ADAC GT Masters: Enge Kämpfe um das Podium in Most

Patric Niederhauser gelang von der Pole-Position aus ein perfekter Start und bog unbedrängt in die enge erste Kurve ein. Auf Platz zwei und drei folgten Mirko Bortolotti im Lamborghini und Audi-Pilot Max Hofer.

Dahinter wurde es jedoch eng: Im Kampf um Platz vier kollidierte Ferrari-Pilot Luca Ludwig ( HB Racing) mit der Corvette von Sven Barth (RWT Racing) und fiel ans Ende des Feldes zurück.

Im Mittelfeld mussten mehrere Fahrzeuge durchs Kiesbett von Turn 1, darunter Porsche-Pilot Timo Bernhard, dessen Porsche während einer Safety-Car-Phase nach der ersten Runde aus dem Kies geborgen werden musste. Nach dem Restart setzte sich Niederhauser an der Spitze mit schnellen Rundenzeiten von den Verfolgern ab.

Kurz bevor der Schweizer seinen Pflichtboxenstopp absolvierte, betrug sein Zeitpolster auf Bortolotti 4,5 Sekunden. Auch nach den Fahrwechseln vergrößerte sich der Vorsprung der Startnummer 31 stetig. Niederhausers Teamkollege Kelvin van der Linde baute diesen zwischenzeitlich auf Christian Engelhart, der den Lamborghini von Bortolotti übernommen hatte, auf mehr als neun Sekunden aus.

In der Schlussphase nahm van der Linde etwas Tempo raus und gewann schließlich mit einem Vorsprung von vier Sekunden. Während es für den Ex-Champion der achte Sieg in der „Liga der Supersportwagen“ war, stand Niederhauser erstmals ganz oben auf dem Podium. Auch für ihren Rennstall HCB-Rutronik Racing, der in Most erst sein zweites ADAC GT Masters-Rennwochenende bestritt, war es der Premierensieg.

Eng ging es auf den Verfolgerpositionen zu. Engelhart wurde in der zweiten Rennhälfte von Corvette-Fahrer David Jahn, der von Barth übernommen hatte, unter Druck gesetzt. Am Ende setzte er sich mit nur 0,6 Sekunden durch und eroberte damit für sich und Teamkollege Bortolotti den ersten Podestplatz der Saison.

Barth und Jahn kamen als Dritte ins Ziel, erhielten aber nachträglich eine 1-Sekunden-Strafe für eine Kollision mit dem Audi von Christopher Mies, die das RWT-Racing-Duo auf Rang vier zurückwarf. Barth sicherte sich dennoch den Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung für nicht-professionelle Piloten. Max Hofer und Christopher Mies kamen ursprünglich als Vierte ins Ziel, rückten aber nach der Strafe gegen Barth und Jahn auf den dritten Rang vor. Hofer durfte sich zudem über den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung freuen.


Den fünften Rang fuhren die Mercedes-AMG-Piloten Indy Dontje und Maximilian Götz (beide Mann-Filter Team HTP) vor ihren Markenkollegen Marvin Dienst und Aidan Read (beide Schütz Motorsport) ein.

Vom zwölften Startplatz auf Rang sieben verbesserten sich in ihrem Audi Mattia Drudiund Florian Spengler (beide EFP by TECE), dahinter folgte der R8 LMS von Mike David Ortmann und Markus Winkelhock (beide BWT Mücke Motorsport). Jeroen Bleekemolen und Jimmy Eriksson (beide Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing) kamen in einem weiteren Mercedes-AMG GT3 auf Rang neun, die Top Ten komplettierten Daniel Keilwitz und Maxime Martin (beide Propeak Performance) im neuen Aston Martin Vantage GT3, die von Startplatz 23 eine starke Aufholjagd zeigten.

