Nach dem spektakulären Auftritt beim Goodwood Festival of Speed 2018 in Großbritannien und einem Gaststart beim FIA Hillclimb Masters im Oktober 2018, nimmt das „Never-Forget-Tribute-To-Georg-Plasa-KW-Team“ beim 24. Glasbachrennen in Thüringen (14. – 16. Juni 2019) teil.
Das von dem oberbayerischen Rennfahrer Georg Plasa entwickelte und aufgebaute BMW 320 (E36) Coupé mit seinem über 550 PS starken JUDD KV675 V8 Triebwerk wird dabei erneut von Georg Plasas Weggefährten und Freund Jörg Weidinger pilotiert.
„Nach Jörg Weidingers Husarenritt beim Goodwood Festival of Speed im Sommer 2018, erhielten wir zahllose Anfragen von deutschen Veranstaltern, um mit Georgs BMW vor heimischem Publikum zu starten“, erklärt Teameigner und KW automotive Geschäftsführer Klaus Wohlfarth.
„Ganz im Sinne unseres Freundes Georg Plasa werden wir uns dem harten Wettbewerb stellen.“ Intern stimmten sich die Verantwortlichen des Teams ab, dass sie nicht mit dem BMW E36 Judd V8 an Rennen oder auf Strecken fahren werden, an denen damals Georg Plasa mit seinem BMW fuhr.
„Wir möchten einfach verhindern, dass irgendwelche Vergleiche zwischen Georgs damaligen Zeiten und mit den Zeiten von Jörg gezogen werden können. Der Start in Thüringen ist eine sportliche Hommage für die Fans von Georg.“
Auch Jahre nach dem tödlichen Unfall von Georg Plasa ist sein Sportsgeist in der europäischen Bergrennsportszene präsent. Der Oberbayer vom „MSC Tegernsee“ lebte für den Bergrennsport und war jemand, der nie nur an sein Team oder an sich als Fahrer dachte. Viel mehr setzte sich Georg Plasa für die Belange und Nöte der Bergrennen-Community ein.
Daneben war er ein echter Pionier für den Motorsport und im speziellen für den bodenständigen Bergrennsport. Bereits Ende der Neunziger Jahre begann der gebürtige Münchner die Entwicklung von Bergrennwagen in der Tourenwagenklasse auf ein technisches Niveau anzuheben, das vorher viele für unmöglich hielten.
Viele Weggefährten von Georg Plasa, wie beispielsweise ehemalige Rennmechaniker von Georg wie Andreas Weber oder Martin Burmeister, sind in ihrer Freizeit im „Never-Forget-Tribute-To-Georg-Plasa-KW-Team“ aktiv.
Auch der in München bei einem Automobilhersteller in der Entwicklung tätige Fahrwerkingenieur und Rennfahrer Jörg Weidinger startet wieder als Fahrer: “Für unser ganzes Team ist das immer sehr emotional, schließlich verband uns mit Georg auch eine Freundschaft, die sich nicht nur um den Motorsport drehte.“
Erstmals vor heimischer Kulisse wieder bei einem Rennen
Aktuell umfasst die auf 160 Teilnehmer begrenzte Starterliste bereits über 120 Nennungen mit zahlreichen bekannten Fahrern wie dem mehrfachen Gesamtsieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans sowie Nürburgring-Nordschleifen-Rekordhalters (5:19,546 min) Timo Bernhard der mit einem Porsche 911 GT 3 R (Gruppe R-GT FIA) fahren wird.
Auch dabei sind Reto Meisel aus der Schweiz im Mercedes-Benz SLK 340 (Gruppe E2-SH), Jan Milon aus Tschechien mit seinem McLaren650S GT3 (Gruppe R-GT), Canio Marchione aus Luxemburg mit seinem BMW 320 STW (Gruppe E1-FIA), Holger Hovemann im Opel Kadett GT/R V8 (Gruppe E1-FIA), Andreas Kokor mit seinem Ford Escort und viele weitere Helden am Berg.
Neben der Fahrerprominenz ist allein die Strecke mit ihren 5,5 Kilometern Länge schon ein Highlight. Die Rennfahrer müssen dabei über 260 Höhenmeter und 35 Kurven überwinden. Dabei ist äußerste Konzentration gefordert und bestes Material verlangt, denn Auslaufzonen wie auf der Rundstrecke oder der Formel 1 gibt es im Bergrennsport nicht.
Für den Start beim Glasbachrennen wurde der gesamte Wagen einem rigorosen Check unterzogen. Beispielsweise musste nach dem Ausfall im italienischen Gubbio im Herbst 2018 eine neue Getriebeglocke aus einer speziellen Aluminiumlegierung angefertigt werden.
„Da bei uns die Produktion aktuell ausgelastet ist, sprang unser Nachbar Ockert CNC-Manufacturing kurzfristig in die Bresche und fertigte uns das ‚Bellhousing‘ an. Ein großes Dankeschön wollen wir hier auch an die alten Partner und Sponsoren von Georg Plasa richten, die trotz ihres engen Terminplans mitten in der Motorsportsaison noch Zeit fanden diverse Komponenten zu überprüfen. John Judd zwängte sogar unseren Motor dazwischen und wir danken dem einen oder anderen LMP-Team, dass sie uns den Vorrang ließen“, bedankt sich Teammanager Oliver Scherbaum. „Bei Drexler wurde die Sperre kurzfristig noch überprüft und Avon Tyres produzierte für uns noch einmal nach Georgs Spezifikationen für das Glasbachrennen Reifen.“
Foto KW, Frozenspeed, Paddy McGrath Speedhunters