Klaus’ “Kleinkaliber”: 710 kg, 1,3 Liter Hubraum und 160 Sauger-PS

Neulich auf der “Retro Classics Bavaria” in Nürnberg entdeckten wir auf dem Stand des 1. Nürnberger Automobilclub 1919 e.V. einen “giftigen” Polo. Bei dem Wagen handelt es sich um ein Liebhaberfahrzeug, dass tatsächlich noch “artgerecht” bewegt wird.

Anstatt in einer privaten Sammlung sich die Räder platt zu stehen, hat sich der 41 Jahre alte Polo I zu einem Rennwagen “gemausert”. Fahrer und Besitzer Klaus Streiberger startet mit dem “Ur-Polo” im KW Berg Cup.

Aufgebaut hat den “Bergrenner” Reinhard Schönberger und jede Menge Rennsport-Hardware in den Klassiker investiert. Herzstück ist dabei der “Greineder Rennmotor”, ein kleiner 1,3-Liter-8V, der etwas über 160 PS leistet und dabei bis 9.800 Touren dreht.

Während an der Vorderachse eine Vierkolbenrennbremse den Polo zügelt, sorgt an der Hinterachse eine Motorrad-Scheibenbremsanlage für Verzögerung. Das KW Competition Rennsportfahrwerk hat übrigens das Team von Peter Moser aus Rotthalmünster installiert. “Mit seinem Kampfgewicht und der Fünfgang-H-Schaltung geht der Polo ganz gut vorwärts”, so Fahrer und Besitzer Klaus Streiberger. “Und liegt auch gut auf der Straße.”

Mit dem Polo hat Klaus gemeinsam mit seinem Partner Auto Firzlaff aus Abenberg 2014 die ersten “Gehversuche” im Berg-Cup absolviert und in der “Klasse 8V” auch den einen oder anderen Pokal mit nach Hause “gefahren”. Dabei ist der Fahrer eigentlich erst seit Kurzem im Motorsport aktiv. 2011 fuhr er noch Slalom und startete erstmals 2014 im Berg Cup. “2015 bin ich gar nicht gefahren und letztes Jahr nur drei Rennen, wobei es in Mickhausen für mich noch für den vierten Klassenplatz reichte”, erinnert sich Klaus.

Trotz seines Zusatzgewichts von 50 kg wiegt der Polo mit seinen zahlreichen Karbon- und Kevlarkomponenten nur 710 kg. “2017 wird es keine H-Klassifizierung mehr geben und dann fahre ich in der E1 und so denke ich, dass wir über den Winter locker auf ein neues Kampfgewicht von 690 kg kommen.”

Für die kommende Saison hat Klaus schon weitere Pläne geschmiedet. Anvisiert sind eine andere Fahrwerkabstimmung und auch eine Hubraumerweiterung auf 1.350 ccm. Auch soll am Saugermotor noch die eine oder andere Stellschraube gedreht werden, um auf standfeste 170 PS zu kommen.

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