Dezent verpackter Leistungsbolzen: Bisimotos Turbo-Shuttle reloaded

Auf dem Weg zur SEMA Show 2018 gab uns der kalifornische Turbo-Gott Bisi Ezerioha von Bisimoto Engineering den Tipp, dass er eine kleine Überraschung in Form eines Honda Civic ausstellt. Die Rede ist jetzt nicht von einem aktuellen Type R, sondern Bisi hat ein altes Honda Civic Shuttle ausgegraben. Keine Woche vor der Premiere in Las Vegas war der EE2 noch eine frisch lackierte Rohkarosse!

Bei dem EE2 handelt es sich um eine Wiederbelebung des alten 724 PS starken Bisimoto Engineering WagonVan-Projekts, mit dem Bisi 2010 in aller Munde war, und für die diesjährige SEMA Show hat er den “Bisi-Express” komplett überarbeitet.

Die beiden hinteren Schmutzfänger mit dem 4WD-Schriftzug verraten es auf den ersten Blick; der Civic hat Allradantrieb. In Nordamerika wurde Ende der Achtizger und frühen Neunziger Jahre der Civic nicht als Allradantrieb wie beispielsweise in Deutschland angeboten und Bisimoto passte aus der ersten Generation des Urahnen aller Kompakt-SUV, dem Honda CR-V, den Allradantrieb an den ehemaligen Fronttriebler an. Da damals der Allradantrieb des CR-V auf der Technik aus dem Honda Civic EE4 Shuttle basierte, war es für den Amerikaner einfacher an alte CR-V Teile zu kommen. Sogar die angepasste Heckschürze stamme von dem SUV.

Längst sitzt im Motorraum kein D15B2-8-Ventiler mit 90 PS unter der Haube, sondern ein von Bisimoto überarbeiteter Vierzylinder-16V. Ähnlich wie in den frühen Neunziger Jahren viele Honda-Fans ihre D15-Motoren “kostengünstig” mit einem Zylinderkopf aus einem leistungsstärkeren D-Series-Motor tunten, krönte Bisi den nachgerüsteten K24Z3-Motorblock aus dem Honda Accord LX-S mit dem Zylinderkopf vom Honda Civic Si (K24Z7).

An den “Bisi-K24” flanschte man einen Turbonetics Turbolader und Bisi steckt noch mitten in der Entwicklungsphase. Sein Ziel ist es, seinen alten 1029 PS starken Honda Odyssey mit dem Honda Civic Shuttle in den Schatten zu stellen.

 

“Ich hab’ da nämlich noch eine kleine Rechnung offen”, schmunzelt der sympathische Kalifornier, den wir immer wieder gerne in Ontario besuchen. Rechnung offen? Bisi machte mit seinem Odyssey bei der Netflix-Sendung ‘Fastest Car’ mit und kam wegen meiner mangelnden Traktion einfach nicht vom Fleck. Mit dem kleinen Civic soll das ihm jetzt nicht mehr passieren.

Wohl auch deshalb der Umbau auf den “CR-V-Allrad”? Bei den Anpassungsarbeiten ersetzte Bisis Team auch gleich noch die kompletten Achsen, rüstete ein Quaife Fünfgangschaltgetriebe nach und der Van hat seitdem auch Radnaben mit Fünflochanbindung. Da Bisi natürlich auch mächtig an der Leistungskurve des Turbomotors weiterdrehen wird, hat er natürlich schon einmal beim Fahrwerk vorgesorgt. Per dem unabhängig in der Druck- und Zugstufe einstellbaren KW Gewindefahrwerk, dass auf einem KW Competition Rennsportfahrwerk aus unserer Sonderbauabteilung stammt, haben die aufgezogenen 205/40er Toyo Proxes R888R Semislicks ordentlich Grip.

Rundum sitzen Fifteen52 Integrale Felgen in 7,5 x 17 Zoll und hinter dem klassischen Vielspeichendesign “linst” eine Buddyclub Bremsanlage hervor. Der kleine Van mit seinem eingeschweißten Überrollbügel ist selbstverständlich ein “Bisimoto-typischer” Powerriegel.

Und dass dieser unscheinbare yasmarinablaue JDM-Van so manchem Performance-Wagen das Heck zeigen wird, ist so sicher, wie Bisimoto weiter leistungsstarke Turbo-Geschosse auf die Straße los lassen wird …

Mitte Dezember fuhr der Civic gemeinsam mit Bisi bei unseren Kumpels den Hoonigans vor und dort stellte Bisi in seiner sympathischen Art den “Civic Kombi” vor.

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