Exklusiv über die Schulter geschaut: Die Geburt eines RWB Porsche

In zahlreichen Blogs und in zahllosen Facebook-Profilen werden seit Jahren die legendären Porsche-Kreationen des Japaners Akira Nakai (Rauh-Welt Begriff) gefeiert. Wir von KW kennen Nakai-san schon ziemlich lange und haben des Öfteren mit ihm zusammengearbeitet. Neulich war #Speedhunter Dino Dalle Carbonare in Kuala Lumpur und hielt exklusiv für Speedhunters.com und uns den Umbau mit der Kamera fest.

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Kurz bevor Dino in Malaysia ankam, wartete ein in rivierablau-lackiertes Porsche 964 Cabrio mit seinem KW Gewindefahrwerk Variante 3 bereits aufgebockt bei Rauh-Welt Kuala Lumpur auf seine anstehende Metamorphose.

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Rauh-Welt Begriff Geschäftsführer und “Bodykit-Visionär” Akira Nakai war früher eigentlich nur eingefleischten Porsche-Fans in Japan ein Begriff. Heute fliegt der Japaner um die ganze Welt und verwandelt für seine Kunden meist ältere Porsche in überbreite “Supercars”. Für manche Porsche-Liebhaber ist das zu viel des Guten, für andere gibt’s beim Thema Porsche-Tuning einfach nichts Cooleres. Wer sich nämlich einen Rauh-Welt Begriff Karosseriebausatz gönnt, bucht dazu meist auch immer Akira als Karosseriebauer, der dann den Kit montiert – klingt komisch, ist aber so.

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Der in Malaysia über die Bühne gebrachte Porsche-Umbau entstand dabei in Zusammenarbeit mit unserem KW Händler vor Ort und der 964 ist aktuell noch der erste Rauh-Welt Begriff Porsche in Kuala Lumpur.

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Neben dem in der Druck- und Zugstufe unabhängig abstimmbaren KW Gewindefahrwerk Variante 3 wurde der Porsche im Zuge des Umbaus noch mit einem dreiteiligen Work Meister M1 Leichtmetallradsatz für den auch in Asien vergötterten “Stance” ausgerüstet.

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Wenn Nakai-San um den Globus zu einem Kunden jettet, hat er immer einen stylischen Rimowa Aluminiumkoffer dabei und mehrere Plastiktüten.

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Während der Japaner seine Wäsche einfach in die Tüten packt, dient der Koffer als mobiles Werkzeug- und Schraubenlager.

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Vertreter von der Berufsgenossenschaft oder vom Arbeitsschutz bekommen bei diesem Bild vermutlich eine Schnappatmung. Steht keine Hebebühne parat, reichen in Malaysia auch ein paar Wagenheber, damit der “Karosseriezauberer” anfangen kann.

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Im Grunde hat Rauh-Welt Begriff nur eine Handvoll verschiedener Porsche-Bausätze im Programm, die Nakai-san bei der Montage individuell auf Wunsch weiter anpasst. Beim 964er Cabrio hat der kultige “Karosseriezauberer” noch Lufteinlässe in die Gfk-Schürze geschnitten und diese mit Aluminiumgitter verschlossen. Schwarzer Lack aus der Dose, natürlich im Koffer mitgebracht, stylt anschließend die Gitter.

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Den 964er haben übrigens drei Jugendfreunde aufgebaut und ihr Ziel war dabei, dass das alte Cabrio im Grunde nach dem Umbau so “neu” aussieht, als wäre es gerade in Zuffenhausen vom Band gerollt. Dem mit zahllosen lackierten Teilen veredelte Porsche-Motorraum sieht man nicht wirklich an, dass die Karosserie schon über 20 Jahre alt ist …

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Im Grunde ist jeder Rauh-Welt Begriff Umbau ein Einzelstück und Akira nimmt jedesmal wie ein Schneider erst einmal Maß. Mit Klebeband hielt man exakte die Mitte der Radhäuser und die Proportionen der wohl schönsten Porsche 911er-Modellgeneration fest.

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Anschließend wurde der breitere Gfk-Kotflügel Probe gehalten, um genau zu ermitteln, wo er später am Serienblech sitzt.

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Danach griff Akira zum ersten Mal zum Bohrer. Dabei handelt es sich zunächst aber nur um Markierungsbohrungen für die späteren Befestigungspunkte am Serienblechkotflügel.

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Schließlich handelt es sich auch bei den Rauh-Welt Begriff Verbreiterungen um sogenannte “Bolt-on-Kits” die später mit dem Serienblech verschraubt werden und dementsprechend für die maximale Radhausverbreiterung am Blech geschnitten werden muss!

