Fuß kurz zu „lupfen“ diese Passage „flat“ durchqueren. Genau dies kann man an dieser Stelle optimal hören. Mutprobe für die Fahrer auf der einen Seite, Abwägung der Leistungsfähigkeit der Fahrwerke und Reifen auf der anderen Seite. Insbesondere dann, wenn die Renner bereits einige Jahrzehnte im Einsatz sind, werden die Herausforderungen um so größer.

Vor allem dann, wenn historisch wertvolle Boliden pilotiert werden, die mit einer großen Geschichte aufwarten können. Dann sollte man eigentlich annehmen, dass die „Kutscher“ vielleicht doch eher vorsichtiger agieren.

Vielfach ist dies aber eine Vorstellung von all jenen, denen die motorsportliche Historie wichtiger ist, als die sportlichen Ambitionen der heutigen Fahrer. In Summe ergab dies ein weiteres Mal in der laufenden Saison 2021: Motorsport vom Feinsten!

Bereits nach dem freien Training war eines klar: Auf der 7004 Meter langen Rennstrecke sind all jene Piloten mit ausgeprägter Streckenkenntnis im Vorteil. Quasi die Bestätigung folgte dann im Qualifying: Steffen Lykke Gregersen markierte in seinem top-vorbereiteten und satt auf der Strecke liegenden BMW M3 E30 die schnellste Runde. Die erste Startreihe komplettierte Jan van Elderen in einem Ford Sierra RS 500.

Die zweite Reihe teilten Dirk van Rompey & Erik Quik (BMW M3 E30) sowie Horn/Oberndorfer auf einem Alpina. Dahinter Sjaco Griffoen und Leonhard Batenburg. Also die Action-Garantie für den kurzen Start-Sprint über rund 300 Meter bis zur ersten Kurve – La Source – die enge Haarnadel, die schon in vielen Rennen große Hoffnungen bereits nach wenigen Sekunden abrupt beendete.

Der Start erfolgte – Material- und Nerven-schonend unter Gelb bis La Source. Breit aufgefächert kam das Feld auf die Haarnadel-Kurve zu, um dann richtig Gas-gebend durch Eau Rouge den Berg wieder hinauf zu fliegen.

Auch beim Re-Start nach einer Ausfall bedingten Safety Car Phase behielt der schnelle Däne Steffen Lykke Gregersen die Nerven, legte schnell zwischen sich und die Verfolger einige hundert Meter Abstand und wurde dann auch als Gewinner abgewunken.

Zweiter der Gesamtwertung wurde Leonard Batenburg vor Marc Seesing. In der Meisterschaft führt nach drei Läufen Steffen Lykke Gregersen mit 30,17 Punkten die Tabelle, kurz vor Marc Seesing mit 29,59 und Leonard Batenburg mit 26,31 Punkten, an.

Fotos TWC

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