VLN: Scheibenkleister – wenn es regnet und der Scheibenwischer streikt

Das Team Derscheid Motorsport aus Much zählt seit langen Jahren schon zum Inventar der VLN – vor über drei Jahrzehnten noch als Zaungäste vor Ort, fährt das Team seit mehreren Jahren beim 24h-Rennen und natürlich auch bei der VLN. Unser langjähriges KW Competition Kundenteam gewann sogar die Langstreckenmeisterschaft und ist eines der vielen, vielen kleinen Teams die sich der Grünen Hölle stellen. Direkt aus der Box und auch aus dem Cockpit berichtet Teamchef und Fahrer Rold Derscheid in Personalunion für unseren KW automotive Blog, wie das als “Privatier” bei der VLN eben so ist, auch, wenn die Technik streikt – und das bei bescheidenem Wetter und einer Klasse, die mit ihren 26 Startern in der Produktionswagenklasse beinahe aus allen Nähten platzt:

“Nachdem der letzte Lauf buchstäblich im Schnee versank sollte es zum 3. VLN Lauf wieder nach vorne gehen. 193 Nennungen lagen zum letzten VLN Rennen vor dem 24h Rennen vor. Alleine 26 in unserer Klasse in der wir mit unserem BMW 325i (E90) unterwegs sind. Das Training am Freitag, bei dem wir Gäste der Firma Wilson Tools zu Gast hatten, machte Hoffnung. Das Auto lag bei trockenen Bedingungen gut und fühlte sich auch gut an, so dass die Fahrer vertrauen ins Auto hatten.

Die Wetterfrösche hatten ja für das Wochenende einen Gemischtwarenladen an Wetter angekündigt. Zum Training am Samstag begann es dann auch leicht zu nieseln, was direkt zu vielen Unfällen mit Gelbphasen führte. Schorle erwischte eine halbwegs freie Rund und konnte uns mit einer 10:05 Minuten auf den achten Startplatz stellen. Pünktlich zur Startaufstellung fing es dann an stärker zu nieseln. Wir setzten das Auto auf Regenräder. Die Rennleitung entschied sich zu einer Wechselpause von 20 Minuten in der Startaufstellung, so dass der Start erst um 12:20 Uhr erfolgte. Michael übernahm den Start und konnte sich auch im Startgetümmel auf den fünften Platz vorschieben.

Aber dann begann das Fiasko. Das Auto baute keinen Gripp auf, so dass Michael Platz um Platz verlor. Wir entschieden uns dann zu einem Boxenstopp. Es wurden andere Regenreifen aufgezogen und Rolf Derscheid nahm am Volant platz. Derscheid gelang es dann mit viel Mühe Runde um Runde den BMW wieder nach vorne zu schieben. Das Heck des BMW war sehr leicht und man musste an einigen Ecken die Augen in die Hände nehmen. Der Stint war von vielen Unfällen und langen Gelbphasen geprägt. Nach neun Runden kam der BMW erneut an die Box und Schorle übernahm das Auto. Es wurden nochmals neue Regenräder aufgezogen, da es rund um die Nordschleife heftig schauerte. Schorle konnte dann auch Runde um Runde seine Zeiten verbessern. Wenn es nicht läuft, dann aber auch richtig. Leider musste das Team auch noch eine 60 Sekunden Zeitstrafe wegen zu schnellem Fahren in der Boxengasse absitzen was den BMW wieder um einige Plätze nach hinten warf.

Nach vier Runden stand dann der BMW erneut unplanmäßig in der Box. Der Scheibenwischer versagte seinen Dienst. Somit war das Fahrzeug in der Gischt und dem heftigen Regen nicht mehr beherrschbar und fahrbar da die Sicht fehlte. Die Mechaniker versuchten den Fehler zu beheben was aber leider nicht gelang. Somit musste das Team den Lauf leider wieder vorzeitig beenden. Die Saison 2019 ist bisher der größte Tiefpunkt. Unsere Mannschaft arbeitet auf Hochtouren, aber irgendwie ist immer wieder ein Haar in der Suppe. Bis VLN 4 im Juli sind es jetzt ein paar Wochen hin. Wir werden die Zeit nutzen.”

Fotos Thorsten und Hartmut Haas

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