“Time-Attack-Underdog”: ein Honda Integra Type R mit KW V3

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Was waren das noch, für Zeiten, als bei Honda das Wort “Sport” in der Mittelklasse großgeschrieben wurde. Auf die Wiedergeburt des Honda NSX wollen wir jetzt genauso wenig eingehen, wie auf den aktuellen Honda Civic Type R.

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Schließlich haben wir bereits auf unserem Blog zwei aktuelle FK2 “gefeatured”. Aber zurück zu der Zeit, als erstmals die Bezeichnung “Type R” im über den Tellerrand schauenden Golflager für Aufregung sorgte. Je nach Gemütslage und Caraudio-Budget dröhnten, klangen, schepperten die Hits der Neunziger wie Faithless’ Insomina, Los Del Rios’ Macarena oder Fugees’ Killing me Softly – im schlimmsten Falle röhrte dazu noch Scooter aus der Bassrolle – nicht nur aus diversen Civics. Als japanische GTI-Alternative schickte Honda ausschließlich in Japan den Civic Type R auf die Straße. Mit seinem hochdrehenden 1,6-Liter-Sauger und 185 PS war der leider nur als Rechtslenker angebotene Civic Type R unter JDM-Fans eines der begehrtesten “Grauimporte” in unseren Breitengraden. Wer es nicht schaffte, einen zu importieren, versuchte auf “Teufel komm’ raus” seinen EK1, EK4 und Co. auf Leistung zu trimmen.

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1998 legte Honda zum Glück nach und bot als kleinen “Appetizer” für den in Deutschland offiziell ab 2001 erhältlichen 200 PS starken Civic Type R (EP3) die zweite Modellgeneration des Integra ausschließlich als Type R (DC2) an. Ein Sportcoupé, das damals mit seinem hochdrehenden 1,8-Liter-Vierzylinder, mit 190 PS begeisterte. Und genauso eine “JDM-Legende” fährt Martin Vogt. Mit seinem Integra ist er mittlerweile schon seit über zehn Jahren unterwegs und nicht nur auf der Straße.

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Irgendwann juckten Martin, der selbst bei der VLN-Meisterschaft und dem ADAC Zurich 24h-Rennen Nürburgring als Rennmechaniker mehrere Jahre unterwegs war, die Finger und er wollte seinen Type R selbst über die Nordschleife jagen. Gesagt, getan. Nach den ersten Ausflügen in die “Grüne Hölle” hat er dann richtig Blut geleckt und Martin begann, den Integra aufzurüsten.

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Im Lauf der Jahre hat Martin seinen Integra Type R immer weiter verfeinert. Dabei hat er nie irgendwelche Gedanken an “Stance” oder dem “Show-Faktor” seines Honda verschwendet, sondern sich schlicht darauf konzentriert, den DC2 schneller zu machen. Nach guter alter Schule wurde der hochdrehende B18C6 ohne Turbo-Upgrade getunt. Der Vierzylinder wurde demontiert und neu aufgebaut.

Dabei ersetzte Martin zahlreiche Komponenten gegen neue “Leistungsträger”. Mittels Mahle Schmiedekolben und Golden Eagle H-Schaft-Pleuel änderte man die Verdichtung von 11,1:1 auf 12,5:1. Zwar sind die Ventilsteuerzeiten bei VTEC-Motoren eigentlich schon die Wucht, aber da geht immer mehr.

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Von Skunk2 holte man sich zum Thema Steuerzeiten die ganze Ladung: Pro1+ Ein- und Auslassnockenwellen, doppelte Pro2 Ventilfedern und Pro Titanium Ventile. Dazu kamen noch neue Cometic Zylinderkopfdichtung, APR Stehbolzen, Skunk2 Ultra-Street Ansaugbrücke, Skunk2 Alpha 70 mm Drosselklappe und dazu ein AEM Cold Air Intake V2. Abgerundet wird das Leistungstuning auf 230 PS mit Mishimoto Race Kühler, Lüfter und Schläuche, Moroso-Ölwanne mit Schwallblechen, RC Injektoren und eine ganze Brigarde an Überwachungssensoren.

blog_integratyper_post_004 Vom Schrauber zum Fahrer

Beim Fahrwerk machte schließlich unser in der Druck- und Zugstufe unabhängig einstellbares KW Gewindefahrwerk Variante 3 das Rennen. Damit ist die Kurvenlage nicht nur auf der Nordschleife perfekt, denn in der Zweichenzeit startet Martin mit seinem Integra auch bei “Time-Attack-Rennen”.

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Eingefangen wird der Integra Type R von einer Wilwood “Ultralite” Vierkolbenbremsanlage und selbstverständlich wurden alle Bremsleitungen gegen Stahlflexschläuche ersetzt. Autec Felgen in 7,5 x 16 Zoll ET35 mit Dunlop Direzza 03G Reifen halten den Fahrbahnkontakt aufrecht.

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Stichwort Time-Attack. Auch hier verdiente Martin mit seinem Integra Type R bereits die ersten Lorbeeren und startete unter anderem auch beim “Reisbrennen” auf dem Lausitzring.

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Aktuell ist Martin voll im Gange die Planungen für die Saison 2017 in der German Time Attack Masters Serie umzusetzen um das Auto wettbewerbsfähiger aufzubauen. Will heißen, der Integra muss leichter und schneller werden. Auf seiner Facebookseite www.facebook.com/MyTypeR hält Euch Martin mit seinen “Abspeck- und Umbaubildern” auf dem Laufenden. Im nächsten Jahr werden dort auch Bilder und Berichte von den TimeAttack Läufen folgen.

Fotos Integra Type R

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