550 PS im Boost Brigade GTI: der GReddy JDM VW!

Erinnert ihr Euch noch an den Aufschrei auf Facebook und Co. als wir die ersten Bilder von Sidney Hoffmanns „Rocket Bunny“ Breitbau-GTI posteten? Das war damals auf der Essen Motor Show 2015. Zwei Jahre später polarisiert der Bausatz noch immer in der deutschsprachigen Szene.

Ganz anders auf der SEMA 2017. Zwar sind auf der größten Fachbesuchermesse für automobiles Zubehör Fahrzeuge aus Deutschland und Europa in der Minderheit. Auch das, was wir in Europa unter Tuning verstehen, scheint die Amerikaner immer weniger zu interessieren. Aber es gibt sie, die Highlights aus „Good old Germany“ und die wenigen Audi, BMW, Mercedes und VW, die den Weg nach Las Vegas schafften, sind echte Eyecatcher. So richtig ins Zeug beim Thema Golf-Tuning legte sich GReddy Racing.

Der Wagen gehört dem „Boost-Brigade“-Mitglied Scott Speed und es ist eigentlich schon ziemlich verblüffend, dass ausgerechnet ein Tuner und Zubehörhändler mit japanischen Wurzeln einen getunten Golf auf der SEMA ausstellt. GReddy-Chef Kenji Sumino vertreibt in Nordamerika die ganzen Pandem-Rocket-Bunny-Widebody-Kits von TRA Kyoto. Und so war es für GReddy einfach ein Muss einen „Euro-Import“ in Form eines Facelift-GTI mit dem Breitbausatz auszustellen. Der VW wurde noch viel radikaler umgebaut, als damals der Golf von Sidney.

Radikaler als der GTI von Sidney? Ja, viel radikaler. Während Sidney bei seinem Umbau alles in die Wege leitete seinen Golf offiziell mit Zulassung auf die Straße zu bringen, gingen die Amerikaner viel weiter. Nach dem Motto, was bei puren JDM-Umbauten funktioniert, steht dem GTI erst recht! Gemeinsam mit Mike Kojima und seiner Truppe „Motorsport- und Tech-Blog“ MotoIQ.com wurde der VW aufgebaut, um an der Super Lap Battle teilzunehmen.

Der Golf wurde leer geräumt und ein Überrollkäfig mit Flankenschutz eingeschweißt. Als einziger Sitz kam ein Sparco Vollschalensitz an Bord. Türen, Motorhaube und Heckklappe sind aus leichter Kohlefaser. Die Seitenscheiben, Fensterscheiben und Heckscheibe aus leichtem Makrolon. Das Armaturenbrett blieb beinahe ganz intakt, die wichtigsten Daten aus dem Bordnetz werden über ein digitales Tacho von AiM angezeigt.

Der Zwoliter-TSI befand sich zur SEMA noch in der ersten Ausbaustufe. APR Racing überarbeitete den Vierzylinder komplett und demnächst wird neben dem bereits installierten BorgWarner EFR 7163 Turbolader mit externem Wastegate auch der Kühlkreislauf samt Ladeluftkühler von Forge Motorsport installiert. Das bereits installierte Carbon-Intake stammt von APR und für die Super Lap Battle ist eine Leistung von standfesten 550 PS anvisiert. Das manuelle Sechsganggetriebe des Fronttrieblers wurde mit einer stärkeren Kupplung und einem Sperrdifferenzial von Wavetrac erweitert.

Unter den breiten Bolt-On-Kotflügelverbreiterungen, für deren Montage die Serienkotflügel ausgeschnitten werden müssen, sitzen rundum Rays Volk Racing TE37 in 18 Zoll mit Nexen N’FERA SUR4G Performance Reifen. Die Bremsanlage stammt von Brembo. Beim Fahrwerk setzt Scott Speed auf ein KW Clubsport Gewindefahrwerk mit Drei-Wege-Dämpfereinstellung (separate Low- und Highspeed-Druckstufe, Zugstufe) mit Aluminium-Unibal-Stützlager. So hat der Fronttriebler nicht nur einen schön aussehenden Stance, sondern auch ordentlich Grip.

Im Zusammenspiel mit dem Breitbau und den Rays sieht der GReddy GTI richtig schnell aus, für die kommenden Testfahrten und der Super Lap Battle wird noch ein wenig das Setup des Fahrwerks angepasst. Der VW braucht ein wenig mehr Federweg und deshalb wird über das Trapezgewinde des Fahrwerks die Tieferlegung reduziert.

Schon heute sind wir auf die Rundenzeiten gespannt, denn der GReddy Racing GTI mit seinem Pandem-Rocket-Bunny-Widebody ist der erste uns bekannte VW der tatsächlich den sportlichen Wurzeln eines TRA Kyoto Kits gerecht wird.

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