Anfang November 2022. Das Telefon klingelt und ein alter Freund meldet sich per Telefonfreisprecheinrichtung. Im Hintergrund bäriges V6-Biturbo-Grollen, dass ganz klar nach der unverfälschten Soundkulisse eines sportlichen Spaßgeräts aus Neckarsulm klingt.

“Du wir hätten da mal eine Frage zu ‘nem Audi Fahrwerk beziehungsweise welches Setup man da jetzt am besten einstellt?”, fragt ein alter Weggefährte ganz trocken. Tja, es ist schon der Wahnsinn, die Welt ist klein und am kleinsten ist sie wohl in der Automobil- und Aftermarket-Industrie.

Nach dem netten Hinweis, dass da wie bei den anderen in der Vergangenheit genutzten optionalen Audi Fahrwerken auch bei diesem dreifach leistungseinstellbaren “Audi RS-Sportfahrwerk plus” der Hersteller mit den vier Ringen im Kühlergrill einen schönen Nachtrag in die Bordmappe gepackt hat, ist ein alter Freund richtig glücklich.

Wer gleich zum Testbericht von AutoBild möchte, kann einfach auf die Bilder beziehungsweise die fettgedruckten Sätze und Wörter klicken.

Seit vielen, vielen Jahren entstehen in Fichtenberg nicht nur Gewindefahrwerke der Marken “ap Sportfahrwerke”, “KW suspensions” oder “ST suspensions”, sondern auch für den einen oder anderen Automobilhersteller sind wir als Entwicklungspartner und Fahrwerkhersteller aktiv.

Um den Vertrieb dieser sogenannten Special-OE-Gewindefahrwerke kümmern sich die jeweiligen Automobilhersteller selbst. Sozusagen kann beispielsweise ein eingefleischter Ford-Enthusiast das optionale Ford Track Performance Gewindefahrwerk, welches fester Bestandteil des “Track Pack” ist, nicht bei unseren KW Fachhandelspartnern oder bei uns bestellen. Das gibt es nur bei Ford.

Das in den Highspeed- und Lowspeed-Kräften der Druckstufe sowie Lowspeed-Zugstufe unabhängig einstellbare Audi RS-Sportfahrwerk plus ist ein Bestandteil des optionalen “Audi Competition-plus-Paket“. Dieses Paket hat Audi für den Audi RS4 Avant, den Audi RS5 Sportback und das Audi RS5 Coupé aufgelegt.

Durch seine dreifach leistungseinstellbaren Dämpfer sorgt das optionale Audi RS-Sportfahrwerk plus für eine breite Kennlinienspreizung. Sozusagen können solche Fahrwerke sportlich und komfortabel – so wie es seit Jahren anspruchsvolle Automobilenthusiasten bei mehrfach einstellbaren Gewindefahrwerken aus dem Schwäbischen Wald schätzen gelernt haben.

Das Audi RS Competition-Plus-Paket im Detail

Das Audi RS Competition-Plus-Paket hat es in sich. Denn obwohl Audi nichts an der Serienmotorleistung dreht, verwandelt dieses durchdachte Audi-Zubehör-Paket den Audi RS4 in ein völlig anderes Auto. Oder anders ausgedrückt, mit einem Audi Competition-plus-Paket wird ein moderner Audi RS4 noch mehr Audi RS4. Wer dieses Paket möchte, muss einfach auf der Audi Homepage bei der Konfiguration seinen Haken bei RS Competition plus setzen.

Wer das Häkchen bei RS Competition plus mit RS-Schalensitzen vorn macht, bekommt on top noch schicke Sportsitze zu den geschmiedeten 20 Zoll Leichtmetallrädern mit ihren Pirelli P Zero Corsa Sportreifen. Weitere Bestandteile des Pakets sind ein überarbeitetes Sperrdifferenzial, neue Fahrwerk-Stabilisatoren, spezielle RS-Sportauspuffanlage sowie eine fest fixierte Dynamiklenkung im Verhältnis 1:13,1 laut den Audi Presseunterlagen.

Tief ins Software-Engineering griffen die Audi Ingenieure bei dem Audi Competition-Plus-Paket ebenfalls. So überarbeitete die Audi Sport GmbH die Software im ABS-Steuergerät, Getriebesteuergerät und dazu noch sämtliche Dynamikprogramme. Dabei blieb selbstverständlich die Serien-Biturbo-Kraft des RS4-V6 mit seinen 450 PS und 600 Nm unangetastet. Mit dem Competition-Plus-Paket wird die Höchstgeschwindigkeit auf 290 km/h angehoben.

In dem Audi RS4 Avant mit optionalem “Audi Competition-plus-Paket” und Audi RS-Sportfahrwerk plus waren die Kollegen von AutoBild auf dem Sachsenring Anfang / Mitte November zum Supertest. Den gesamten Testbericht könnt ihr übrigens kostenlos auf AutoBild.de nachlesen. Wir haben die Bilder direkt mit dem Testbericht “verlinkt“. Einfach auf die Bilder, Screenshots oder die fettgedruckten Wörter klicken.

So fährt sich laut AutoBild der Audi RS4 mit dem Audi RS-Sportfahrwerk plus: “Kurvige Landstraßen waren bisher sein Revier, wo der Wankausgleich noch nicht ins Schwitzen geriet, die Aufbaubewegungen noch normal waren. Mit dem neuen Gewindefahrwerk ist das nun noch mal eine andere Welt. Nein, das ist kein brettharter Pampersbomber; mit dem perfekt herausgefahrenen Straßen-Setup kommt im RS 4 jetzt eine Agilität und Leichtigkeit ans Tageslicht, die wir uns schon viele Jahre früher gewünscht hätten.”

“Autobahn? Ein Traum! Herrlich, wie gelassen man mit dem Kombi tiefenentspannt bei Tempo 200 trödeln kann. In schnellen Kurven viel Selbstvertrauen, Querfugen und Bodenwellen bringen die Fuhre trotz oder gerade wegen des Gewindefahrwerks nicht aus der Spur. Mal schnell an die 300 km/h herankratzen? Geht dank des Competition-Plus-Pakets, so regelt die Vmax-Sperre erst bei 290 km/h ab.”

“Selbst in den schnellen Ecken, wenn er bei Tempo 160 ganz sanft mit dem Hintern drückt, wirkt der Kombi mit dem überarbeiteten Hinterachsdifferenzial viel selbstsicherer. Untersteuern ist dank der neuen Elektronik sowie des neuen Fahrwerks und der soften Semislicks komplett ad acta gelegt. Fühlt sich um Welten schneller an als bisher, die 1,9 Sekunden Vorsprung auf den RS 4 ohne Plus-Paket sind dann auch in dieser Liga eine Welt.”

Noch einmal ein großes Dankeschön an die Kollegen von AutoBild und Guido Naumann zur Verfügungstellung der Screenshots. Übrigens, hier noch ein kleiner Nachtrag. Ein knappes Dreivierteljahr später, waren die Kollegen von Sportauto mit einem Audi RS4 samt Audi RS-Sportfahrwerk plus auf der Nürburgring Nordschleife unterwegs.

Obwohl die Serienleistung gleich bleibt, fuhr Sport-Auto-Redakteur Christian Gebhardt auf der Nordschleife 20 Sekunden schneller als mit einem Serien-RS4 ohne “Competition Plus” Paket. Den Testbericht findet ihr in Sport Auto 8/2023.

Und wie fährt sich der RS4 Avant nun fernab von Rennstrecken? Einfach das obere Video anschauen.

Fotos Audi, AutoBild, KW, privat