KW automotive rüstet 1914 PS starken Rimac C_Two alias Nevera aus: Entwicklungsarbeit auf dem KW Fahrdynamikprüfstand

Seit Jahren ist der Fahrwerkhersteller KW automotive Entwicklungspartner und Lieferant für ausgewählte Sondermodelle der Automobilindustrie. Auch der kroatische Elektro-Automobilhersteller Rimac Automobili setzt bei seinen Hypercars auf die Expertise von KW automotive.

Beim Rimac C_Two (dem späteren Nevera) handelt es sich um weit mehr als ein Hypercar – es ist ein Elektro-Sportwagen, ein Hypercar GT (Gran Turismo) der auf langen Reisen mit seinem Fahrkomfort überzeugen muss und dabei auch auf Rennstrecken ausgezeichnet performt.

Innerhalb von 11,6 Sekunden beschleunigt der Rimac C_Two aus dem Stand auf 300 km/h (0 – 100 km/h in unter 2 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 412 km/h. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an das Fahrwerk. Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit befindet sich der Rimac C_Two in der finalen Phase der Feinabstimmung des vollaktiven KW Fahrwerks.

Neben dem Fahrwerk entwickelte KW automotive für seinen Kunden Rimac Automobili auch die Fahrwerksteuerung und Fahrwerkregelelektronik. „Unser Fahrwerk im C_Two ist aktuell das innovativste Produkt, das wir entwickelt haben und im Programm führen. Es erfüllt sämtliche hohen Anforderungen, die Mate Rimac für den C_Two wünscht“, so KW automotive Geschäftsführer Klaus Wohlfarth.

„Auf die jüngste Partnerschaft unserer beiden Marken sind wir ziemlich stolz, seit über zehn Jahren arbeiten wir mit Mate zusammen und entwickelten für seinen elektrischen BMW-Rennwagen ein Fahrwerk. Dieser BMW inspirierte Mate damals mit der Entwicklung und dem Bau von Elektro-Hypercars zu beginnen.“

KW automotive ist in seinem Segment in der Entwicklung und Fertigung adaptiver Gewindefahrwerke, KW-Softwareregelsysteme, KW-Fahrwerksteuergeräten und KW-Magnetproportionaldämpferventilen führend. Bei dem von KW entwickelten Fahrwerk für den Rimac C_Two handelt es sich um ein semiaktives Gewindefahrwerk mit adaptiver Ventilsteuerung und hydraulischem Liftsystem.

In Zusammenarbeit mit KW automotive wurde das Fahrverhalten des Rimac C_Two auf zahlreichen anspruchsvollen Rennstrecken rund um die Welt abgestimmt, ohne, dass der Elektro-Sportwagen dabei einen Meter gefahren werden musste.

Rimac Test- und Entwicklungsfahrer Miroslav Zrncevic

Unter reproduzierbaren Bedingungen testete KW seine für den Rimac C_Two entwickelten Dämpfer mit adaptiver Dämpfersteuerung auf dem 7-Stempel-Fahrdynamikprüstand im schwäbischen Fichtenberg.

Der Rimac C_Two steht mit seinen Rädern bei den Tests auf vier Stempeln. Bei den sogenannten „4-Post-Sweeps“ werden verschiedene Parameter wie Achskinematik, Federraten, Federwege, Dämpfereinstellungen, Dämpfersetups und vieles mehr getestet.

Jeder einzelne Stempel verfügt über eine Radlastwaage und wird hydraulisch bewegt. Dabei entstehen in den Leitungen und Schläuchen des Prüfstands ein Druck von bis zu 230 bar.

Durch die Bewegung der vier großen Stempel wird die gesamte Karosserie des Rimac C_Two in Schwingung versetzt. Dabei analysieren die KW Ingenieure gemeinsam mit ihren Kollegen von Rimac unter anderem Resonanzfrequenzen, bei welchen die Amplitude des erzwungen angeregten Körpers maximal wird.

Bei dieser sogenannten Hub-Sinusschwingung durchläuft der Elektro-Sportwagen ein Frequenzband von einem Hertz bis 20 Hertz mit konstanter Geschwindigkeit im Phasennulldurchgang.

Langfassung des Videos

Neben den Messungen mit konstanten Geschwindigkeiten von 75 mm/s, 150 mm/s, 200 mm/s oder 250 mm/s (Anregungsgeschwindigkeit der Stempel im Phasennulldurchgang) werden mit dem Prüfstand auch verschiedene Rennstrecken abgebildet.

Nach den Abstimmungen und Entwicklungstests auf dem Fahrdynamikprüfstand beginnen in Kürze die weiteren Fahrversuche auf verschiedenen Rennstrecken, bevor das 1914 PS starke Rimac C_Two Serienmodell in einigen Monaten der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Fotos / Screenshots Rimac Automobili

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