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Fast wie ein Chirurg bereitet Akira sein “Operationsbesteck” vor und schleift es noch einmal vor dem ersten Schnitt …

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964er-Designer Benjamin Dimson ist vielleicht bei diesem Anblick “not amused.” Etwa 15 mm vom Markierungstape entfernt setzt Akira die Blechsäge an. Die Schnittkante wird später vom Rauh-Welt Begriff Radlauf überdeckt und deshalb muss es sich im Grunde dabei nicht um den perfekten Schnitt handeln. Naja. So ist es dann auch kein Wunder, dass der Japaner die Säge oft nur mit einer Hand führt und das Ganze ihm dabei so locker von der Hand geht, als belege er sich ein Sandwich.

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Frei nach Sheryl Crow: “The first cut is the deepest” wussten die drei Porsche-Fans, dass nun kein Weg mehr zurückführt.

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Konzentriert: Akira Nakai war in einer ganz anderen Welt.

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Erst bei diesem Bild wird einem wirklich bewusst, wie viele “Blech-Federn” der Porsche lassen musste, damit für den ultimativen Stance die übergroßen Work Felgen an den 964 passen. Wie eingangs erwähnt, ist das Cabrio mit unserem weltweit bei Porsche- und anderen Sportwagen-Fahrern geschätztem KW Gewindefahrwerk Variante 3 ausgerüstet. Das in der Druck- und Zugstufe unabhängig einstellbare Edelstahlfahrwerk erlaubt es den perfekten Kompromiss aus Track- und Straßen-Perfomance zu wählen – und dabei bietet unser Gewindefahrwerk noch genug Einstellreserven, um auch auf den “bescheidenen” Landstraßen in Malaysia komfortabel mit einem tiefergelegten Porsche unterwegs zu sein.

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Nach dem Schnitt schleift Akira Nakai die Schnittkanten ab.

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Anschließend war die gegenüberliegende Kotflügelseite an der Reihe.

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Einen gekonnten Schnitt später war wieder Abschleifen angesagt.

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Danach stand erst einmal eine Erfrischung mit Kokoswasser auf dem Programm. Akira liebt einfach die exotischen Früchte, und immer wenn er die Chance hat, Kokosnüsse zu bekommen, kennt er beinahe kein Halten mehr. Zum Spaß der Einheimischen hatte der Japaner mehr Schwierigkeiten die Nüsse zu öffnen, als am Porsche die Kotflügel abzusägen.

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Nach der kurzen Pause wurde die Rauh-Welt Begriff Frontschürze befestigt und der Übergang mit einer nagelneuen Porsche-Gummileiste verschlossen.

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Bei der Garage KL handelt es sich nicht nur um eine Werkstatt, sondern es gibt auch ein Cafe und eine Art Biergarten. Die Location ist dabei nur einen Steinwurf vom Zentrum entfernt und zahlreiche Autofans treffen sich dort nicht nur am Wochenende.

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Der Besitzer der hier abgebildeten und aus England importierten Porsche RSR Replika nahm extra eine vier Stunden lange Autofahrt in Kauf, um Nakai-San über die Schulter blicken zu können.

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Chef Tengku Azman kümmerte sich während des dreitägigen Karosserieumbaus, um die Verköstigung der RWB-Crew und der anwesenden Mediacrew.

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Am schnellsten war wie immer Akira mit dem Essen fertig und er machte sich sofort wieder ans Werk.

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Am ersten Umbautag kümmerte sich Akira vorwiegend um das Anpassen und Befestigen der Verbreiterungen. Hier ist er gerade dabei, an den hinteren Kotflügeln Hand anzulegen.

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Am Nachmittag erinnert uns ein kräftiger Regenschauer, dass wir uns eigentlich in den Tropen aufhalten. Auch in Malaysia gibt es eine lebendige Tuning- und Sportwagenszene.

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Akira war so vertieft in seine Arbeit, dass er trotz des auf das Wellblechdach trommelten Regens, nichts vom monsunartigen Wolkenbruch mitbekam oder es kümmerte ihn einfach nicht.

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Obwohl ihm wohl 50 Leute über die Schulter schauten, nahm Akira davon keine Notiz.

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Nach dem der erste hintere Serienkotflügel herausgeschnitten war, musste Akira ein wenig auf die rabiate Art für Platz sorgen.

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Kurz vor dem finalen Schnitt hatte dann auch Teoh die Ehre, die letzten zehn Zentimeter zu schneiden. Wir sind froh, dass wir dabei nicht in seiner Haut steckten – ein falscher Schnitt und …

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Nachdem die Radlaufverbreiterungen pro forma befestigt waren, wurden die Räder montiert, um einen ersten Eindruck für den späteren Look zu bekommen.

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Schon jetzt sah der 964 nach einer “Stance-Granate” aus und auf den Gesichtern der Anwesenden zeigte sich Begeisterung.

