King of Europe ProSeries: Die (Drift)Kings sind zurück

Das Warten hat ein Ende! Nach achtmonatiger Pause meldet sich die Monster Energy King of Europe Drift ProSeries zurück. Zum Auftaktrennen trafen sich Europas beste Quertreiber vor wenigen Tagen im französischen Anneau du Rhin, direkt an der Grenze zu Deutschland und der Schweiz. Über 60 Fahrer hatten sich registriert. Die Siegertrophäe ging an Norbert Kovacik vor Amerigo Monteverde und Joe Hountondji. Das Auto des in der vergangenen Saison vom Pech verfolgten Adam Frank (Team Cartu Drifting) scheint über die Wintermonate ein ordentliches Update verpasst bekommen zu haben. Der Israeli wurde mit erstaunlichen 149 km/h Kurvengeschwindigkeit schnellster Fahrer des Samstages. Mit einem zweiten Platz im Qualifying gab Lokalmatador Antoine Amar den französischen Fans große Hoffnungen für das Wochenende. King of Europe-Veteran Norbert Kovacik ist nach wie vor mit seinem BMW M6 unterwegs. Er wurde mit 143 km/h Zweitschnellster im Qualifying – spektakulär für ein Auto mit „nur“ 500 Pferdestärken.

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Nach mehrjähriger Abwesenheit hat sich der Ungar Szilvezster Gyorgy bei den Königen Europas zurückgemeldet – sein Nissan RPS13 landete auf dem sechsten Platz der Qualifikationsliste. Der Schweizer Nicolas Maunoir schaffte den Sprung in die Top10 hinter dem Steuer eines Nissan Skyline R34 mit einem Supercharged Ford Mustang Triebwerk. Den Brüdern Eli und Joe Hountondji aus Bayern gelang es ebenfalls, sich unter den besten Zehn zu qualifizieren.

Der Rennsonntag verlief tatsächlich mindestens ebenso spektakulär wie das Qualifying. Das Streckenlayout war äußerst anspruchsvoll: Viele Fahrer schieden aus dem Rennen aus, weil sie null Punkte für ihre beiden Läufen bekamen. Dazu gehörten Piloten wie Eli Hountondji, Josip Sinadovic, Calin Ciortan, Timothee Stehlin, Junginger Gerson und Adrien Suty.

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Adam Frank warf in seinem 1.000 PS starken M3 Valentin Landrieu aus dem Rennen und konnte somit ins Achtelfinale einziehen. Nach unerwartet hartem Zweikampf mit seinem deutschen Kontrahenten Philip Jager zog auch Laurent Cousin in die Top 16 ein. Florian Zimmerman kämpfte hart mit Driftworks Ace-Fahrer Phil Morrison, unterlag aber letztlich. Steve „Baggsy“ Biagioni musste sich wegen Problemen mit dem Auto zurückziehen, was seinem Gegner Antoine Amar die Möglichkeit gab, die nächste Runde zu erreichen. Heiße Zweikämpfe auch in der Runde der besten 16: Adam Frank besiegte Massimo Checchin.

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Benoit Magoules bezwang den Schweizer Raffaele Rusca. Laurent Cousin konnte nicht viel gegen Amerigo Monteverdes Nissan S14 ausrichten. Glück hatte Matt Campling. Er profitierte vom Getriebeschaden an Adam Kerenyis Boliden. Für den Titelverteidiger war der Saisonauftakt damit frühzeitig beendet. Routiniert zog dagegen Norbert Kovacik in die nächste Runde ein. Szilvezster Gyorgy, den viele schon auf dem Podium vermuteten, flog gegen Christian Lewis raus. Nicolas Maunoir zog gegen Joe Hountondji den Kürzeren. Phil Morrison schied gegen Antoine Amar aus.

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Anstatt auf Nummer sicher zu gehen, riskierte Adam Frank im folgenden Viertelfinalduell gegen Benoit Magoules zu viel. Nach einem perfekten ersten Lauf rutschte er mit zwei Rädern von der Strecke und wurde dafür disqualifiziert. Matt Campling konnte kurz darauf gegen Amerigo Monteverde nichts ausrichten. Ende auch für Christian Lewis, der gegen Norbert Kovacik zwar einen guten Job machte, aber nicht in der Lage war, dem Altmeister Paroli zu bieten. Ein spektakuläres Comeback legte Joe Hountondji hin. Dem 1:9 im ersten Run gegen Antoine Amar folgte im zweiten Lauf ein souveränes 10:0. Dies bedeutete den Einzug ins Halbfinale.

In der Runde der letzten Vier setzte sich Amerigo Monteverde gegen Benoit Magoules durch, weil der Franzose sein Auto mit Getriebeschaden stehen lassen musste. Joe Hountondji konnte mit dem furios fahrenden Norbert Kovacik nicht Schritt halten und schied ebenfalls aus. Weil Benoit Magoules im Kleinen Finale wegen des Getriebedefekts nicht an die Startlinie fahren konnte, war Joe Hountondji der dritte Platz nicht mehr zu nehmen. Die Strecke war nun frei für den finalen Kampf der Titanen zwischen Amerigo Monteverde und Norbert Kovacik. Für Monteverde war es das erste King of Europe-Finale überhaupt und natürlich wollte er alles daran setzen, dieses nun auch für sich zu entscheiden. Routinier Norbert Kovacik ließ sich von dem Italiener allerdings wenig beeindrucken und konnte nach zwei harten Runden verdientermaßen die Siegertrophäe in Empfang nehmen. Für Monteverde blieb der hervorragende zweite Platz als Trost.

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Ein Blick auf das Gesamtklassement: Norbert Kovacik führt die Rangliste mit 128 Punkten an. Amerigo Monteverde folgt mit 17 Punkten weniger auf Platz zwei. Joe Hountondji ist Dritter. Benoit Magoules liegt auf dem vierten, Adam Frank auf dem fünften Platz insgesamt. Eins ist klar: Es wird wieder ein spannendes Jahr – die Saison geht jetzt erst richtig los!

Fotos King of Europe, eyedea media

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