ADAC GT Masters: Enger Kampf zwischen BMW, Corvette und Porsche

Der erste Sieg von BMW seit dem Saisonstart 2017 war hart erkämpft. Pole-Setter Sylvest verteidigte beim Start mit dem M6 GT3 seine Spitzenposition. Danach setzte sich der Däne leicht von Klaus Bachler im Porsche ab, der sich vom vierten Startplatz auf Rang zwei verbessert hatte. Bis zu den Pflichtboxenstopps pendelte sich der Vorsprung der beiden Erstplatzierten bei rund 1,2 Sekunden ein.

Sylvests Partner Jens Klingmann baute danach ihn danach zwischenzeitlich bis auf zwei Sekunden aus, doch in der Schlussviertelstunde kam Corvette-Pilot David Jahn immer näher und setzte den BMW-Mann unter Druck. Jahn hatte beim Pflichtboxenstopp den US-Sportwagen auf Platz drei liegend von Sven Barth übernommen und direkt danach Timo Bernhard, der von Klaus Bachler übernommen hatte, von Position zwei verdrängt.

Anschließend verringerte der Corvette-Pilot seinen Rückstand auf den Führenden stetig und lag in der Schlussphase direkt hinter dem BMW. Klingmann behielt jedoch die Nerven und verteidigte die Spitzenposition. Nach 40 Runden sah er schließlich mit 0,289 Sekunden Vorsprung als Erster die Zielflagge.

Während Klingmann seinen insgesamt neunten Sieg im ADAC GT Masters holte – seinen ersten seit Zandvoort 2015 –, war es für Teamkollege Sylvest der erste überhaupt. Sylvest gewann zudem die Pirelli-Junior-Wertung. Für MRS GT-Racing ging mit dem Triumph eine neunjährige Durststrecke zu Ende. 2011 gewann die Mannschaft aus Lonsee das allererste Rennen der „Liga der
Supersportwagen“ überhaupt auf dem Red Bull Ring, damals mit einem Porsche.

Barth und Jahn holten in ihrer unter österreichischer Flagge startenden Corvette als Zweite ihr bisher bestes Saisonresultat, für Barth bedeutet dies gleichzeitig den bereits dritten Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung der Saison. Lokalmatador Klaus Bachler und Teamkollege Timo Bernhard durften sich als Dritte über ihren ersten Podestplatz des Jahres freuen.

Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde (beide HCB-Rutronik Racing) holten, nachdem sie vom zweiten Startplatz ins Rennen gegangen waren, zwar nur die vierte Position, verteidigten aber als bestplatzierte Audi-Piloten die Tabellenführung. Markus Pommer und Marvin Kirchhöfer (beide Callaway Competition) vervollständigten mit ihrer Corvette C7 GT3-R die Top fünf.

Die sechste Position ging an den Audi R8 LMS von Max Hofer und Christopher Mies (beide Montaplast by Land-Motorsport) vor dem Porsche 911 GT3 R von Titelverteidiger Robert Renauer und Thomas Preining (beide Precote Herberth Motorsport), die im Qualifying nur auf Rang 16 gefahren waren. Lucas Auer kam zusammen mit Jimmy Eriksson (beide Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing) beim Gaststart auf seiner Heimstrecke als Achter ins Ziel.


Jeffrey Schmidt und Christopher Haase (beide BWT Mücke Motorsport) machten mit ihrem Audi insgesamt zehn Plätze gut und wurden Neunte, dahinter kam der der HBRacing-Ferrari 488 GT3 von Luca Ludwig und Sebastian Asch ins Ziel.

Pommer und Kirchhöfer zeigten bei ihrem dritten Saisonsieg eine nahezu perfekte Leistung. Nachdem der ehemalige Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya das Feld der 30 Supersportwagen auf die Reise geschickt hatte, kamen die Verfolger dem Corvette-Duo nur in der Startrunde kurz nahe.

Nach einer kurzen Safety-Car-Phase wegen einer Kollision im Hinterfeld während der Startrunde setzte sich Polesetter Kirchhöfer stetig vom Feld ab und fuhr zwischenzeitlich einen Vorsprung von mehr als fünf Sekunden heraus. Mit solidem Polster übernahm Pommer zur Rennmitte und stellte mit einem Vorsprung von 4,6 Sekunden den 35. Sieg einer Corvette im ADAC GT Masters sicher.

Ereignisreicher war dagegen der Kampf um die Podestplätze. Beim Start verbesserte sich der von Platz vier losgefahrene Porsche-Pilot Thomas Preining kurzzeitig auf die zweite Position, doch der
Qualifyingzweite David Jahn holte sich diese noch in der Auftaktrunde zurück. Während Jahn anschließend bis zum Fahrerwechsel den zweiten Rang behauptete, musste Preining seinen Porsche
nach zwölf Runden wegen eines Defektes abstellen.

Dadurch rückte Mercedes-AMG-Fahrer Götz in seinem 100. ADAC GT Masters-Rennen auf den dritten Rang vor. Partner Dontje verbesserte sich durch ein geschicktes Boxenstopp-Timing zur Rennmitte um eine weitere Position und brachte die „gelbe Mamba” auf Platz zwei ins Ziel.

Nachdem sein Teamkollege David Jahn bis zum Boxenstopp auf Rang zwei gelegen hatte, fiel Partner Sven Barth nach dem Pflichthalt auf die dritte Position zurück. Anschließend wurde er von Audi-Fahrer Patric Niederhauser angegriffen, der schließlich in Runde 34 an der Corvette vorbeiging und damit für sich und Startfahrer Kelvin van der Linde den dritten Podestplatz sicherte. Niederhauser und van der Linde gehen damit als Tabellenführer in die zweimonatige Sommerpause des ADAC GT Masters.


Da Barth wegen Missachtens der Track-Limits in der Schlussphase eine Durchfahrtsstrafe absolvieren musste und auf Rang acht zurückfiel, ging der vierte Platz an die Samstagssieger Nicolai Sylvest und Jens Klingmann (beide MRS GT-Racing) im BMW M6 GT3. Sylvest gewann damit zum zweiten Mal am Wochenende die Pirelli-Junior-Wertung. Fünfte wurden Christian Engelhart und Mirko Bortolotti (29/I) im bestplatzierten Lamborghini Huracán GT3 Evo der Heimmannschaft Orange1 by GRT Grasser.

Wie bereits am Vortag fuhren Max Hofer und Christopher Mies (beide Montaplast by Land-Motorsport) auf Platz sechs. Hofer war damit der bestplatzierte Österreicher am Sonntag. Rolf Ineichen  und Franck Perera (beide Orange1 by GRT Grasser) beendeten in ihrem Lamborghini das Rennen als Siebte. Ineichen holte beim Heimspiel seines Rennstalls den Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung.

Hinter den wegen der Durchfahrtstrafe auf Platz acht zurückgefallenen Jahn und Barth wurden Daniel Keilwitz und Maxime Martin (beide Propeak Performance) im Aston Martin Vantage GT3 Neunte. Die Top 10 komplettierten mit ihrem Audi Jeffrey Schmidt und Christopher Haase (beide BWT Mücke Motorsport).

Fotos ADAC Motorsport

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