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Nachdem Akira unter dem Porsche lag, um Sturz, Nachlauf und die Tiefe einzustellen, nahm er noch mal genau Maß.

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Da war noch ein wenig Luft, und die Tiefe wurde ein wenig “schärfer” eingestellt. Erst jetzt ging es mit dem eigentlichen Bohren und dem Umbau richtig los.

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Nachdem die ersten Schrauben befestigt waren, führte wirklich kein Weg mehr zurück und jetzt wurde auch dem letzten Zuschauer klar, warum Akira vorhin so lange den perfekten Sitz der Verbreiterungen checkte.

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Nur zu etwa zwei Dritteln werden die schwarzen Schrauben per Akkuschrauber befestigt, beim letzten Drittel ist anschließend Handarbeit gefragt. Übrigens, die schwarzen Schrauben sorgen im Zusammenspiel mit dem schwarzen Verdeck, den schwarzen Fenstergummis, schwarzen Türgriffen und schwarzen Scheinwerfereinfassungen für einen schönen Kontrast auf der rivierablauen Lackierung.

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Als nächstes stand die Montage der Heckschürze auf dem Programm. Die Schürze wird dabei mit handgeschweißten Aluminiumhaltern an der Porsche-Karosserie befestigt.

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Langsam neigte sich der erste Tag dem Ende und Akira begann die Übergänge zwischen der Karosserie und den Rauh-Welt Begriff Verbreiterungen zu “versiegeln”.

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Die beiden Tapestreifen dienen als Markierungsleisten für das schwarze Silikon.

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Im Grunde dauert das Anbringen der Tapes länger als das Versiegeln mit dem Silikon.

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Mit dem Zeigefinger wird das Silikon in die Fuge eingestrichen und die überflüssigen Reste entfernt.

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Wenige Minuten später wird das Tape abgezogen und das “RWB Factory Finish” entfaltet seine Wirkung.

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Nachdem alle vier Kotflügelverbreiterungen versiegelt waren, dachte Akira noch lange nicht an den Feierabend.

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Eine kurze Zigarettenpause später wurde die RWB-Motorhaube mit integriertem Spoiler montiert.

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Die “Spoilermotorhaube” wird übrigens an den originalen Befestigungspunkten fixiert, und nachdem die Haube sich perfekt schloss, ging es endlich in den Feierabend.

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Am Samstagmorgen stand die Montage der Seitenschweller ganz oben auf der “To-Do-List”.

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Ausrichten, anschrauben und mit Tape abkleben und schon war wieder alles für die nächste Silikonverklebung vorbereitet.

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Während wir uns kurz mit den Zaungästen unterhielten, war Akira bereits mit der Endmontage des zweiten Schwellers beschäftigt.

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Am Samstag schauten noch viel mehr Besucher Akira über die Schulter.

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Mit Zeitungspapier und Tape klebte der “Karosseriezauberer” die Front bis auf einen wenige Millimeter breiten Spalt ab und griff zur Spaydose.

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Kaum war der Lack trocken und das Zeitungspapier entfernt, setzt eine akzentuierte Linie die Schürze in Szene. Beinahe glaubt man, Akira hätte eine zusätzliche Spoilerlippe montiert.

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Es wurden noch “Canards” montiert, bevor dann später die Blinker und Leuchten folgten. Am Sonntagmorgen fehlten eigentlich nur noch ein paar Details.

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In der Zwischenzeit waren bereits die ganzen Lampen montiert und auch die Spur eingestellt.

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Auf die Windschutzscheibe wurde vorsichtig das Rauh-Welt Logo geklebt, schließlich sollen ja keine Luftblasen den Auftritt des RWB Cabrios beeinträchtigen …

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Nun wurden die Michelinwalzen noch mit dem berühmten “idlers” Logo besprüht, und obwohl es viele nicht immer glauben können, handelt es sich eigentlich bei den Rauh-Welt Begriff Umbauten nie um “Trailerqueens”. Laut unserem #Speedhunter Dino Dalle Carbonare baut Akira die Porsche wirklich für mehr Fahrspaß um. Dino, der in Japan lebt, ist in den letzten Jahren schon viele RWB-Porsche gefahren und sie machen wirklich Spaß – vor allem wenn dann wie bei vielen Porsche ein KW Gewindefahrwerk der Variante 3 eingebaut ist.

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Zu guter Letzt wurde am Heck noch ein weiteres RWB Logo angebracht und Akira Nakai verabschiedete sich auf die Philippinen. In den nächsten Wochen steht der Japaner ziemlich unter Strom. Schließlich sollen aktuell noch zehn Porsche umgebaut werden, wovon einige auf der SEMA in Las Vegas ihre Premiere feiern und zu Hause wartet auch noch jede Menge Arbeit auf ihn.

Fotos Speedhunters Dino Dalle Carbonare

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