Alles muss raus, denn die Nordschleife ist sein Revier!

Vor knapp drei Jahren gönnte sich Stefan W. seinen Traumwagen: einen Honda Civic Type R. Eine gute Wahl. Aber es kam, wie sooft bei dem einen oder anderen Traumwagenkäufer, völlig anders.

Im Grunde wollte Stefan nur die Bremsbeläge und die Bremsflüssigkeit an seinem Type R ändern und dann ab zum Salzburgring und der Nürburgring Nordschleife.

Es kam was kommen musste. Der Serien-Type-R versprach auf diversen Rennstrecken nicht dass, was sich Stefan eigentlich vorgestellt hatte und er fing sich Gedanken zu machen, wie er seinen Civic für diverse Trackdays aufrüsten zu können.

Nach diversen Experimenten und ein wenig Lehrgeld, machte der aus dem Raum Augsburg stammende “bayrische Schwabe” Nägel mit Köpfen und rüstete richtig auf. Die Bremsleitungen wurden gegen HEL-Stahlflexleitungen ersetzt und nach diversen Bremsbelagexperimenten sowie Scheibenexperimenten ist Stefan nun mit der Serienscheibe, Dixcel Belägen und Castrol SRF Bremsflüssigkeit unterwegs.

Bei den Felgen setzt er auf einen Satz einteiliger ProTrack One Räder in 9 x 18 Zoll die rundum von Michelin Cup 2 in 245/40-18 “besohlt” sind. Stefan gefallen die Räder vor allem, dass die etwa nur 8,7 kg leichten Felgen bezahlbar sind und er direkt im Raum Würzburg bei ProTrack dann auch gleich noch einen kompetenten Ansprechpartner hat.

Groß an der Leistungskurve wurde am 2,0-Liter-Vierzylinder-VTEC-Turbomotor nicht gedreht. Die Leistung reicht (noch) völlig, um die Thermik ein wenig besser in den Griff zu bekommen, gönnte sich der angehende Trackday-Fan von Eventuri eine neue Luftansaugung aus Kohlefaser.

“Serienmäßig verfügt mein Type R ja über in zwei Stufen einstellbare Dämpfer”, seufzt Stefan, “aber um überhaupt die Serienperformance mit ordentlichem Grip auf die Strecke zu bringen, musste ich da nachbessern.” Neben unserer Variante 3 (siehe Bild oben, progressive Fahrwerkfedern), mit manuel unabhängig in der Druck- und Zugstufe einstellbaren Dämpfern, haben wir für Trackday-Fans auch das KW Clubsport 2-fach Gewindefahrwerk inklusive Rennsportfedersystem (lineare Federrate) und einstellbaren Uniballagern entwickelt.

Auch beim KW Clubsport 2-fach können die Druck- und Zugstufenventile (TVC-A, Twin Valve Compression-Adjustable und TVR-A, Twin Valve Rebound-Adjustable) unabhängig im Lowspeedbereich mit zwölf bzw. 16 Klicks eingestellt und über das Domlager kann noch der Sturz eingestellt werden. “Ab Werk ist zwar ein Sturzwert von 1° Sturz eingestellt, was für die Straße vollkommen in Ordnung geht”, so Stefan. “Aber das ist viel zu wenig, um Semislicks auf der Rennstrecke artgerecht fahren zu können und ohne Domlager ist da nicht viel zu machen.”

Die zweistufigen Druck- und Zugstufenventile in der Variante 3 und dem Clubsport 2-fach verfügen über eine völlig andere Ventilbestückung. So nutzen wir beispielsweise bei den Ventilfedern für die zweistufigen Druckstufen- und Zugstufenventile im Clubsport viel höhere Federraten. Weitere Unterschiede sind, dass wir auch bei den Clubsport-Fahrwerkfedern viel höhere Federraten benutzen.

Wie so ein Honda Civic Type R mit einem KW Clubsport Gewindefahrwerk “performt” ist schnell erklärt: Er wird schneller und bleibt je nach “potenzieller Fehlerquelle am Lenkrad” auch super kontrollierbar. Glaubt ihr nicht? Dann durchforstet mal das Archiv von AutoBild sportscars. Honda Fugel ging auf dem Sachsenring mit Serienleistung auf die Strecke und unterbot nur durch das installierte Clubsport-Gewindefahrwerk bei gleicher Leistung die Rundenzeit des Serienmodells mit elektronischem Fahrwerk um 2,96 Sekunden!

Im späten Frühjahr 2019 war das KW Clubsport Gewindefahrwerk endlich in den Type R eingebaut. “Da ich ja die knapp 30 kg schwere Rückbank und diverse Serienverkleidungen rausschmiss, um einen Cardiff Überrollbügel nachrüstete, ließ ich das Clubsport-Gewindefahrwerk vom KW Händler Naumann Motorsport in Sachsen einbauen”, erzählt Stefan weiter. Durch die geänderte Karosseriesteifigkeit und das geänderte Fahrzeuggewicht wurde von unserem Händler dann auch gleich noch das Dämpfersetup auf den Type R eingestellt. Sollte Euer Type R oder Euer Fahrzeug noch das Seriengewicht haben, könnt ihr ruhig noch mit unserem empfohlenen und voreingestellten Grundsetup unterwegs.

“Was mich bisher am meisten überrascht am KW Clubsport Gewindefahrwerk ist der weiterhin vorhandene Komfort”, so Stefan nach den ersten Ausfahrten mit dem neuen Gewindefahrwerk. “Das Serienfahrwerk hat zwar zwei elektronische Einstellungen – normal und R Mode – in letzterem wird der Dämpfer 30% härter; aber für bestimmte Rennstrecken ist das viel zu hart. Mit dem Clubsport ist mein Type R nicht viel härter als im Normalmodus und lässt sich auch noch super im Alltag fahren.” Eigentlich schade, dass Stefan es seit dem Einbau seines Clubsport-Gewindefahrwerks noch nicht auf die Nordschleife geschafft hat …

Fotos KW (4x), Autobild Sportscars (1x), Stefan W. (6x) bzw. Nordschleifenbilder.de (1x)

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