Die Vorentscheidung über den Sieg fiel bereits beim Start, als der von Platz zwei losfahrende Kirchhöfer auf dem Weg zur ersten Kurve an Pole-Setter Franck Perera vorbeizog. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase zur Bergung des Audi von Pierre Kaffer, der einen Reifenschaden nach einem Kontakt am Start erlitten hatte, setzte sich Kirchhöfer an der Spitze leicht vom Feld ab.

Doch der Vorwärtsdrang des 25-Jährigen wurde nach zwölf Runden gestoppt, als nach einer Berührung im Kampf um Rang vier zwischen Thomas Preining (Precote Herberth Motorsport) und Corvette-Fahrer David Jahn der Porsche des Österreichers in die Leitplanken einschlug. Zur Bergung des Neunelfers und zur Reparatur der Streckenbegrenzung wurde das Rennen für knapp zehn Minuten unterbrochen.

Auch nach dem Restart hinter dem Safety-Car blieb Kirchhöfer vorn. Partner Pommer, der beim Pflichtboxenstopp das Steuer der Corvette übernahm, fuhr danach souverän den Sieg nach Hause. Im Ziel hatte er drei Sekunden Vorsprung und sicherte damit sich und Kirchhöfer den zweiten Sieg 2019.


Die Lamborghini-Piloten Franck Perera und Rolf Ineichen hatten den Gewinnern nur wenig entgegenzusetzen, durften sich aber über Rang zwei – ihrem zweiten Podest des Jahres – freuen. Ineichen gewann damit ebenfalls zum zweiten Mal in dieser Saison die Pirelli-Trophy-Wertung.

Der Kampf um Platz drei entschied sich dagegen erst in den Schlussrunden. Der BMW M6 GT3 von Nicolai Sylvest und Jens Klingmann (beide MRS GT-Racing) lag bis wenige Runden vor dem Ziel auf Podiumskurs, bis Sylvest wegen Problemen mit der Benzinpumpe aus den Punkterängen zurückfiel. Damit war der Weg frei für die Corvette von David Jahn und Sven Barth, die zuvor den BMW unter Druck gesetzt hatten und danach Jagd auf den zweitplatzierten Lamborghini machten.

Die Samstagssieger Patric Niederhauserund Kelvin van der Linde (beide HCB-Rutronik Racing) kamen diesmal als Vierte ins Ziel und behaupteten damit ihre am Vortag eroberte
Tabellenführung. Dahinter folgte mit Mike David Ortmann und Markus Winkelhock (beide BWT Mücke Motorsport) ein weiterer Audi R8 LMS. Ortmann gewann damit die Pirelli-Junior-Wertung für Nachwuchsfahrer.


Die Plätze sechs und sieben gingen an die beiden Mercedes-AMG GT3 vom Mann-Filter Team HTP. Indy Dontje und Maximilian Götz, die nach einem Dreher in der
Anfangsphase auf Platz zwölf zurückgefallen waren, schlugen knapp ihre Teamkollegen Philip Ellis und Fabian Vettel. Für Serienneuling Vettel war es nach den ersten
Punkten am Samstag nun seine erste Top-Ten-Platzierung, als Zweiter in der Pirelli-Junior-Wertung durfte er erstmals auf das Podium.

Luca Ludwig und Sebastian Asch (beide HB Racing) belohnten sich für eine starke Aufholjagd von Startplatz 22 im Ferrari 488 GT3 mit Platz acht. Dahinter kamen zwei weitere Audi ins Ziel: Jeffrey Schmidt und Christopher Haase (beide BWT Mücke Motorsport) wurden Neunte vor Ricardo Feller und Dries Vanthoor (beide Montaplast by Land-Motorsport).


Gleich 15 Plätze machten Dennis Marschall und Carrie Schreiner, die einzige Fahrerin im Feld, gut. Als 15. punktete die 20-Jährige, die ihre Debütsaison bestreitet, erstmals in der „Liga der
Supersportwagen“.

Fotos ADAC GT Masters

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