Berg: Perfekter Saisonauftakt für Steiner Motorsport in Eschdorf

Live aus der Fahrerperspektive berichtet in dieser Bergrennensaison wieder Marcel Steiner von seinem “Berg-Wochenende” und der langjährige KW Competition Motorsportkunde feierte in Eschdorf einen perfekten Saisonauftakt:

“Liebe Freunde, treue Begleiter, Sponsoren und Bekannte: Auch wenn es über die Wintermonate ruhig war um uns, sind wir im Steiner Motorsport Team immer noch top aufgestellt, voll motiviert und auch erfolgreich. Bereits Mitte April waren wir mit Sägesser Motorsport zur Testfahrt auf dem Circuit de Bresse, um das Set-Up nochmals zu verfeinern und das Potenzial des LobArt/Mugen weiter auszuloten. Unsere Stoppuhr zeigte erfreuliche Zeiten.”

“So waren ich und das Auto bereit für das erste Rennen der Saison 2019 in Eschdorf (Luxemburg. Zwar wurde diese Vorfreude vorgängig etwas getrübt, denn eine Woche vor dem Rennen starb der Großherzog von Luxemburg. Er wurde am Trainings-Samstag beigesetzt und das Land stand unter Staatstrauer. Deshalb haben die Organisatoren den Trainingstag auf einen Lauf ab 18 Uhr gekürzt. Wiederum gut für uns war, dass wir deshalb erst am Freitag nach Arbeitsschluss nach Luxemburg reisen mussten. Unser Bus war bis auf den letzten Millimeter vollgepackt, da wir noch die Rennwagen von Thomas Zürcher und Michel Zemp mittransportierten.”

“Am Samstag hatten wir genug Zeit, um mit vereinten Kräften den reservierten Fahrerlagerplatz einzurichten. Die Wagenabnahme war schnell erledigt und wir besichtigten gemeinsam die Strecke. Während des Tages schneite es immer mal wieder, gegen Abend wurde das Wetter jedoch freundlicher und dem Training stand nichts mehr im Weg. Die erste Startgruppe fand dann auch trockene Verhältnisse vor, wenn auch nur knapp über dem Gefrierpunkt.”

“Als wir in unserer Gruppe zum Start herunterrollten, zogen schwarze Wolken auf und es begann erneut zu schneien. Die meisten Fahrer standen mit Trockenreifen am Start und wie ihr euch denken könnt, war ein reguläres Training bei dieser Wettersituation nicht möglich. Somit fuhren wir in gemächlichem Tempo die Strecke hoch zurück ins Fahrerlager und hofften auf bessere Bedingungen am Sonntag.”

“Tatsächlich begrüßte uns der Sonntag relativ freundlich, wenn auch sehr kalt. Für den einzigen Trainingslauf am Sonntag rückte ich vorsichtshalber noch mit Regenreifen aus. Mit diesen war schon der Start eine ziemliche Herausforderung, um einigermassen in die Gänge zu kommen und Grip zu finden. Den Rest der Strecke ging ich dementsprechend vorsichtig an und markierte bis dahin trotzdem Bestzeit. Unterboten wurde diese nur noch von Joel Volluz (Osella FA30) und Robin Faustini (Reynard-F3000).”

 

 

“Auf den ersten Rennlauf montierten wir dann die Trockenreifen, ließen aber das Fahrwerk wegen den kalten Temperaturen noch im Regen-Set-Up. Auf dem Weg zum Start spürte ich schon, dass der Grip auf der Strecke gar nicht so schlecht war. Der Start und die erste Kurve verliefen etwas problematisch, sonst konnte ich attackieren. In 51.020 stellte ich gleich Bestzeit auf. Nun war ich gespannt, was die Konkurrenz, die hinter mir startete, abliefern würde. Direkt hinter mir kreuzte Sebastien Petit (Norma-Mugen) die Ziellinie in 51.952. Nun musste ich noch etwa 20 weitere Autos abwarten, bis auch Joel Volluz seine Fahrt beendet hatte. Dieser erreichte 53.043 und den dritten Zwischenrang. Ich freute mich nach diesem Lauf über die Führung!”

“Sebastien bereitete für den zweiten Wertungslauf neue Reifen vor, so mussten auch wir auf neue Reifen zurückgreifen, um unsere Siegeschancen zu wahren. In den ersten zwei Kurven arbeiteten diese noch nicht optimal. Danach konnte ich jedoch voll angasen und meine Zeit um eine Sekunde auf 50.039 verbessern. Bei Petit (51.281) war die Steigerung nicht ganz so groß. Dahinter folgten Guy Demuth (Norma-Judd, 51.392) und Joel Volluz (51.784).”

 

“Da in Eschdorf jeweils nur der schnellste Einzellauf für die Wertung zählt, war vor dem dritten Rennlauf noch alles möglich. Ich wollte nochmals alles geben, um diesen Sieg nicht mehr hergeben zu müssen. Die Fahrer vor uns hatten wohl dasselbe vor und die meisten fuhren ihre persönliche Bestzeit. Mein Start war wiederum nicht ganz optimal: beim Herausbeschleunigen aus der ersten Kurve drehten die Räder stark durch, also musste ich oben noch mehr herausholen. Bei meiner Zeit von 49.833 war ich mir aber nicht ganz sicher, ob sie wirklich zum Sieg reichen würde. Seb Petit (50.221) kam mir zwar nahe, aber nicht nahe genug, Guy verzichtete auf den Start und Joel (52.180) konnte sich auch nicht mehr steigern.”

“Nach vielen technischen Problemen in den letzten Jahren in Eschdorf konnte ich mir nach 2013 den zweiten Gesamtsieg sichern. Ich und mein Team freuen uns sehr über den optimalen Saisonauftakt mit Laufbestzeiten in allen Rennläufen – sogar die zweitschnellste Zeit hätte zum Sieg gereicht. So kann die Saison weitergehen.”

Fotos verschiedene (Nicolas Millet Photography, Teambeyou)

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