VLN: Zwei Manthey-Porsche im Formationsflug in die Top-5

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Mit Temperaturen zwischen 60 und 70 Grad Celsius in den Cockpits der Rennwagen stellte die 46. Adenauer ADAC Worldpeace Trophy besondere Anforderungen an die Aktiven. Mehr denn je zahlte sich eine gute Grundkonstitution für die Fahrerinnen und Fahrer aus. Bei Außentemperaturen jenseits der 36,5 Grad Celsius war die traditionsreiche Veranstaltung des Nürburgring-nahen Motorsportclubs (MSC) Adenau aber auch für alle anderen Beteiligten vom Teammitglied über den ehrenamtlichen Sportwart bis hin zum Rennbesucher draußen an der Nürburgring-Nordschleife eine außergewöhnliche Herausforderung.

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Manthey-Racing stellte sich der Aufgabenstellung mit vier Porsche-Einsatzfahrzeugen auf KW Competition Fahrwerken in drei unterschiedlichen Grundkonzepten. Der 14 Tage zuvor nach nur vier Runden durch Fremdeinwirkung in Führung liegend aus dem Wettbewerb geworfene Wochenspiegel-RSR mit Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach stand nach erfolgter Instandsetzung beim vierten Lauf der VLN wieder am Start. Dennoch überlegte sich das Team einen Strategiewechsel und stellte die Abfolge der eingesetzten Fahrer um. Jochen Krumbach, Siegfahrer während der VLN-Saison 2012 mit dem “Nadelstreifen”-911 GT3 R von Manthey-Racing, war diesmal für die erste Schicht vorgesehen – und für die dritte von insgesamt vier.

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Im weiß-grünen 911 GT3 Cup MR aus der “SP7”-Kategorie teilte sich Stammfahrer Christoph Breuer die Lenkrad-Arbeit mit Richard Lietz und Michael Christensen, die beide als Porsche-Werksfahrer im Porsche AG Team Manthey in der WEC im Einsatz sind. Das zweite Fahrzeug dieser immer noch neuen Bauart steuerten wie gewohnt Andreas Ziegler und “Dieter Schmidtmann”, während der dritte Manthey-Porsche 911 GT3 Cup MR aufgrund diverser Krankmeldungen im Fahrerteam fehlte. Blieb als vierte Manthey-Speerspitze im Bunde noch der weiß-rote 911 GT3 R von Otto Klohs und Harald Schlotter. 

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Bedingt durch unterschiedliche Tankstrategien, die eingangs beschriebenen, hochsommerlichen Temperaturen und gleich zwei Fahrzeug-Weltpremieren im Starterfeld war eine äußerst abwechslungsreiche Partie über vier Stunden zu erwarten. Um es vorwegzunehmen: Mit Führungskilometern gestaltete Manthey-Racing den vierten VLN-Termin des Jahres aktiv mit. Jochen Krumbach war es, der den Wochenspiegel-RSR zunächst an erster Stelle präsentierte. Da dieser 2012 neu in Betrieb genommene Porsche in der “SP PRO”-Kategorie startet, genießt er motorenseitig einige Freiheiten mehr als zum Beispiel ein SP7-Fahrzeug, dessen Motor – durch das technische Reglement bedingt – näher am seriennahen Cup-Stand bleiben muss.

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Dennoch legten Breuer/Christensen/Lietz vor allem ihre gute Energieeffizienz in die Waagschale und orientierten sich, vom achten Startplatz kommend, bereits während der Anfangsphase weiter nach vorne. Es ergab sich zwischenzeitlich sogar eine Situation, in der beide Manthey-Porsche, voran der RSR, das Rennen als Doppelspitze anführten. Zur Schlussphase hin, als sämtliche Top-Teams ihre letzten Tankstopps absolviert hatten, relativierte sich dieses Bild noch einmal. Drei Runden vor der Zieldurchfahrt, stets in Reichweite zu den Top 3, steuerte Jochen Krumbach nach seinem zweiten Stint – und 18 bei diesen wahrhaft heißen Verhältnissen durchstandenen Rennrunden – die Manthey-Box zum letzten Stopp an.

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Georg Weiss brachte den Wochenspiegel-RSR souverän über die verbleibende Distanz. Über den vierten Gesamtrang im Elitefeld hinter drei FIA-GT3-Fahrzeugen konnte er mehr als zufrieden sein. Und auch Oliver Kainz war nach seinem schnellen Mittelstint wieder versöhnt mit der Rennwelt, nachdem ihm zwei Wochen zuvor übel mitgespielt worden war.

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Gleich hinter dem Wochenspiegel-RSR, quasi im Paarlauf, erreichte der weiß-grüne 911 GT3 Cup MR unter Breuer/Christensen/Lietz als Gesamtfünfter und “SP7″-Sieger den Zielstrich. Innerhalb dieser hubraumabhängigen VLN-Kategorie bis 4.000 ccm wurde es sogar ein Manthey-Doppelsieg, nachdem Andreas Ziegler/”Dieter Schmidtmann” die Hitzeschlacht auf dem zwölften Gesamtrang hinter sich gebracht hatten.

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Zwei Ränge dahinter kam der 911 GT3 R unter Otto Klohs/Harald Schlotter ein, und insbesondere der Ludwigshafener Otto Klohs, einer der Sympathieträger der Langstrecken-Szene auf dem Nürburgring, wuchs über sich selbst hinaus. Bereits während der Anfangsphase legte er zwölf Runden am Stück zurück, um zum Nachmittagssnack in der Manthey-Lounge 27 hoch über der Boxengasse anzukündigen: “Ich gönne mir jetzt nur eine Banane, ich steige gleich zum Schluss noch einmal ein!” Er tat, wie er es vorausgesagt hatte, und leistete so seinen Beitrag zu einem schönen, sonnigen Renntag auf dem Eifelkurs.

Fotos Carsten Krome

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