NLS: Team Derscheid feiert Podiumsplatz

Das unter der Bewerbung von Hofor Motorsport startende Team Derscheid war nach dem herben Rückschlag beim ROWE Sechsstunden-ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen 2021 voller Motivation zum achten Saisonlauf der NLS an den Nürburgring gereist. Nur 123 Teams hatten zu der Veranstaltung genannt. Davon leider nur neun in der Klasse der Produktionswagen bis 2500 ccm Hubraum.

Neben der unfallbedingten Reparatur vom Sechsstundenrennen hatte das Team, das seit Jahren beim Fahrwerk auf das Engineering von KW automotive vertraut, Verbesserungen an der Bremse vorgenommen, die im freien Training erfolgreich getestet wurden. Leider riss ein Radbolzen ab, so dass am Freitagabend noch die hintere Radnabe komplett getauscht werden musste. “Die Belastung durch die Slick-Reifen ist schon sehr brutal für das Material”, berichtet Teamchef und Fahrer Rolf Derscheid.

Wie so viele Akteure in der NLS (VLN) war das Team Derscheid zunächst mehrere Jahrzehnte nur Zaungast an der Nordschleife. Nach knapp 20 Jahren als Zaungast, schaffte Rolf Derscheid den Einstieg in den Motorsport über die “Gleichmäßigkeitstrophy des ADAC Nordrhein” 1997. Und seitdem sind die “Derscheids” ein fester Bestandteil der Nordschleifen-Community.

Das freie Training fiel dann erstmal in den Nebel. Erst um 09:52 Uhr konnte das Training, welches von 90 auf 45 Minuten verkürzt wurde, aufgenommen werden. Das Team Derscheid Motorsport entschloss sich den erfahrenen Schwaben Zoran “Schorle” Radulovic mit neuen Reifen auf die erste Runde zu schicken, da immer noch nasse Stellen von den Streckenposten gemeldet worden waren.

Schorle nahm aus seiner Informationsrunde Schwung und erwischte in einer freien Runde eine Trainingszeit von 09:47 Minuten. Damit war das Auto mit der Nummer 745 auf P1 in der Klasse. Michael Flehmer rollte nur noch seinen Satz Reifen an und übernahm wie immer den Start. Im Startgetümmel fiel er mit dem Derscheid-BMW auf P3 zurück. Um den zweiten Platz 2 begann dann aber ein interessanter Schlagabtausch mit dem Gresek-BMW mit Philipp Gresek am Volant.

Immer wieder wechselte die Platzierung. Leider rutschte Michael Eingangs Hatzenbach kurz ins Grün und touchierte leicht die Leitplanke. Der leichte Einschlag verstellte die Spur an der Hinterachse. Auf dem zweiten Platz liegend kam der BMW zum Boxenstopp und der schnelle “Schorle” übernahm mit einem frischen Satz Reifen.

Er drehte eine schnelle Runde nach der anderen. Dann die Schrecksekunde. In der achten Runde sollte der BMW an die Box kommen, rauschte aber an Start und Ziel vorbei. Die Funkkommunikation war ausgefallen. Es begann da große Zittern und die Frage reicht der Sprit?

Alle Augen schauten gebannt auf das GPS wo sich der Punkt mit der Nummer 745 aber immer noch bewegte. Wieder machte sich die Mannschaft fertig. Die Erleichterung war groß als die markante rote Nase in der Boxengasse auftauchte. Teamchef Rolf Derscheid übernahm den BMW, der mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf den Drittplatzieren in der Klasse in Führung lag.

Er drehte kontinuierlich seine Runden, die immer wieder ausgebremst wurden von einer langen Gelbphase mit Code 60 im Bereich Galgenkopf. Wissend um den Vorsprung teilte sich Derscheid das Rennen ein und konnte den BMW auf den zweiten Platz in der Klasse ins Ziel bringen.

In der Endabrechnung zwischen Platz 2 und 3 wurde es dann aber nochmal spannend, da das Team Derscheid eine Zeitstrafe erhielt. Der schnelle Schwabe war in Sektor 3 der Boxengasse mit 65 km/h anstatt der erlaubten 60 „geblitzt“ worden war, was zu einer Strafe von 65 Sekunden führte. Da es trotz der Strafsekunden noch zum zweiten Platz in der Klasse gepasst hat war die Erleichterung im Team groß.

Fotos Team Derscheid, Hartmut Haas

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