Für mich ist heute schon Weihnachten. Nein, ich, habe nicht endlich meine zweitürige BMW E30 Limousine gefunden. Etwas viel Besseres. Alexander Antonov von STi.bg hat mir heute eine E-Mail mit einem Schwung Bilder von einem wunderschönen E30 geschickt.

“Bevor du wie auch die anderen darauf hereinfällst, das ist eine BMW M3 Replika, die irgendwo im Nirgendwo vor sich hinvegetierte und ein paar Bekannte wieder aufbauten. Habe denen ein KW Klassik Variante 1 Gewindefahrwerk verkauft.” Guter Mann.

Das Besondere an unseren KW Klassik Gewindefahrwerken für den BMW E30 ist natürlich nicht das Restgewinde, sondern, dass ihr nun nicht mehr originale BMW Federbeine zur Bearbeitung an uns schicken müsst.

Wir liefern ab sofort für alle BMW E30 – außer 325iX und BMW M3 (Asche über unser Haupt, wir sind beim M3 noch dran) – unsere KW Variante 1 und KW Variante 3 auch als Komplettlösung inklusive geschmiedeter Achsschenkel. Dadurch können alle Klassikliebhaber ziemlich Geld sparen, denn die originalen Radträger aus dem BMW Classic Regal haben aufgrund der hohen Nachfrage ihren Kurs.

Das KW Klassik Gewindefahrwerk Variante 3 unterscheidet sich nicht nur durch die Dämpfergehäuse aus Edelstahl von der Variante 1 (hier verwendeten wir stahlverzinkte Gehäuse), sondern ihr könnt auch noch die Dämpferkräfte separat in der Druck- und Zugstufe durch die integrierte Dämpfereinstellung individuell auf Euren Fahranspruch abstimmen.

Bei der Variante 3 (auch bei der V2 sowie den Clubsport-Anwendungen, die wir nicht für den BMW E30 im Programm haben) verwenden wir ein zweistufiges Reboundventil (linkes bzw. erstes Hochkantbild; beim rechten bzw. zweiten Hochkantquerschnitt handelt es sich um das zweistufige Druckstufenventil, dazu später mehr) für die einstellbare Zugstufendämpfung. Die Zugstufendämpfung stimmen wir auf unserem hauseigenen Fahrdynamikprüfstand und den Fahrversuchen auf Landstraße, Autobahn, Schlechtwegestrecken sowie der Nordschleife exakt auf das jeweilige Fahrzeug ab. Dieses Grundsetup lässt sich dann anschließend von Euch mit 16 exakten Klicks individuell in der Abstimmung weiter definieren.

So könnt ihr einfach ausgedrückt, zwischen mehr Komfort oder mehr Aufbaukontrolle wählen. Unsere zweistufige patentierte TVR-A-Technologie ermöglicht, dass bei langsamen Dämpfergeschwindigkeiten die geringen Volumenströme durch einen einstellbaren konischen Lowspeed-Bypass fließen und bei höheren Kolbengeschwindigkeiten das Haupt-Zugstufenventil für die großen Volumenströme öffnet. Dadurch entsteht ein deutliches Plus an Fahrkomfort, ohne den Highspeed im sicherheitsrelevanten Bereich zu beeinflussen.

Ein weiteres Highlight bei der KW Variante 3 ist das einstellbare Druckstufenventil, das wir aus unseren Motorsport- und Trackdayanwendungen für die Straße adaptierten. Wir nutzen bei unserem Druckstufenventil einen Aufbau mit zwei getrennten, federvorgespannten Ventilen für geringe und große Volumenströme. Die für den jeweiligen Fahrzeugtyp auf unserem 7-Post-Rig abgestimmte Druckstufe wird in einer von uns empfohlenen Werkseinstellung ausgeliefert. Mit zwölf exakten Klicks kann das einstellbare Durckstufenventil den Querschnitt im Lowspeed-Ventil verkleinern oder vergrößern und und sorgt so für mehr oder weniger Druckdämpfung.

Gleichzeitig öffnet das federvorgespannte Nadelventil bei schlagartigen hohen Kolbengeschwindigkeiten zusammen mit dem federvorgespannten Hauptventil seinen maximalen Ventilquerschnitt und weiß mit seiner Blow-Off-Charakteristik ungewollte progressive Kraftanstiege im Highspeedbereich zu verhindern.

Dadurch ist es möglich, den Fahrzeugaufbau besser abzustützen und gleichzeitig bei hohen Radbeschleunigungen mehr Komfort als bei konventioneller Ventiltechnik zu bieten. Die Dämpfungseinstellung der Druckstufe wird immer in Verbindung mit einer separaten Zugstufeneinstellung geliefert, da nur eine unabhängige 2-Wege Dämpfereinstellung eine echte Performance-Optimierung erlaubt.

