Smudos Bio-Rocco – KW unterstützt nachhaltigen Motorsport

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Nachhaltigkeit im Rennsport? Das klingt widersprüchlich, aber Four Motors folgt mit dem Projekt Bioconcept-Car einem traditionellen Innovationsweg. „Rennwagen waren und sind immer wieder das Entwicklungs- und Präsentationsfeld neuer Technikkonzepte“, erklärt Teamchef Thomas von Löwis of Menar. Gemeinsam mit Wissenschaftlern, forschenden Institutionen und Unternehmen werden die Innovationen umgesetzt und permanent für den Einsatz bei der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring und dem 24-Stunden-Rennen optimiert.low__MG_9658
Aktuell ist Fanta-4-Sänger Smudo in einem 250 PS starken Scirocco mit Rapsdiesel unterwegs. Smudo begleitet seit 2003 als Fahrer das Projekt, an dem immer mehr Karosserieteile aus nachwachsenden Rohstoffen Verwendung finden. Diese sogenannten pflanzenfaserverstärkten Duromere sind heute fast schon so weit entwickelt, dass sie eine Alternative zu Carbon- oder Glasfasermaterialien bieten. Sie sind leicht und stabil – demnächst sollen diese nachhaltigen Komponenten auch verstärkt in die Serienproduktion der Automobilindustrie einfließen. Beim „Öko-Rocco“ ist sogar die Karosseriefolie aus PVC-freien Latexfolien.low_20140823-1556-VLN07

Pioniergeist und die Suche nach Innovationen

Zahlreiche Komponenten im Motorraum des Vierzylinders sind ebenfalls aus biobasierten Kunststoffen gefertigt. Angetrieben wird das Team der Motorsportenthusiasten, die bereits zum Teil in der DTM ihre Lorbeeren verdienten, vom Pioniergeist und der Suche nach nachhaltigen Innovationen. Wer den VW ansieht, entdeckt eigentlich keinen Unterschied zu irgendeinem anderen Rennwagen auf Scirocco-Basis.
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Eigentlich alles ganz normal. Und wie ein echter Rennwagen fährt der Langstreckenathlet auch. Man merkt eigentlich gar nicht, dass man in einem Öko-Rocco sitzt. Klar, bis auf die Karosserieteile, die Folie und den Bio-Diesel handelt es sich um einen typischen VLN-Rennwagen mit KW Competition Gewindefahrwerk, der das 24h-Rennen und die VLN-Saison übersteht. Dementsprechend ist der Scirocco, der in der SP11-Klasse der VLN startet, eine spartanische Fahrmaschine.

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Über zehn Jahre grüne Performance

Je nach Übersetzung des Getriebes marschiert der Öko-Racer innerhalb von sechs Sekunden auf Tempo 100. Das maximale Drehmoment liegt bei der aktuellen Abstimmung bei 480 Newtonmetern. Übrigens: Der auf Scirocco-Basis aufgebaute VW ist nicht der erste „Öko-Flitzer“, den Four Motors professionell im Motorsport jetzt einsetzt.low_20140823-0230-VLN07
Seit 2003 hat das nachhaltige Motorsportteam neben einem New Beetle und einem Renault Megane Trophy auch mit einem Ford Mustang auf Nachhaltigkeit gesetzt. Alle paar drei Jahre baut Four Motors ein neues Bioconcept-Car auf und konzentriert sich dabei nicht nur auf den Einsatz von Biodiesel oder Biogas. Durch eine effizientere Verbrennung des Biokraftstoffs und den verstärkten Einsatz von nachhaltigen Werkstoffen beim Karosseriebau, soll das Projekt auch als Denkanstoß für die Autoindustrie dienen.

Nachhaltigkeit trifft auf Rennspaß

Wenn sich nämlich im harten Wettbewerbsumfeld im Motorsport ein Ökoracer durchsetzen kann, warum dann nicht auch in der Serie? Das Team will etwas bewegen und beweisen, dass durch Einsatz, Ehrgeiz, Ideen und Knowhow auch in der Automobilbranche Veränderungen möglich sind. Ob Mechaniker, Ingenieur oder Fahrer: Alle arbeiten auf die Rennen hin, fiebern dem Start entgegen. „Wir zeigen, dass Verpflichtung zur Nachhaltigkeit und Rennspaß sich nicht ausschließen“, sagt Smudo.low_mo1308232076
Motorsport, bei dem die Umwelt nicht auf der Strecke bleibt – diese Verantwortung spornt das Team an, neue Wege abseits der fossilen Trampelpfade zu gehen. Und es scheint zu funktionieren, schließlich stehen hinter dem Projekt zahlreiche Partner. Dazu gehören unter anderem Reifenhersteller Pirelli, Fahrwerksspezialist KW und Folienhersteller Hexis. Außerdem sitzen Neste Oil, die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen, die Fachagentur “Nachwachsende Rohstoffe” und das Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe mit im Boot.

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Darüber hinaus vertraut Four Motors auf den Support weiterer Partner wie der Scherer Gruppe, Yu-Feelwear, Federntechnik Knörzer und IQ Technikum. Winterpause? Fehlanzeige! Die Planungen laufen bereits auf vollen Touren. In Kürze will das alternativ denkende Rennsportteam, deren Projekt international große Aufmerksamkeit genießt, wieder mit Volldampf durchstarten.

Fotos: Fourmotors (verschiedene Saisons)

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