Berg: Steiner Motorsport – voll motiviert hin, gefrustet zurück aus Eschdorf

Live aus der Fahrerperspektive berichtet wieder Marcel von seinem “Berg-Wochenende”, das diesmal leider nicht so funktionierte wie geplant: Wir waren nur als kleine Delegation unterwegs, daher war die Stimmung im Team sehr entspannt. Schnell war unser Fahrerlagerplatz eingerichtet und ich konnte die Strecke besichtigen. Mit der Wagenabnahme hatten wir großes Glück; wir brachten sie reibungslos über die Bühne, während andere zum Teil lange in der Kolonne stehen mussten. Gegen Abend lösten wir am Formel Nissan von Sascha Herz noch ein Problem an der Wippschaltung.

Samstagfrüh stand nochmals eine Streckenbesichtigung an. Es war fast Mittag, als wir zum ersten Trainingslauf antreten konnten. Ich war sehr gespannt, wie sich der LobArt auf dieser Strecke nun anfühlen würde. Doch bereits nach wenigen Kurven war ich sehr enttäuscht: Das Auto untersteuerte massiv und ich konnte keine Geschwindigkeit aus den Kurven mitnehmen. So realisierte ich bloß die viertschnellste Zeit mit 1.8 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit, hinter drei Normas und knapp vor einem Osella.

Im zweiten Probelauf versuchten wir über die Fahrzeughöhe das Untersteuern zu beheben. Der LobArt verhielt sich aber nur geringfügig besser. Ich fuhr zwar um eine Sekunde schneller, doch der Rückstand auf die Spitze wuchs auf 2.3 Sek. an. Zudem fiel ich hinter Cyrille Frantz im neuen Osella PA30.


Im dritten Training wollte ich weitere Änderungen am Fahrwerk ausprobieren. Die Elektronikprobleme vom Rechberg meldeten sich aber zurück und ich konnte den Motor am Vorstart nicht mehr anlassen. Also schleppten wir den Rennwagen zurück ins Fahrerlager und suchten noch bis weit in die Nacht den Elektronikfehler, leider erfolglos.

 

Nach einer wiederholten Streckenbesichtigung am Sonntagmorgen standen vor dem Rennen noch einige Arbeiten am LobArt an, die mein Team perfekt und zeitgerecht ablieferte. Die kürzere Übersetzung und das Setup passten besser auf die Sprintstrecke von Eschdorf. Ich konnte mich auf 50.601 steigern und reihte mich hinter Sébastien Petit (Norma-Mugen, 48.260 Streckenrekord) und Patrik Zajelsnik (Norma-Mugen, 49.232) ein.

Beim zweiten Rennlauf musste ich mich an der Startlinie noch etwas gedulden. Wegen Ölflecken im Vorstartbereich haben die Organisatoren erst die gesamte Strecke auf weitere Verunreinigungen geprüft. Mein Einsatz und weitere Adaptionen am Fahrwerk zahlten sich in 50.075 aus, womit ich den 3. Platz halten und mich 0.3 Sek. vor Jelle De Coninck positionieren konnte.

Vor meinem Start zum dritten Wertungslauf hörte ich über den Lautsprecher, die meisten Fahrer würden nun die besten Zeiten des Tages realisieren. Ich wollte noch einmal alles geben und möglichst die 50-Sekunden-Grenze knacken. Doch nach der langen Gerade leuchtete auf meinem Display alles rot und ein Alarm gemeldet. Bis ich die Systeme gecheckt hatte, war mein Lauf aber kaputt und zu viel Zeit verloren. Jelle De Coninck gelang eine Superzeit von 49.091, womit er mich auf den vierten Gesamtrang verdrängte.

Bis bald…
Marcel

Fotos verschiedene, siehe Wasserzeichen

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