Perfekt für die Straße: ST XTA plus 3 KW V4 Clubsport – wenn die Nordschleife eure zweite Heimat ist
In diesem Blog-Post sehen wir uns das KW V4 Clubsport (auch bekannt als KW Clubsport 3-way) und das ST XTA plus 3 Gewindefahrwerk für den Toyota GR Yaris ein bisschen näher an. Denn beide Gewindefahrwerke mit ihren dreifach abstimmbaren Dämpfern sind zwar auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, aber unterscheiden sich im Detail gravierend.

Bevor es losgeht, schneiden wir noch einmal die Frage an, welches Fahrwerk man eigentlich braucht. Auf Messen, Treffen und selbst bei Ausflügen zu Trackdays treffen wir immer wieder auf Menschen, die sich fragen, welches Gewindefahrwerk oder Fahrwerk sie nun eigentlich für ihr Auto kaufen sollen.

Wer sich die Mühe macht und durch diverse Foren nach einem Fahrwerk für sein Auto sucht, ist danach auch nicht schlauer. Viel mehr treffen in dem einen oder anderen Forum immer irgendwelche Fankurven aufeinander.

Sobald ihr etwas lesen solltet, dass das Fahrwerk XY oder das Fahrwerk YZ das beste Fahrwerk sei, könnt ihr getrost weiterscrollen. So ein Fahrwerk wie das Beste gibt es leider nicht. Schließlich sind die individuellen Ansprüche an ein Fahrwerk grundverschieden und das perfekte Fahrwerk kann es einfach nicht geben. Weder als Serienfahrwerk noch als Zubehörfahrwerk. Egal, was so manche Werbung immer zu versprechen versucht.

Wenn ihr euch fragt, warum das so ist, würden doch im Motorsport auch nur Autos aus der Großserienproduktion starten? Außerdem gäbe es weder GT3- noch GT4-Rennwagen und in der World Rallye Championship wären nur Serienautos unterwegs. An die ganzen wunderschönen LeMans-Prototypen-Sportwagen oder die Formel 1 wollen wir lieber jetzt gar nicht denken.

So wie Rennwagen und Serienautos sich differenzieren, unterscheiden sich auch Fahrwerke untereinander. Obwohl sie im Grunde immer die Dämpfung von Stößen und die daraus entstehenden Schwingungen reduzieren, den Karosserieaufbau abstützen und als Radaufhängung für die Fahrzeugstabilität sowie die Kontrolle der Räder verantwortlich sind.

Viele vergessen auch, dass Gewindefahrwerke weit mehr als ein Sportfahrwerk zur stufenlosen Tieferlegung sind und jeder immer etwas anderes damit machen will. Ein Universal-Gewindefahrwerk gibt es nicht.

Der eine Automobilenthusiast sucht ein Gewindefahrwerk, damit er mit seinem getunten Auto jeden Tag zu seinem Arbeitsplatz pendeln kann; andere hingegen wollen ein Fahrwerk für den professionellen Rallye-Einsatz und wieder andere suchen ein Gewindefahrwerk für die Rundstrecke und wollen gleichzeitig auch im Alltag damit fahren.

Eine weitere Zielgruppe möchte das Maximale in puncto Tieferlegung, Sturz und Stance sowie ausgezeichneter Straßenlage mit einem Teilegutachten kombinieren.

Anderen ist das mit Teilegutachten, SOKO Autoposer und Co. alles egal und trailern ihr Auto von Tuningtreffen zu Tuningtreffen.

Während andere dagegen auf eine Straßenzulassung verzichten wollen, um ihren Wagen nur noch auf der Rennstrecke zu fahren und deshalb nur Interesse an echter Motorsporthardware haben.
Ein Fahrwerk ist und bleibt immer nur ein Kompromiss

Diese Ansprüche und Wünsche unter einen Hut zu bringen, damit niemand mehr einen Kompromiss eingehen muss, ist leider ein Ding der Unmöglichkeit. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir beispielsweise allein bei unserer Marke KW suspensions 13 – in Worten dreizehn – unterschiedliche Fahrwerkprodukte (Gewindefahrwerke und in der Höhe einstellbare Federn) mit einem Teilegutachten für so manches Auto und manche Bodengruppe im Lieferprogramm führen – an die ganzen Rennsportanwendungen wollen wir dabei lieber gar nicht denken.

Ein kleiner Blick auf das ST XTA plus 3 und das KW V4 Clubsport Gewindefahrwerk für den Toyota GR Yaris
Wie unterschiedlich tatsächlich unsere Fahrwerke sind, wollen wir euch nun an einem Beispiel mit zwei Gewindefahrwerken zeigen. Um das Ganze ein wenig interessanter zu machen, vergleichen wir jetzt nicht wie bei unserer Gewindefahrwerk-Kaufberatung für den aktuellen BMW 4er das KW V1, und KW V2 mit dem KW V3.

