Es ist Nacht in Vegas. Anstatt irgendwo auf dem Strip abzuhängen und seine letzten Scheine irgendeinem unersättlichen “Einarmigen Banditen” in den Rachen zu werfen, schlage ich mich durch die Büsche. Schließlich wurde in “freier Wildbahn” einer der raren “RWB” gesichtet.

Vor der Lobby des “The Westin” stieß ich dann auf den 964er. Schweinetief, ultrabreit und coole Fifteen52 Räder mit Semislicks! Ein Porsche, als wäre gerade er erst von der Rennstrecke zum Pitstop falsch abgebogen. Aber das stimmt nicht. Dieser Porsche trägt die “schmale” Straßenversion eines Rauh Welt Begriff Karosseriebausatzes …

Wie alle Rauh Welt Begriff Porsche hat diesen 911er auch RWB-Mastermind Akira Nakai höchstpersönlich umgebaut. “Bis Oktober habe ich dieses Jahr 22 Porsche gebaut”, verriet mir der Japaner auf der SEMA. Und der im Großraum Los Angeles beheimatete 964er war einer davon.

Wer nämlich einen “Rauh Welt Begriff” fahren will, kann nicht einfach in Japan einen Bausatz bestellen und bekommt ihn dann per Luftfracht geliefert. Nein, dass wäre zu einfach und zu normal. Kein Wunder, dass die Herrschaften im Cabrio trotz der anstehenden SEMA kaum ihren Augen trauen können. Wer erwartet denn schon, einen “RWB-Porsche” vor dem Westin parken zu sehen – so einen “RWB” erwartet man eher vor dem Caesars Palace oder dem Wynn …

Aber bei einem Rauh Welt Begriff ist eben alles ein wenig anders. Wer einen “RWB” möchte, muss ihn sich in gewissermaßen verdienen. Dabei meine ich nicht, dass man das nötige Kleingeld haben muss, sondern braucht Connections.  Mein Kumpel Sidney Hoffmann kann Euch davon ein Lied singen! Seit über einem Jahr versucht er an einen der rund etwa 18.000 Euro kostenden Karosseriebausätze ranzukommen, aber biss sich irgendwie die Zähne aus, bis er Akira dann endlich persönlich traf.  Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Schon als Kind träumte Akira wie so viele andere Jungs vom Porsche 911. Bis er selbst den ersten Porsche umbauen konnte, vergingen einige Jahre. Wenn ich jetzt einfach mal “Rough World” in den Raum werfe, werden die alten Hasen und Drifter unter Euch bestimmt wissen, wovon ich spreche. Oder doch nicht?

Akira Nakai schraubte bis Mitte der Neunziger Jahre noch an AE86 und Co. und war einer der Köpfe der legendären Street Drifter Gang “Rough World”,  die die Bergstraßen von Tsukuba beinahe im Blindflug driften konnten.  Etwa 1996 kam Akira dann mit einem verunfallten Porsche in Berührung, reparierte ihn, verliebte sich Hals über Kopf in den 911er und fing an Porsches zu tunen und sie auch selbst zu fahren.

Heute, knapp zwanzig Jahre später, ist Rauh Welt Begriff der Inbegriff radikalen Porsche-Tunings, dass Konventionen sprengt. In verschiedenen Porsche-Foren und vor allem bei zahlreichen Tuningfans werden die Kreationen von Akira Nakai heiß diskutiert. Schließlich fliegen beim Anbau eines Rauh Welt Begriff Bausatzes jede Menge Karosseriespäne – aber Geschmack ist zum Glück rein subjektiv!

Und hier haben wir “Hollywood in Vegas”. Der 911er trägt übrigens die KW Aufkleber nicht ohne Grund. Der Porsche war das Aushängeschild von KW Nordamerika, die den Rauh Welt Begriff Porsche auf ihren Stand ausstellten.

Und obwohl auf der SEMA jede Menge Rauh Welt Porsche ausgestellt waren, sorgte der weiße 964er für ein immenses Echo. Auch Akira persönlich war mit seinen Freunden am Stand von KW.

Spontan entschloss er sich auch noch zu einer Autogrammstunde, obwohl er unter uns gesagt, nicht einmal offiziell als Fachbesucher für die SEMA akkreditiert war.

Sidney Hoffmann nutzte natürlich auch gleich die Chance bei Akira Nakai vorzusprechen, schließlich will er ja nun auch einen RWB-Porsche bauen.

Wie mir Chris Marion von KW USA noch verriet, sind im Moment einige Rauh Welt Projekte in Planung und Akira hätte nach einer speziellen Fahrwerklösung schon angefragt … Falls ihr einmal beim Umbau eines Rauh Welt Begriff Porsches über die Schulter schauen wollt, dann klickt einfach hier.

Video Luke Huxham