Und bevor der eine oder andere sich fragt, warum man in seinen Klassiker ein KW Gewindefahrwerk einbauen und nicht zu einem Ersatzteil (in Serienhöhe) greifen soll, können wir Euch ganz schnell unter die Arme greifen. Als BMW Mitte der Siebziger Jahre mit der E30-Entwicklung begann und Claus Luthe das Grunddesign der zweiten BMW 3er Baureihe festlegte, waren zu jener Zeit Achskinematik, Elstokinematik, Fahrwerk und selbst die Reifen sowie das Controlling die limitierenden Faktoren.

Wer keine Lust auf die damaligen Kompromisse in der Großserie hat, ist bei unseren KW Klassik Fahrwerken und KW Gewindefahrwerke für aktuelle Fahrzeuge bestens aufgehoben – und nicht nur die Liebhaber weißblauer Fahrfreude. Aber nun endlich zum aus dem Dornröschenschlaf erweckten E30 aus Bulgarien. Einfach nur als zweitürige Limousine wiedererweckt zu werden, war dann nicht im Sinne des Bulgaren.

Der BMW wurde zu Qvor Karastoqnov alias M3 DLR gekarrt und anschließend dort in sämtliche Einzelteile demontiert, obwohl sich der Zahn der Zeit kaum an dem alten 318is von 1990 bemerkbar machte. Aber Qvor hatte etwas völlig anderes im Sinn. Als Karosseriebauer spielte er schon lange, mit dem Gedanken einen E30 in einen M3 zu verwandeln. Fleißig importierte man BMW E30 M3 Karosserieteile wie Seitenwände, Heckverkleidungen, Heckefensterrahmen, Kofferraumdeckel samt BMW M3 Heckflügel vom M3 Evolution II und vieles, vieles mehr.

Langsam mauserte sich der 318is optisch zum M3 und Qvor machte große Pläne, denn es musste noch mehr passieren. Viel mehr, schließlich macht der eingefleischte BMW-Enthusiast wie wir bei unseren KW Gewindefahrwerken keine halben Sachen.

Unter der Haube schlägt längst nicht mehr ein M42B18-Herz, der von 1989 bis 1991 gefertigte Vierzylinder mit Vierventiltechnik, sondern etwas Größeres.

Aber bis es so weit war, ging es erst einmal zu Qvors Lackierer seines Vertrauens und die gesamte M3 Replika wurde in zeitloses Imolarot II gehüllt. Danach kamen Kiril Danev von Danev Customs und Atanas Vilners Team von Vilner Garage an Bord.

Während Kiril mittels eines Überrollbügels samt Kreuz die Karosserie versteifte, kaufte sich Qvor einen Reihensechszylinder aus dem E36 M3 3.2, der hier schon im Hintergrund “parkt”.

Der 321 PS starke S50B32 zog in einen schwarz ausstaffierten Motorraum ein und an der Technik des hochdrehenden Reihensechszylinders blieb alles beim Alten. Die Domstrebe trägt natürlich ebenfalls eine Lasur in Imolarot II.

Edel zeigt sich das gesamte Interieur des ehemaligen 318is. Bevor wir uns nun im klassischen VW Golf GTI Karodesign verlieren, das nicht nur das Schiebedach, die Sonnenblenden, Schaltkulisse oder die Tür- und Seitenverkleidungen ziert; sind auch die Lochblechfußmatten oder die cleane Handbremskulisse ein echter Hingucker.

Das gesamte Interieur mit den Sparco Schalensitzen ist ein Werk von Vilner, die sich auch für die weiteren Accessoires verantwortlich zeichnen.

Auch das schon leicht abgegriffene Raid HP Sportlenkrad erhielt, neben dem BMW-Emblem als Hupenknopf, von Vilner neues Leder. Die Serienpedale hatten selbstverständlich ausgedient und klassische Alu-Pedale von Sparco kamen an Bord.

Selbst das Sport Evolution Modell ist passend im Look der BMW M3 Replika gestylt und die Fahrerhandschuhe erhielten noch die originalen BMW-M-Farben Estorilblau, Velvetblau und Imolarot.

Vielleicht wird der eine oder andere Purist sich nicht ganz mit den 8,5 x 18 und 9 x 18 Zoll großen BBS RK Leichtmetallfelgen anfreunden können und die klassischen BBS Kreuzspeichenräder vermissen. Andererseits hätte dann wieder “das Internet” keine Chance die kapitale M3 Bremsanlage zu bestaunen und sich am BMW M3 Sport Evolution zu erfreuen, der eigentlich im Grunde ein 318is mit dem bereits erwähnten S50B32 ist.

In der bulgarischen Herbstsonne wirkt das Imolarot II natürlich noch viel besser. Da hat Qvor Karastoqnov von M3 DLR gemeinsam mit Vilner Desgin und Danev Custom einen tollen Job gemacht und Alexander auch, schließlich hat er ihnen ein KW Gewindefahrwerk verkauft!

Fotos M3 DLR, www.sti.bg,  Vilner, KW