Wir nehmen uns das ST XTA plus 3 Gewindefahrwerk und das KW V4 Clubsport (auch bekannt als KW Clubsport 3-way) für den Toyota GR Yaris ein wenig zur Brust. Denn beide Gewindefahrwerke sind für eine völlig andere Zielgruppe und vor allem Fahrprofile entwickelt worden; obwohl sie auf den ersten flüchtigen Blick die ziemlich gleichen Features haben.
Das Teilegutachten deckt beim ST XTA plus 3 und dem KW V4 Clubsport … … Gewindefahrwerk eine stufenlose Tieferlegung von 25 bis 45 Millimeter ab
Das KW V4 Clubsport und das ST XTA Plus 3 verfügen über ein Teilegutachten und ermöglichen am Toyota GR Yaris eine stufenlose Tieferlegung von 25 bis 45 Millimetern. Hinzu kommt, dass beide Fahrwerke mit unibalgelagerten Aluminiumstützlager und Rennsportfedern gebaut werden.
ST XTA plus 3 Vorderfachsfederbein Serienfederbein (links) und die beiden KW V4 Clubsport (KW 3-way Clubsport)
Die offensichtlichen Unterschiede, dass das KW Gewindefahrwerk Federbeine und Dämpfergehäuse aus Edelstahl hat und das ST XTA plus 3 nicht – sowie die Stützlager unterschiedliche Farben haben, sieht ja jeder selbst.

Es sind wieder einmal die Details, mit denen diese Fahrwerke einen Toyota GR Yaris in ein völlig anderes Auto verwandeln. Nachhaltig. Obwohl im ST XTA plus 3 und KW V4 Clubsport die Lowspeed-Druckstufe und auch die Highspeed-Druckstufe sowie die Lowspeed-Zugstufe unabhängig voneinander abgestimmt werden können.

Beim XTA plus 3 und dem KW V4 Clubsport könnt ihr mit jeweils 16 Klicks die Zugstufe im Lowspeed-Bereich einstellen. Übrigens, jedes einzelne Klick bei unserer Dämpferabstimmung wirkt sich sofort im jeweiligen Bereich aus. Deshalb haben wir im Vergleich zu manch anderer Anwendung im Markt auch eine überschaubare Klickanzahl.

Bei beiden Fahrwerken funktioniert das ein wenig anders, da sich der Ventilaufbau etwas unterscheidet. Im ST XTA plus 3 ist die gesamte Ventilauslegung für das Fahren mit Straßenautos und Straßenreifen auf der Straße bestückt. In beiden Druckstufen-Parametern des ST XTA plus 3 können jeweils mit 24 Klicks die langsamen und schnellen beziehungsweisen hohen Einfederungs-Geschwindigkeiten der Kolbenstange eingestellt werden. Im Wesentlichen ist immer die Druckstufe für das Einfedern mitverantwortlich.

Die getrennte Einstellung von der Highspeed- und Lowspeed-Druckstufe gibt euch die Option, in viel mehr Nuancen die Dämpfung individuell einzustellen. So könnt ihr harte Einfederungsanregungen im Dämpfer (Highspeed-Druckstufe), wie sie durch kurze Bodenwellen, Absätze und Querfugen entstehen, in gewisser Weise losgelöst von der Karosserieabstützung (Lowspeed-Druckstufe) einstellen.

Das Wanken der Karosserie bei Lenkbewegungen sowie das Nickverhalten beim Anbremsen und Beschleunigen könnt ihr auch über die Lowspeed-Druckstufe direkt beeinflussen. Klar könnt ihr dies bei dem KW V4 Clubsport Gewindefahrwerk auch abstimmen; nur ist hier die Ventilbestückung in der Druckstufe eine völlig andere. Mit dem lilafarbenen Einstellrädchen könnt ihr im Lowspeed-Druck mit 13 Klicks das Setup feineinstellen. Getrennt davon wird die Highspeed-Druckstufe mit 14 Klicks am goldenen Rädchen eingestellt.

Klingt ein wenig komisch, aber Druckstufe ist nicht gleich Druckstufe. Da beim KW V4 Clubsport Gewindefahrwerk der gesamte Fokus auf das regelmäßige Fahren auf der Rennstrecke liegt. Wenn ihr nun auf einem abgesperrten Slalom-Parcours eurem GR Yaris die Sporen gebt oder auf dem Bilster Berg, Sachsenring oder der Nürburgring Nordschleife an eurer Rundenzeit feilt, ist das KW V4 Clubsport Gewindefahrwerk euer Fahrwerk.

Denn für dieses Einsatzfeld haben wir das KW V4 Clubsport Gewindefahrwerk, welches früher unter dem Begriff KW Clubsport 3-way bekannt war, entwickelt. So ist das Clubsport im Gegensatz zum XTA plus 3 in seiner ganzen Auslegung von der Ventil- bis zur Kolbenstangenbestückung sowie den Vorspannfedern (Helper Federn / Helper Springs) bis hin zu den Hauptfedern (Tragfedern) für eine viel stärkere Beanspruchung aufgebaut.

Wer mag, kann natürlich dank des Gutachtens auch mit seinem Clubsport-Fahrwerk auf den eigenen vier Rädern zum Trackday fahren. Mit nur wenigen Klicks wird dann das voreingestellte Straßen-Setup auf das Track-Setup gewechselt und los gehts.

