Bergrennen: Erfolgreiche Abschiedstour mit dem Martini

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Eigentlich wollte Marcel Steiner in Grunigel mit seinem neuen LobArt LA01/Mugen starten. Aber Motorenprobleme verhinderten nach dem Prüfstandslauf den Start. Die neuen Kolben im frisch revidierten Motor haben der Belastung nicht standgehalten und haben sich während den Abstimmungsarbeiten verformt. Daher konnte Marcel das Auto den geladenen Gästen am Freitagabend leider nur im Zelt präsentieren. Aber Marcel hatte ja seinen Martini BMW MK-77 dabei und fuhr in Gurnigel. Wie immer nimmt Marcel alle Bergfans wieder bei seinem seinem Nachbericht mit ins Cockpit seines 610 kg leichten und mit KW Competition Fahrwerk ausgerüsteten “365-PS-Geschoss”:

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Unter den ganzen Vorbereitungen für die Präsentation meines neuen LobArt LA01/Mugen litt die Vorbereitung für das Rennwochenende ein wenig. So musste ich die Streckenbesichtigung auf ein Minimum reduzieren und die finale Fahrzeugabstimmung am Samstagmorgen im Eiltempo vornehmen. Dennoch war ich top motiviert für den 1. Trainingslauf, wobei die Nervosität am Hausberg vielleicht etwas höher war als normal. Meine Bremspunkte waren hier und da noch etwas früh gesetzt und beim Waldausgang vor der Zielkurve bekam ich auch noch die gelbe Flagge gezeigt, dadurch erreichte ich das Ziel in 1.52.68. Einzig Joel Volluz (Osella FA30, 1.47.46) war am Ende schneller als ich. Hinter mir reihten sich Simon Hugentobler (Raynard F3000, 1.53.94), Thomas Amweg (Dallara F3, 1.55.75) und Joel Grand (Formula Master, 1.57.98) ein. Eric Berguerand (Lola F3000) verzichtete ganz auf den Start.

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Mit einer neuen Heckflügeleinstellung nahm ich nach dem Mittag das zweite Training unter die Räder. Dies sollte ein fast perfekter Trainingslauf werden. Der Martini lag super in den Kurven und es war eine Freude, mit dem Auto so anzugreifen und zu spielen. In 1.49.21 sprintete ich schon fast rennmässig durchs Ziel. Joel steigerte sich auf 1.44.90 und Eric (1.47.52) fuhr nun auch mit. Hinter mir tauchte Christian Balmer (Formula Master, 1.52.09) auf, gefolgt von Simon (1.52.73) und Thomas (1.53.18). Für den dritten Probelauf entschied ich mich für eine andere Fahrwerksabstimmung. Vom Gefühl her war ich gut unterwegs, doch bei Posten 10 bekam ich wieder die gelbe Flagge gezeigt, weil der Teilnehmer vor mir mit defektem Fahrzeug gestrandet war. Dies kostete mich laut Datenaufzeichnung 1.5 Sekunden. Daher leuchtete im Ziel auch nur 1.50.99. Dies reichte aber wieder für den 3. Platz hinter Volluz (1.44.26) und Berguerand (1.47.66) und vor Amweg (1.51.49) und Balmer (1.51.75). Hugentobler konnte diesmal nicht starten.

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Weil es bald nach Trainingsende zu regnen begann und fast die ganze Nacht durchregnete, musste ich mich am Sonntag auf eine komplett neue Situation einstellen. Mit dem Regen stiegen aber auch meine Chancen auf einen guten Platz. Der Niederschlag zog sich bis in den Vormittag hinein und die Strecke blieb lange Nass. Weil auf Nachmittag besseres Wetter gemeldet war, ließ ich das freie Training aus und beobachtete meine Konkurrenten. So konnte ich sehen, wie diese ihren Start absolvierten und noch einige Gespräche im Startbereich führen.

Weil sich die Sonne extrem lange zurückhielt, trocknete die Strecke nur ganz langsam ab. Somit blieb die Reifenfrage die reinste Lotterie. Ich entschied mich für Trockenreifen und eine Mischung zwischen Regen- und Trocken-Setup, was von der Konkurrenz mit Argusaugen beobachtet wurde. Dies funktionierte aber nicht wie gewünscht und ich war mit dem Fahrverhalten überhaupt nicht zufrieden. Dennoch konnte ich die bis dahin überlegene Bestzeit (1.56.29) markieren. Diese hielt leider nicht sehr lange bestand und wurde zuerst von Thomas Amweg (1.54.39) und dann von Eric Berguerand (1.53.91) unterboten, wobei ich Christian Balmer (1.56.42) und Simon Hugentobler (1.57.69) knapp hinter mir halten konnte. Der favorisierte Joel Volluz drehte sich mit nassen Slicks ins Aus.

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Da sich die Sonne nun doch noch zeigte, trocknete die Strecke fast komplett ab. Von vorangehenden Fahrern erfuhr ich kurz vor dem Start, dass gute Zeiten zu realisieren seien. Ich war top motiviert und wollte den Martini fliegen lassen. Doch bereits in der ersten Kurve stellte ich fest, dass die Straße am Rand noch feucht war und auch nach dem Eingang ins erste Wäldchen sah der Asphalt schwarz und feucht aus. Ich konnte mich in diesem Moment aber nicht darum kümmern und musste attackieren – also Augen zu und durch. Im weiteren Streckenverlauf waren die Bedingungen gut und der obere Teil gelang mir, abgesehen von einem Schaltfehler Richtung Posten 10, ausgezeichnet. In 1.48.30 konnte ich meine beste Laufzeit mit dem Martini aufstellen, welche es von Amweg zu unterbieten galt. Dieser konnte mit 1.50.30 nicht ganz mithalten und in der Addition der beiden Läufe konnte ich ihn um 1/10 Sekunde unterbieten. Nun mussten wir auf Berguerand warten. Dieser legte in 1.47.00 einen Sicherheitslauf hin und gewann das Rennen. Mit meinem 2. Rang bin ich aber mehr als zufrieden bei meinem, hoffentlich für lange Zeit, letzten Rennen mit dem Martini.

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Die Saison 2015 ist für mich rennmässig nun abgeschlossen, da der traditionelle Saisonausklang in Mickhausen abgesagt wurde. In den Winterschlaf können und wollen wir uns von Steiner Motorsport aber noch nicht zurückziehen. Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck am LobArt: Es müssen nun neue Motorenteile organisiert werden und wenn bis dahin noch kein Schnee liegt, möchten wir noch ein Roll-Out durchführen. Dadurch könnten wir während des Winters bereits auf erste Erkenntnisse reagieren und so noch mehr Zeit bis zum Saisonstart 2016 gewinnen. Sobald es News zu diesem Thema gibt, werde ich mich umgehend melden. Zum Schluss möchte ich mich bei allen Sponsoren, Helfern, Freunden und Fans ganz herzlich für die Unterstützung und die jahrelange Treue bedanken! Somit hoffe ich auf eine erfolgreiche Saison 2016 und weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Bis bald…

Marcel

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