Klassischer Widebody-Auftritt und Einzeldrosselanlage am Honda S2000!

#Wasistdas? Das ist einer der coolsten JDM-Cars der SEMA Show 2017! Wirklich? Ja, denn bei diesem Honda S2000 von Rywire Motorsport Electronics steht eher die Funktion als der Show&Shine-Style im Vordergrund.

Das Softtop des 17 Jahre alten Honda S2000 (AP1) musste genauso wie die Verkleidungen im Fond dem Überrollkäfig weichen. Auch die gesamten Teppiche flogen genauso wie die Seriensportsitze raus. Sportlichen Ersatz bieten zwei Recaro Schalensitze.

 

Wie die Sitze, trägt auch das Mugen Sportlenkrad Alcantara. Das stilprägende Honda S2000 Tacho wich einem digitalen Rennsportdisplay; schließlich ist der umgebaute Motor das Highlight am JDM-Roadster.

Die hochdrehende “Vierzylinder-Drehorgel” erhielt mit einer neuen Kurbelwelle, neuen Kolben, Kolbenringen, Pleuel und Co. eine Hubraumerhöhung auf 2,5 Liter. Aber das ist schon eine Weile her. Der Honda verstaubte einige Jahre in Ryan Basseris Halle.

Ryan gründete vor über zwölf Jahren seine Werkstatt Rywire Motorsport Electronics und das Spezialgebiet der Firma ist die Anfertigung von kompletten Kabelbäumen, einzelner Kabelstränge und vielem mehr.

Die Besucher der SEMA Show, die zwischen der “Central Hall” und der “South Hall” über den “Toyo Tires Treadpass”, flanierten trauten ihren Augen kaum. Der Vierzylinder war nicht wie üblich per Turboumbau auf mehr Leistung getrimmt worden, sondern Rywire installierte eine offene Kinsler Einzeldrosselanlage mit frei programmierbarer Benzineinspritzung mit acht Düsen!

Der Motorraum ist zwar von Rywire etwas aufgeräumt worden, aber die diversen originalen Öffnungen in der Karosserie und den Motorträgern wurden nicht gecleant. Irgendwie wirkt der gesamte Umbau dadurch viel authentischer. Die diversen Leitungen für den Kühl-, Benzin- und Ölkreislauf sind auch von Rywire. Aber jetzt genug von den “Innereien” – der JDM-Roadster hat noch viel mehr zu bieten.

Bei dem montierten Bodykit handelt es sich keineswegs ausschließlich um Komponenten eines Mugen SS Karosseriebausatzes, sondern Ryan Basseri bat Cody Casale für ein wenig mehr Stylinghilfe.

Der Industriedesigner hat mit seinem Betrieb Casale Design LLC schon bei diversen SEMA-Show-Projekten mitgewirkt und zeichnet auch für den erst bei genauerem Hinsehen zu erkennenden Breitbau verantwortlich. Direkt bei Cody können JDM-Fans sogar das eine oder andere handgefertigte Accessoire beziehen; sofern er nicht gerade in einer Vorlesung sitzt. Cody studiert nebenbei im “Art Center” Pasadena Transportation Design.

Die Kotflügelverbreiterungen, Seitenschweller und modifizierte Mugen-Heckschürze sind ein Werk von Casale Design.

 

Auch die Abrisskante entstand in Codys Werkstatt, die am Ende die Formensprache einer Mugen Abrisskante aufnahm, aber dreiteilig und etwas größer ausfiel.

Auch die schon seit längerem montierte Mugen SS Frontschürze erhielt ein zusätzliches Stylingelement. Cody setzte an ihr seitliche und leicht nach schräg oben laufende Kanten an; dass die Schürze an die neue Breite angepasst wurde, versteht sich von selbst. Beim Fahrwerk fiel die Wahl auf ein in der Druck- und Zugstufe unabhängig einstellbares KW Gewindefahrwerk Variante 3.

Der heckangetriebene Honda S2000 Roadster ist berühmt für sein sportliches Fahrverhalten. Das man hier und da in Sachen Fahrdynamik noch etwas ansetzen kann, beweisen wir von KW seit über 25 Jahren. Da der S2000 – der in unseren Augen längst einen legitimen Nachfolger verdient hätte – über eine Einzelradaufhängung (Doppelquerlenkerachsen mit Dreieckslenkern) verfügt, nutzen wir natürlich vier Federbeine aus Edelstahl.

Zwar verfügt auch die Variante 3 für den S2000 genauso wie das erhältliche KW Clubsport 2-way Gewindefahrwerk über lineare Federn und in Druck- und Zugstufe unabhängig einstellbare Dämpfer; aber zwischen den beiden Gewindefahrwerken gibt es einen gewaltigen Unterschied:

Während bei unserem Clubsport Gewindefahrwerk der regelmäßige Rundstreckeneinsatz mit Semislicks im Vordergrund steht, liegt bei der Variante 3 der Fokus auf das alltägliche Fahren mit Straßenreifen. Aus diesem Grund nutzen wir bei der Variante 3 ganz andere Komponenten und Einzelteile (Ventile, Reboundhülsen, Bumpstopp, …) beim Dämpferaufbau, um dadurch ein anderes Ansprechverhalten zu erreichen.

Zusätzlich ist das KW Clubsport Gewindefahrwerk noch mit Aluminium-Unibal-Stützlager ausgerüstet und auch die Federraten sowie Ventilbestückung unterscheiden sich gravierend. Sozusagen macht es für einen ernsthaften Trackday keinen großen Sinn einfach eine Variante 3 mit Unibal-Domlagern auszurüsten oder gar straffere Federn zu montieren.

Wer seinen Honda S2000 (oder ein anderes Fahrzeug) die meiste Zeit auf Landstraßen oder der Autobahn fährt und kaum über eine Rennstrecke “räubert”; macht mit unserer Variante 3 alles richtig!

Alles richtig machte auch Ryan bei der Frage nach der richtigen Rad-Reifenkombination in Verbindung mit der Tieferlegung durch das KW Gewindefahrwerk Variante 3.

 

An der Vorderachse messen die klassischen Volk Racing ZE40 10 x 18 Zoll und hinter den Speichen der “JDM-Ikonen” lauert eine StopTech-Bremsanlage. An der Antriebsachse bringen es die Felgen auf 12 x 18 Zoll – dank der breiten Kotflügel ist das kein Problem!

Wie viel Power der Honda S2000 mit seiner Einzeldrosselanlage nun hat, hat uns Ryan nicht verraten. Aber das spielt jetzt im Grunde auch keine große Rolle, viel mehr gefällt uns, dass der Honda S2000 einfach klassisch-clean und nicht wie ein so “typischer Fast & Furious”-Racer auftritt – aber die sogenannten “Furious-Ricer” hatten ja auch was …

Fotos Casale Design, KW

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