So haben wir beim Clubsport Gewindefahrwerk unter anderem auch eine höhere Federkonstante. Das macht für dieses Fahrwerk ja auch Sinn, aber beim ST XTA plus 3 ist die Federrate nicht so hoch. Je höher die Federrate ist, umso weniger neigt sich der Toyota GR Yaris in Kurven.
Wer sich für ein KW Clubsport Gewindefahrwerk entscheidet, fährt regelmäßig mit Sportreifen über die schönsten Rennstrecken dieser Welt. Auch kann mit dem KW Clubsport, je nach Setup, im Alltag gefahren werden. Wobei das Fahrwerk, einfach ausgedrückt, um einiges sportlicher und straffer als etwa das ST XTA plus 3 ist. Und genau das ist der große Unterschied zwischen dem ST XTA plus 3 und KW V4 Clubsport.

Der eine oder andere “Sparfuchs” versucht dann immer mit anderen Federn sein XTA plus 3 auf das Performance-Niveau eines KW Clubsport Gewindefahrwerks zu bringen. Aber da spielen leider die XTA plus 3 Dämpfer nicht so mit. Zwar gibt es bei ST suspensions sogenannte optionale Federpakete, aber diese sind immer noch für die XTA plus 3 Dämpfer optimiert.

Wird es aber einfach ausgedrückt zu sehr übertrieben, kann es ungemütlich werden und die Reifen verlieren am Ende durch das “Gehopse” Grip und hier gilt es immer die perfekte Balance zu finden. Noch ein kleiner Hinweis: Ein KW Clubsport Gewindefahrwerk legen wir immer für seriennahe Fahrzeuge aus, bei denen keine große Leichtbauoperationen umgesetzt worden sind. Sollte das der Fall sein, müsst ihr zu unseren Rennsportanwendungen greifen. Dazu haben wir vor schon etwas längerer Zeit übrigens, einen Blogpost und YouTube-Videos mit Tom Schütze gemacht.
Bei Toyota Gazoo Racing in Köln werden die Toyota GR Supra GT4 Rennwagen … … mit ihren homologierten KW Racing Komponenten gefertigt
Denn bei einem Fahrwerk sind die Fahrwerkfedern und auch die Dämpfer immer eine Einheit, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Wäre das ganze Thema Fahrwerk nicht so komplex, wären wir ja auch nicht so detailversessen.
Wir geben uns nämlich auch nicht mit pauschalen Aussagen zufrieden, dass jedes Auto immer sportlich gleich fährt und man deshalb ja im Grunde mit einem Universaldämpfer und einem Universalfahrwerk sowie nur ganz wenigen anderen Teilen ein Fahrwerk bauen könnte. Unter uns gesagt, das wäre einfach wunderbar und wir müssten hier in Fichtenberg bei KW keinen so großen Aufwand betreiben.

Wie jeder Trackday-Enthusiast weiß, entstehen beim Fahren auf Rennstrecken viel höhere Kräfte als auf der Straße. Wer selbst schon einmal mit einem sportlichen Serienauto an einem Fahrsicherheitstraining teilnahm oder über eine Rennstrecke fuhr, ist entsetzt, wie ein “Straßen-Auto” im Vergleich zu einem Wagen mit Trackday-Hardware performt.

So krass ist der Unterschied zwischen dem KW V4 Clubsport und einem ST XTA plus 3 dann nicht; aber auf einer Rennstrecke kommt unser XTA plus 3 deutlich vor unseren Clubsport- und reinen Motorsportfahrwerken an seine fahrdynamischen Grenzen. Subjektiv vermitteln unsere Clubsport-Gewindefahrwerke durch ihre optimale Auslegung für das Fahren mit Sportreifen auf Rennstrecken viel mehr Ruhe im ganzen Karosserieaufbau.
So lässt sich mit einem GR Yaris auf der Nordschleife mit einem KW V4 Clubsport Gewindefahrwerk im Grenzbereich “ruhiger” fahren. Der Allrad-Sport-Toyota lässt sich viel besser beherrschen. Dagegen müssen selbst routinierte Trackday-Fahrer mit einem dreifach einstellbaren Straßengewindefahrwerk wie dem ST XTA plus 3 bei hohen Geschwindigkeiten auf der Rennstrecke in Verbindung mit Semislicks viel mehr in die “Pedal-Akrobatik” und Lenken investieren. Der fahrdynamische Grenzbereich setzt im Vergleich zu einem KW Clubsport Gewindefahrwerk beim ST XTA plus 3 Gewindefahrwerk viel früher ein.

Wer mit seinem Toyota GR Yaris einen weiten Bogen um Rennstrecken macht und dagegen für die Straße eine Alternative zu unseren KW Clubsport Gewindefahrwerken mit Uniballager sucht, wird an dem ST XTA plus 3 seine helle Freude haben.
Fotos KW, TB Fotografie, Borre Zimmermann Videos Misha Charoudin, Robert Mitchell, Evoserice