Tourenwagen Classics: Wasserspiele in Zolder!

Im Rahmen der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft, der DTM, im belgischen Zolder gingen auch echte Legenden an den Start.

Die von KW suspensions unterstützte Tourenwagen Classics ließ die Herzen jung gebliebener Motorsportfans schneller schlagen; schließlich sieht man nicht mehr alle Tage Mercedes 190E Evo 2, BMW M3 und Co. in einer Meisterschaft um Punkte, Ränge, Siege und einer Meisterschaft kämpfen. Auch für zahlreiche weitere Fahrzeuge aus der Tourenwagenära fertigen wir dem jeweiligen Reglement entsprechende Motorsportfahrwerke.

Der Trainingsschnellste Ronny Scheer erwischte im Opel Astra aus der DTM-Saison 2000, das Ex-Auto von Tourenwagenlegende Jockel Winkelhock, einen technisch bedingt schwachen Start und musste das Feld von hinten aufrollen. Doch zur Rennhälfte schied er endgültig mit einer defekten Lichtmaschine aus.

Statt des 530 PS starken V8 des DTM-Flügeltürers bestimmten die Reihenvierzylinder der BMW M3 und eines Mercedes 190E Evo 2 in der Spitzengruppe die Musik.

Darunter mischte sich der Sechszylindersound der schnellsten BMW 325. Am besten kam ein Einheimischer mit den flämischen Fluten zurecht: Mathieu Damiens (Pseudonym „Gentleman‘s Fair“) navigierte seinen Mercedes 190E Evo 2 zielsicher über die vier Kilometer lange Piste im Westen Belgiens, die bis 1994 traditionell die DTM-Saison eröffnete. Auf seinem Weg zum Gesamtsieg half Damiens wahrscheinlich auch sein gutes Auge – im Hauptberuf ist der Belgier preis-dekorierter Fotograf.

Zudem hatte er die DTM-Historie im Blick: 1992 feierte der Däne Kurt Thiim beim Auftakt einen Doppelerfolg. Auch die zweiten Plätze waren damals fest in 190E-Hand: Klaus Ludwig und Roland Asch folgten Thiim damals, der am Ende der Saison hinter Ludwig Vizemeister wurde. 27 Jahre später half Mathieu Damiens bei der Nachfolge auch das Rennglück.

Als Ex-DTM Pilot Kris Nissen im BMW M3 E30 auf dem zweiten Platz den Druck erhöhte, öffneten sich am Himmel erneut die Schleusen. Als dann der Schweizer René Ruch unglücklich mit seinem BMW M3 bei Aquaplaning ausrutschte, schickte die DTM-Rennleitung zehn Minuten vor Rennende das Safety Car auf die Strecke, um das Feld bis zur Zieldurchfahrt anzuführen. So gewann Damiens vor Nissen und dem Belgier Evertjan Alders in seinem BMW 325i E30.

Auch auf den Positionen sorgte das Safety Car für Enttäuschung: Harald Grohs – schnellster im Freitagstraining – hatte gerade den Vogelsang-BMW M3, sein Einsatzauto von 1987, sehr spät vom Co-Driver übernommen und startete eine Aufholjagd.

Allerdings blieb ihm nur noch wenig Zeit, die verlorenen Positionen gut zumachen und landete so am Ende auf dem elften Platz. „Dieses Ergebnis wird unserem Auto nicht gerecht“, bedauerte Grohs am Ende. Auch Eric van de Poele und Marc Hessel, das wiedervereinigte BMW-Junior-Team von 1987, mussten in Zolder eine Enttäuschung hinnehmen.

Die Sintflut von Zolder sorgte nicht nur für Ausrutscher, sondern auch für Missverständnisse. Trotzdem sorgten die Tourenwagen Classics mit den DTM-Legenden van de Poele, Marc Hessel, Harald Grohs und Kris Nissen für Begeisterung bei den Fans.

Zusammen mit Armin Hahne und Volker Schneider, die im Rennen mit dem Ford Sierra RS500 Gesamtsiebte und Klassendritte wurden, schrieben die Ex-DTM-Piloten auf der DTM-Bühne fleißig Autogramme. Dazu gesellte sich auch Otto Rensing, ehemaliger ex Diebels M3 Pilot, der im kommenden Rennen seinen Einstand bei der TWC gibt.

Text / Fotos Tourenwagen Classics (Verena Schwarz – VVisions Fotografie
Rainer Dolle – pixorado Motorsport Fotografie, Marc Boels – Marc Boels Photography)

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