Berg: Steiner Motorsport fährt beim Saisonauftakt aufs Podium!

Wenn die Tage wieder länger werden und der Schnee geschmolzen ist, startet auch wieder die Bergrennen-Saison. Der langjährige KW Competition Fahrer und “Berg-Athlet” Marcel Steiner aus der Schweiz hat bei seinem ersten Renneinsatz mit dem LobArt-Mugen beim Rechbergrenn auf den dritten Platz im Gesamtklassement fahren. Live aus der Fahrerperspektive berichtet wieder Marcel von seinem “Berg-Wochenende”:

Am Samstagmorgen besichtigte ich wie üblich vorab die Strecke, und dies bei frühlingshaftem Sonnenschein. Gegen 11 Uhr startete ich mit dem 1. Trainingslauf und war dabei äusserst gespannt, wie sich das Setup von Bresse am Berg bewähren würde. Erst war ich etwas vorsichtig unterwegs, versuchte jedoch im oberen Streckenteil das Auto zu spüren. Nach der ersten Fahrt am Berg nach sieben Monaten Pause konnte ich noch zu wenig konkrete Aussagen über das Fahrverhalten abgeben, um bereits an der Fahrwerkseinstellung etwas zu ändern. In 2:03,380 erreichte ich den vierten Rang und war zudem rund fünf Sekunden schneller als 2013 mit dem Osella FA30 im ersten Training.

Im zweiten Probelauf wollte ich mich mit gleicher Fahrzeugeinstellung steigern und Eindrücke gewinnen, um unsere Arbeit voranzutreiben. Während der Fahrt bremsten mich plötzlich gelbe Flaggen, da der Rennwagen vor mir einen technischen Defekt aufwies. Daher konnte ich aus der erzielten Laufzeit zwar keine relevanten Schlüsse ziehen, versuchte aber dennoch, nach meinem Empfinden das Auto besser abzustimmen.

Weil sich durch viele Unterbrechungen der Trainingsbetrieb verzögerte, stand die Sonne bei meinem dritten Start sehr tief und die Sichtverhältnisse waren nicht optimal. Ich konnte die Veränderungen am Fahrwerk aber gut fühlen, mich auf 2:02,865 steigern und den vierten Platz in diesem Lauf bestätigen. Der Rückstand auf den Trainingsschnellsten Christian Merli (1:54,524, Osella FA30) veranlasste uns zu weiteren Umbauten an der Fahrwerksabstimmung für den Renntag. An dieser Stelle ein grosses „Merci“ an mein Team, das bis 10 Uhr nachts arbeiten musste!

Das Rennen


Der Rennsonntag begrüsste uns genauso schön und sonnig wie der Tag zuvor. Der erste Lauf zog sich durch diverse Unfälle und Unterbrechungen extrem in die Länge und ich konnte erst nach dem Mittag starten. Das Auto fühlte sich nun richtig gut an und ich konnte mich auf 1:59,298 steigern. Dies reichte für den 3. Platz in der Gesamtwertung, hinter Christian Merli (1:54,141) und Simone Faggioli (Norma-Zytek, 1:57,668) vor Christoph Lampert (Osella FA30, 2:00,542) und Sebastien Petit (Norma-Mugen. 2:01,226).

Für den zweiten Wertungslauf nahmen wir nur kleine Änderungen am Setup vor. Durch eine massive Ölspur und einen daraus entstandenen Unfall verzögerte sich mein Start abermals. Als ich an der Reihe war, musste ich nochmals alles geben, da mir die Jungs knapp im Nacken sassen. Ich konnte einen Lauf auf demselben Level hinlegen; nur beim Beschleunigen aus der letzten Kurve erwischte ich die Ölspur, weshalb das Auto etwas unruhig wurde und die Räder durchdrehten. Die Uhr blieb bei 1:59,436 stehen. Mit dieser Zeit konnte ich meinen dritten Platz hinter Christian Merli (1:53,807) und Simone Faggioli (1:56,870) sichern und beim Rechbergrennen zum dritten Mal einen Podestplatz einfahren. Ich bin begeistert und gratuliere auch Christian und Simone zu ihrer soliden Leistung auf der Strecke!

Die Nachkontrolle

Direkt nach der Zieleinfahrt wurde ich zusammen mit Simone Faggioli von den anderen Sportscars getrennt. Ich ging davon aus, dass die drei Ersten im Tagesklassement zusammen heruntergeführt würden. Falsch gedacht. Gemeinsam mit uns wurden noch zwei Tourenwagen zur technischen Nachuntersuchung geführt. Die grosse Überraschung folgte aber sogleich: auch ich musste zur „Nachuntersuchung“, sprich, zur Dopingkontrolle! Für mich ein Novum und gar nicht so einfach, unter Aufsicht zu „pieseln“. In zwei Wochen, 5. bis 6. Mai, steht die 30. Durchführung des Bergrennens von Eschdorf (Luxemburg) an, wo ich wieder auf starke internationale Konkurrenz aus Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und der Schweiz treffen werde. Insgesamt werden über 150 Autos am Start sein und ich freue mich riesig auf diese Herausforderung!

Bis bald…
Marcel

Fotos verschiedene, siehe Wasserzeichen

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